Magenverkleinerung - ich kapiere es nicht!
Hallo!
Ich kenne jemanden, der sich den Magen verkleinern lassen will.
Sie ist stark übergewichtig (1,60m und 105kg) und hat eine Schilddrüsenunterfunktion. Ich weiß aber, dass sie gern deftig isst.
Nun hat sie in ein Forum geschrieben, daran gedacht zu haben, sich den Magen verkleinern zu lassen.
Da der Magen ein Muskel ist, muss sie ihn wohl überdehnt haben. Richtig? Ein Magen zieht sich doch auch wieder zusammen, wenn er nicht mehr gedehnt wird. Richtig?
Sie sagt aber, sie isst ganz wenig. Da wir uns vor einiger Zeit gestritten haben, kann ich dazu nichts sagen. Ihre vorigen Portionen waren schon recht groß.
Jedenfalls, wenn sie wenig isst, muss der Magen sich doch von selber wieder verkleinern, oder nicht?
Und wenn in den Magen 2kg Masse reinpassen, sie aber nur 200g isst, dann ist es doch egal wie groß er ist oder?
Also ich kapiere nicht, wozu eine Magenverkleinerung sinnvoll sein soll, wenn sie 1. wegen ihrer Schilddrüsenunterfunktion nicht abnimmt und 2. nicht so viel isst, dass der magen überdehnt wird.
Mir scheint es an logischem Denken zu fehlen. Kann mir das bitte jemand erklären, was der Magen mit dem Fett und der Unterfunktion zu tun hat?
4 Antworten
Hi Shylenn,
ich sehe das auch so: Eine Magenverkleinerung bringt tatsächlich nur etwas wenn der Patient sein Übergewicht durch "Fresssucht" erhalten hat bzw. erhält. Dies wird jedoch im Vorfeld der Operation näher untersucht. Einfach mal so wird kein solcher Eingriff vorgenommen. Erstmal muß der Patient beweisen, dass konventionelle Abnehmmethoden bei ihm nicht funktionieren. Ohne eine ständige Beratung durch einen Diabetologe geht da gar nichts.
Bei Schilddrüsenunterfunktion ist es wirklich problematisch. Diese Patienten nehmen durch eine Fehlstellung der Hormonachsen zu (oder auch drastisch ab), es muss kein offensichtlicher/erkennbarer Kalorienüberschuss vorliegen. Die Portionen deiner Freundin können tatsächlich recht klein sein und trotzt Bewegung nimmt sie vielleicht sogar weiter zu. In den meisten Fällen normalisiert sich das Gewicht bei richtiger Einstellung der Hormone wieder. Manchmal müssen aber auch erstmal Vitamin- oder Nährstoffmängel behandelt werden.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass FdH bei Schilddrüsenproblemen alles verschlimmert. Der Körper fährt den Nothaushalt immer weiter runter. Zum Schluß nimmt man immer noch zu, obwohl man sich schon fast Magersucht-ähnlich ernährt.
Zurück zum Magen: Der Magen einer übergewichtigen Person ist genauso groß wie der Magen einer normalen oder untergewichtigen Person. Bei jedem Eingriff in die Größe des Magens geht es nur darum eine Sättigungsgefühl früher oder überhaupt wieder zu erzeugen. Da aber jede Operation ein Risiko beinhaltet, wird auch bei stark adipösen Patienten zuerst über eine Ernährungsberatung, -kontrolle, -umstellung versucht, das Gewicht des Patienten zu verringern. Erst wenn alle diese Dinge nicht funktionieren werden weitere Maßnahmen beschlossen. Eine Magenverkleinerung gehört zu einem der allerletzten Mitteln in der Adipositasmedizizin.
Grüße
Spirifer
Teil I
Hi Shylenn,
ab einem gewissen Gewicht ist es wirklich schwer wieder abzunehmen. Daher kommt schließlich auch der Begriff „Fettsucht“ bzw. Adipositas. Dieses starke Übergewicht kann zu einer Insulinresistenz bis hin zu Diabetes führen. Vereinfacht ausgedrückt ist der Insulinspiegel – meist bedingt durch die Ernährung – dauerhaft erhöht. Dies kann Abnehmen be- oder sogar verhindern.
Bei deiner Freundin können trotz einer Hormonsubstitution immer noch zu wenig Schilddrüsenhormone (also eine Unterfunktion) vorhanden sein. Da immer nur der TSH überprüft wird, fällt eine Fehlstellung zwischen den fT3- und fT4-Werten gar nicht auf. Als Arzthelferin ist deiner Freundin diese Problematik sicherlich bekannt.
