Erfahrungen mit Lateral Release (Knie)? Vor allem in Sachen Genesung?

4 Antworten

Hallo,

bei mir wurde ein lateral Release gemacht, allerdings mit Chondroplastik und Mikrofrakturierung. Ich hatte einen retropatellaren Knorpelschaden 4. Grades.

Meine Genesung hat länger als ein Jahr gedauert. Das Knie hat nie mehr einen normal-gesunden Zustand erreicht, was sicher an dem Ausmaß des Knorpelschadens liegt, aber für den Alltag bin ich zufrieden.

Die Genesungsverläufe sind sehr unterschiedlich und hängen von vielen Parametern ab.

Ich hatte vor der OP sehr starke Schmerzen und war ein Jahr lang auf Krücken unterwegs. Ich kam keine Treppe runter, konnte die kleinsten Steigungen nicht bergab gehen, nur mit Krücken oder rückwärts.

Die Folge war, dass bei mir nach einem Jahr Schonung des Gelenks vor der OP die Muskulatur in einem desolaten Zustand war. Der Vastus medialis war "weg", ich konnte ihn nicht mehr kontrahieren. Er fing erst bei einer zweiten Reha an, sich wieder zu regen.

Einige Ärzte sagen, dass die Regeneration des Gelenks so lange dauert, wie es vor der Operation krank war.

Bei einem Freund von mir wurde auch ein Lateral Release gemacht. Sein Knie war in einem relativ gutem Zustand vor der OP (wenig Schmerzen, Knorpelschaden nur 1. Grades), seine Oberschenkelmuskulatur war ziemlich gut.

Er hat sich im Vergleich zu mir sehr schnell erholt, schon nach drei Wochen konnte er ohne Gehhilfen gehen. Er hatte aber vor der OP auch keine Gehilfen gebraucht. Sein Knie ist gefühlt wieder so fitt wie vor den ersten Beschwerden.

Mit anderen Worten: es kommt darauf an, mit welchen Schäden und welcher muskulären Situation man in die OP reingeht, wie sich das Gelenk nach der OP regeneriert. Eine gute Nachsorge ist immens wichtig. Bei Reha und Muskelaufbau sollte nicht gegeizt werden.

Grundsätzlich halte ich das Lateral Release für eine gute Sache, weil es zum Teil die Ursachen der Beschwerden beseitigt.

Gruß

tazweta 
Beitragsersteller
 14.10.2017, 02:22

Hey, 

vielen Dank! Und Mensch..aergerlich in deinem Fall..

Mein Fall klingt eher nach dem von deinem Freund. 

Bin auch ohne Kruecken unterwegs, zum Knorpelschaden hatte der Orthopäde nichts gesagt (oder ich kann mich nicht erinnern) aber bewege mich seit 3 Wochen bei weitem nicht mehr so viel wie davor (Gastronomie..bin immer 10-20km am Tag gelaufen). 


Danke... :)

eddiefox  14.10.2017, 02:31
@tazweta

Ok, dann wird das bei dir sicher gut verlaufen. Der Chirurg sollte Erfahrung haben. Kein Knorpelschaden, das ist super!

Ich hatte das Pech, dass ich viel zu spät operiert worden bin. Auch eine lange Geschichte. Ich hatte eine Odyssee von Ärzten hinter mir, die mir alle sagten, dass man da nichts machen könne, bis ich auf eine Klinik stieß, bei der alle "hoffnungslosen Fälle" landeten.

Gastronomie - harter Job. Ja, da musst du fit sein.

Augen zu und durch. Das wird wieder. :)

Das lateral Release ohne eine isolierte Retropatellararthrose ist eigentlich seit über 10 Jahren weitgehend verlassen worden....

Aus gutem Grund, da es die Kniescheibe in Ihrer Position nicht verbessert, sondern nur weiter destabilisiert.

Das sog. Laterale Hyperkompression (wo man es noch machen könnnte) ist in meiner Erfahrung extrem selten.

Was hast Du denn für Probleme mit dem Knie? Und was ist bisher an Therapie gelaufen?

Grüße und gute Besserung aus der Orthopädischen Klinik Hessisch Lichtenau, Tobias Radebold 

tazweta 
Beitragsersteller
 14.10.2017, 11:03

Hey,

Danke! 

Also komplett genannt soll es eine Arthroskopie mit lateralem Release werden. Ich hoffe, dass das nicht das veraltete, nicht mehr eingesetzte ist...

Bisher hatte ich nie Probleme mit den Knien. Zumindest nicht so, dass ich kaum mehr auf den Beinen stehen konnte. Na klar taten sie mir nach meinen langen Schichten auch mal weh aber es war nichts, was wirklich auffaellig waere. 

Der Hausarzt meinte es waere eine Entzuendung und hat mich 2,5 Wochen mit Prednisolon vollgepumpt (wo ich jetzt langsam wieder von runter komme) und Diclofenac.

Das kam eher ploetzlich. Hatte wohl gemerkt, dass etwas nicht stimmt..dachte aber ich haette mein Knie komisch bewegt..daher die Schmerzen. Dann aber war das Knie ploetzlich dick und ich konnte nicht gut laufen. Es schmerzte auch. 

Dachte erst es haette mit einer Zahnextraktion zu tun (3 Tage zuvor). Oder weil ich ploetzlich nicht mehr so viel am Tag laufe und eher Ruhe habe. 

Der Orthopäde sagte und zeigte anhand meiner Knie, Röntgenaufnahmen (und zuvor Ultraschall), dass die Kniescheiben nicht mittig sind. Bin 30 Jahre. 

Nun ja...die zweite Meinung werde ich auf jeden Fall noch mal einholen...

Tobias Radebold  14.10.2017, 16:02
@tazweta

Da kann auch durchaus eher die Zahnentzündung gewesen sein-gibt es als sog. Reaktive Arthritis auf bestimmte Bakterien.

Und leider ist diese Methode genau das, was man nicht mehr macht. Dies mit Vorbehalt, aber der plötzliche Beginn und die Schwellung spricht eigentlich dagegen, das die außen liegende Kniescheibe wirklich die Urache ist....

Hol Dir auf jeden Fall eine 2. Meinung, entweder in einer Fachklinik oder einer Sportklinik.

Grüße tr

Hallo, mich würde es interessieren, wie es dir nun geht. Ich habe die selbe Op in exakt einem Monat und würde mich über deine Erfahrung freuen!

franzxaver46  24.05.2020, 14:25

Wie ging’s dir mit dem lateral release?

Hallo, ist schon ein alter Thread.

Noch jemand aktiv? Was wurde denn inzwischen gemacht?

Ich hab grade die "nicht mehr zeitgemäße" OP hinter mir.

Mal gespannt wie es wird...

Grüße

franzxaver46  24.05.2020, 14:28

Wie ging’s dir mit dem lateral release?