Mein Onkel liegt wegen einem Glioblastom im Koma, ist das "gut" oder "schlecht"?
Hallo. Ich weiß, das klingt seltsam, aber vielleicht hattet ihr in eurem Umfeld auch schon Jemandem mit einem Glioblastom (IV) und kann mir irgendwie weiterhelfen..
Mein Onkel bekam im September 2012 die Diagnose Glioblastom. Der Hausarzt meinte, die Beschwerden wären vom Stress, im Krankenhaus fanden die Ärzte dann den Tumor. Von Anfang an hieß es, es gibt keine Heilung, er hat höchstens ein Jahr. Für meine Eltern und mich war dann recht schnell klar, dass wir ihm dieses Jahr zum Schönsten seines Leben machen wollten, er sollte alles machen, was er schon immer mal tun wollte, so gut es eben geht, er bekam ja Chemo und Bestrahlung, Zeitweise ging es ihm richtig schlecht und dann sah er plötzlich wieder total gut und fit aus.
Im Januar hat man ein Rezidiv festgestellt, seit dem geht es nur noch bergab. Heute haben wir erfahren, dass er ins Koma gefallen ist, einfach so, als wäre er bloß eingeschlafen. Wir fahren morgen zu ihm ins Krankenhaus, und ich habe irgendwie Angst davor. Mein kleiner Cousin lebt bis jetzt bei unserer Oma, ihrer Schwester und deren Mann, aber mein Cousin ist körperlich und geistig eingeschränkt, deshalb können meine Eltern und ich uns wohl besser um ihn kümmern. Meine Mutter hat auch Erfahrungen mit behinderten Kindern, deshalb mache ich mir da eigentlich keine Sorgen, aber ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll, wenn ich ihn morgen sehe. Er weiß noch nicht, was mit seinem Vater ist (er weiß nur, dass er schlimm krank ist, aber die Ärzte alles tun um ihm zu helfen), und ich komme mir jetzt schon irgendwie richtig falsch vor.
Wir wollen ihm morgen langsam erklären, wie es um seinen Vater steht, wenn wir Genaueres wissen, aber mir graut es irgendwie davor..
Aber es heißt doch eigentlich, dass das Koma (zumindest bei künstlichen Koma) "gut" für den Körper ist, damit er sich wieder etwas erholen kann und es ist bestimmt auch gut für meinen Onkel, wenn er Mal nichts mitbekommt, keine Schmerzen hat, ..
Was meint ihr? Ist es "gut", dass er im Koma liegt, weil er so vielleicht wieder Kraft tanken kann oder ist das eher ein schlechtes Zeichen, wie ein Zeichen dafür, dass es wirklich jetzt schon zu Ende geht? Und eigentlich sollte er ja im Koma keine Schmerzen haben, er wird ja auf der Intensivstation sicherlich auch Schmerzmittel bekommen?
Wie gesagt, möglicherweise hat ja jemand Erfahrungen.. LG, minnasora
2 Antworten
Hallo Minasora, Ihr habt jetzt eine schwere Zeit vor euch. Ein Glioblastom (IV) ist in der Regel nicht operabel und sogut wie nicht heilbar! Laut deinen Ausführungen von 09.12 bis 02-13 ist selbst für ein Glio eine kurze Zeit, Aber auch eine nur eine kurze Zeit des Leidens – bedenke, manche haben 2- 3 Jahre durchzustehen, mit Chemo, Bestrahlungen, dazu kommen sehr oft Schmerzen, Ausfälle der Motorik, des Gedächnis, uws.. Das alles – oder zumindest vieles davon bleibt deinem Onkel erspart. Er darf in Ruhe einschlafen. Bei allem Leid ist das etwas gutes.
Aber dein kleiner Cousin ist ja die Hauptsorge in eurer Familie. Deine Cousine hat ja hier- glaube ich - auch schon gepostet. So wie Ihr, auch Ihr jungen Leute besorgt,seit wird eure Familie diese schwere Zeit schon durchstehen! Denn Ihr seit für einander da – Gemeinsamkeit macht STARK. Alles liebe für Dich und deiner Familie.
Ein Glioplastom kommt immer wieder, deshalb das Rezidiv. Leider wächst es rasend schnell. Ob er wieder aus dem Koma erwacht, wissen nur die behandelnden Ärzte. Schmerzen macht es keine, weil im Hirn keine Schmerzempfindung auftritt.
Was den kleinen Cousin betrifft, wird Deine Mutter wohl das Richtige tun.