Mit der Sättigung ist das so eine Sache. Ich persönlich habe den Eindruck das es da noch viele Sachen zu erforschen gibt und die Kenntnisse darüber klarer dargestellt werden als sie wirklich bekannt sind. Appetitzügler können mehr zerstören als helfen. Die sollte man sich immer von einem Arzt besser noch Diabetologen verschreiben lassen. Viele dieser Medikamente haben heftige Nebenwirkungen oder können sogar zu einer Gewöhnung führen. Womit dem Patienten nicht geholfen ist. Das mit dem Wasser stimmt schon. Alles was den Magen ohne Kalorien füllt hilft beim Abnehmen.
Folgende Ansätze fallen mir zu deinem Gewichtsproblem ein: Wurde schon mal auf Insulinresistenz getestet? Wie oben schon beschrieben kann dies die Abnahme erschweren oder verhindern. Vielleicht liegt auch eine oder mehrere Zuckerintoleranz/en vor. Fühlst du dich kurz nach dem Genuss von zuckerhaltigen Speisen (auch mal auf versteckte einfache Kohlenhydrate achten) zittrig, schwindelig und bekommst wieder Hunger auf Süßes? Falls ja, versuche erstmal diese Speisen zu meiden. Hier kommen wir auch in den Bereich der Nahrungsmittelallergien bzw. –pseudoallergien. Diese können unterkannt die Abnahme behindern. Bei einem Hautarzt kann man sich darauf kostenlos (übernimmt die Krankenkasse) untersuchen lassen.
Was mir sonst noch einfällt wäre für ein paar Tage ein Ernährungprotokoll anzufertigen. Zum einen hast du dann definitiv den Überblick über dein Ess- und Trinkverhalten, zum anderen einen Beleg für `nen Arzt oder Diabetologen. Manchmal fällt einem erst beim Anfertigen dieses Protokolls auf, dass man zuviel isst oder ständig nascht. Beim Heraussuchen der Kalorien findet man auch versteckte Kalorienbomben. Ich finde es zum Beispiel erschreckend, dass die gleiche Menge Hartweizennudeln Spaghetti (100g = 360 kcal) oder Langkornreis (100g = 347 kcal) mehr Kalorien haben als frittierte Pommes (100g = 160 kcal).
Für mich persönlich kann ich sagen, dass die angeblich „gesunde Ernährung“ mit einem hohen Kohlenhydratanteil in der Nahrung mich krank gemacht hat und mir beinahe Diabetes eingebracht hätte. Deswegen ernähre ich mich mittlerweile Low Carb und kann diese Ernährungform auf Grund meiner Erfahrung weiter empfehlen.
Im Moment wird in der Adipositastherapie gerade die LOGI-Ernährungsform hoch gelobt oder vergleichbare auf den glykämischen Index oder auf die glykämische Last beruhende Ernährungsformen. Atkins wird ausgeschlossen, weil da zu Beginn (Phase 1) der Kohlenhydratanteil der Nahrung unter 20g Kohlenhydrate pro Tag liegt. In der dauerhaften Ernährungsphase (Phase 4) ist der Kohlenhydrat-Anteil jedoch auf gleicher Höhe mit der LOGI-Ernährungsform.
Leider hält die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (kurz: DGE) immer noch an EINER Ernährung für alle fest. Die Empfehlung sich fettarm und kohlenhydratreich zu ernähren führt bei vielen Patienten erst zu einem Übergewicht. Mittlerweile ist auch bekannt, dass Obstgenuß eine der Ursachen für das Reizdarmsyndrom ist.
Teil II
Ich persönlich finde, jeder sollte sich seine eigene Ernährung zusammen schustern. Ich vermeide Nahrungsmittel, bei denen ich den Eindruck habe nicht auf sie verzichten zu können. Dies bedeutet nämlich, dass ich danach süchtig bin und eine Sucht ist immer ein schlechtes Zeichen. Selbst Kochen steht im Mittelpunkt. Es beruhigt zu wissen, was genau man zu sich nimmt. Außerdem wird man deutlich kreativer, wenn man wieder alles selbst kocht.
Was noch hilft, ist sich die Befunde vom Arzt zu holen und die Blutwerte selbst durchzugehen. Manchmal entdeckt man da Fehlstellungen, die von den Ärzten nicht beachtet werden, weil die Werte gerade noch so in der Norm sind. Je mehr Befunde man sammelt, desto besser kann man die Entwicklung verfolgen. Interessant wäre auch ein kompletter Status aller Vitamine und Spurenelemente. Leider muss man das selbst zahlen. Bestimmte Vitamine und Spurenelemente (--> die bei zu hoher Zufuhr wieder ausgeschieden werden) kann man auch auf Verdacht testen, andere (--> die, die eingelagert werden) nicht. Nahrungsergänzungsmittel dienen aber nur zur Überbrückung bis der Mangel aufgehoben und entsprechende Nahrungsmittel in den Ernährungsplan mit aufgenommen wurden. Manchmal ist auch die Aufnahme von Nährstoffen im Darm eingeschränkt. Dies herauszufinden ist in dem heutigen Gesundheitssystem praktisch nicht möglich, so fern man nicht an massiven Symptomen leidet oder Geld genug für die Untersuchungen hat.
Falls alle eigenen Versuche nichts bringen bleibt immer noch der Gang zur professionellen Hilfe in Form eines Diabetologen.
Es ist doch etwas viel geworden, aber vielleicht ist doch die eine oder andere hilfreiche Idee dabei ;-).
Liebe Grüße
Spirifer
der Magen eines stark übergewichtigen Menschen verkleinert sich nicht mehr, wie man es sich wünschen würde,
deshalb wird oft das sogenannte Magenband um den grössten Teil des Magens gelegt, dass nur noch ein kleinster Teil zu füllen übrig ist
Und wenn sie mit Sport das Gewicht reduziert? Wird er dann wieder kleiner, wenn das Übergewicht weg ist?
Also ich bin auch übergewichtig, aber wenn ich mich an kleine Portionen gewöhne, bin ich automatisch satt, eher überfressen, sobald die Portionen größer werden.
Ist das nicht eher eine Gewöhnungssache?
Betonung auf "stark übergewichtig"
wenn jemand 30,40, 50 oder noch mehr Kilo Übergewicht hat,
kann derjenige meistens die Kontrolle gar nicht mehr aufbringen
weniger zu essen
das Magenband wird zu einer Alternative von Fastenkur und stiktem Essensplan
also eigentlich auch wieder eine leichte Variante,
einmal unters Messer, dann wird's schon wieder ?!
Muss jeder für sich abwägen und entscheiden
ist ein ganz schön grosser Eingriff, den man nicht unterschätzen sollte
wenne ne schilddrüsenunterfunktion hast, dann fehlen die hormone (bzw. es werden zu wenig produziert), die die kalorien verbrennen. heißt also es wird alles direkt als fett eingelagert, die nahrung wird also nicht "verfeuert", zumindest in einem geringeren ausmaße als bei in der hinsicht gesunden patienten.
wenn man hunger hat, isst man, ist ja logisch. ist der magen voll, dann kriegt man ein sättigungsgefühl. wird der magen verkleinert, ist das volumen kleiner, man kriegt also schneller ein sättigungsgefühl, da weniger reinpasst. ist ja logisch, innem 1000ml-messerbecher passt mehr wasser rein als in einem 100ml-messbecher.
und der magen dehnt sich nicht! ist der magen zu voll, übergibst du dich.er kann sich zwar zu einem gewissen maße dehnen, aber nicht in dem maße, wie du es beschreibst.
Ja das verstehe ich.
Aber man kann sich mit dem Essen doch beherrschen!
Weil, dann hätte sie ja gelogen, dass sie nicht viel isst. Dann würde sie ja essen, bis der Magen voll ist.
Laut ihrer Beschreibung isst sie aber wenig, also wozu braucht sie dann diese OP wenn sie sich zügelt?
kommt ja drauf an was sie isst. wenn sie nur schoki und chips in sich reinstopft, dann braucht sie auch wenig essen um zuzunehmen. dat is ja ein "gefundenes fressen" (muha wortwitz!) für die krankheit.
Also ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sooo gesund lebt wie sie sagt.
Ich kenne noch ihre Weight Watchers Episoden, als sie einen ganzen Tag auf dem Heimtrainerfahrrad verbrachte und sich danach ne dicke Pizza reinschob. Aber laut Weight Watchers ist das wohl richtig so. Ich glaub nicht an den Quatsch.
Ihre Mutter kocht mit wenig Fett, was sie aber kocht, wenn sie Mittagspause hat, weiß ich nicht. Ich tippe mal Nudeln, Kartoffelbrei etc. mit Soße.
Ich hab sie wirklich in den fast 19 Jahren nicht einmal einen Salat essen sehen. Nicht ein einziges Mal. Oder mal Obst oder so.
Allerdings hat sie jetzt Arbeit und ist von 08 - 18 Uhr am Tun und Machen. (Arzthelferin).
Zudem hat sie damals 2x die Wpche Sport gemacht, Gymnastik, wo man aber von schwitzt. also Übergewichtigensport.
ja gut, falsche ernährung wirkt ja auch nich förderlich ne? ^^
Das stimmt, umso mehr frage ich mich, wenn sie nicht viel von dem ungesunden Zeug isst ( wie sie sagt) wozu muss der Magen dann verkleinert werden? Sie scheint sich ja beim Essen zu zügeln...
du, ich hab dir nur die fakten erklärt. cih kenn deine freundin nciht, daher kann ich dir das auch nich beantworten ^^
Ok dann anders gefragt.
Was hätte es für einen Nutzen, einem Menschen, der wenig isst, den Magen kleiner zu machen?
Wie groß er ist, ist doch egal, solang die Person nur so viel isst, wie sie tatsächlich braucht.
schonmal dran gedacht, dass deine freundin dir nur einen erzählt?? das sie sich wirklich vollstopft und du das nur nicht mitkriegst?
Die Freundin ist nicht mehr meine Freundin und erzählen kann sie viel. Mit der Schilddrüse lügt sie nicht, dafür kann ihr keiner was. Nur was sie isst, kommt wohl nicht ganz so hin, wie sie es sagt, das ist durchaus möglich.
Wollte aber in erster Linie den Zusammenhang zwischen Magen und Schilddrüsenunterfunktion verstehen, da mir das nicht einleuchtet.
hmm.. ich glaube dass man eben bei einer Magenverkleinerung gar nicht mehr so viel Hunger verspürt... Weil ein kleiner Magen fühlt sich schneller voll an und man hat dann Automatisch das Bedürftnis weniger zu essen...
Also so habe ich des jedenfalls mal verstanden...... Aber weiss auch nicht ganz genau wie so eine Operation vor sich geht und vorallem was dannach dann anderst ist...
Nun jo, vielleicht konnte ich dir Etwas helfen... :-)
Liebe Grüsse deine Phantalina
Habe einen Beitrag weiter oben geantwortet, ist aber das gleiche, was ich dir auch geschrieben hätte.
Hallo!
Tolle Antwort!
Also alles was ich von ihr bisher weiß ist, dass sie 1 - 2 mal die Woche ein bisschen Sport macht und jetzt in der ausbildung viel laufen muss.
Ich denke aber, dass das gar nicht ausreicht, sie schlank zu bekommen.
Und wenn sie sagt, ihre Schilddrüse wäre viel zu klein, wird das mit den Hormonen auch so stimmen, denke ich. Wobei sie eher mogeln würde wäre eben bei den Angaben, was sie isst, denn da kann man sie ja für schimpfen, nicht aber für ein zu klein geratenes Organ.
Was die Sättigung angeht, gibt es doch auch Appetitszügler. Wären die nicht eher eine Möglichkeit, den Satt-Effekt früher herbeizuführen? Oder ein großes Glas Wasser vor den Mahlzeiten zu trinken?
Denn das weiß ich auf jeden Fall, sie trinkt weder zum noch vor dem Essen, ein halber Liter Wasser wäre also auch noch ein Schritt, bevor man den Magen verkleinert.
Bei mir ist es so, dass ich keine kaputte Schilddrüse habe, ich nehme nicht mehr zu, kann aber machen was ich will, ich bekomm das Gewicht nicht weg. Nach dem Tod meiner Mutter bin ich mal eben 30kg schwerer geworden, durch eine Sportverletzung kann ich mich jetzt kaum noch unterhalb des Bauchnabels bewegen.
Könnte man mir auch Hormone etc verschreiben, dass ich abnehme? Ich bin 1,60 und wiege jetzt 95kg. Seit geraumer Zeit versuche ich alles mögliche, nehme aber allerhöchstens ein einziges Kilochen ab. Aber die Ärzte sagen, mein Körper ist in Ordnung, was doch irgendwie nicht sein kann, wenn ich mein Gewicht mit nichts verliere?
Wer könnte feststellen, ob vielleicht doch was mit mir nicht stimmt?