Methylisothiazolinon im Körper - Kann man das testen?
Die Frage ist vielleicht nicht ganz richtig, aber ich weiß nicht wie ich sie anders stellen sollte. :-)
Daher hier kurz zur Geschichte: Während des Streichen unseres gesamten Hauses (Keller, Erd- und Obergeschoss) hatte ich erst eine Hals- und Rachenentzündung und seit dem auch einen juckenden Hautausschlag der mich immer wieder bei Wärme trifft. Nun bin ich der Überzeugung, dass ich nicht bloß etwas allergisch auf z.B. Methylisothiazolinon reagiere, sondern es auch "in mir" habe. Mein Hautarzt schickt mich zum Hautarzt, dieser verschreibt mir immer wieder Antihistaminika (bereits 5 verschiedene) die selbst hochdosiert nicht helfen. Einen normalen Bluttest habe ich machen lassen, aber ich weiß nicht ob man da so etwas sehen kann? Alle Werte waren in Ordnung.
Das Ganze ist bereits über 3 Monate her und es wird nicht weniger.
Weiß jemand ob und wo man testen kann, nicht nur ob man allergisch reagiert, sondern auch ob man sich damit "vergiftet" hat, also es im Körper ist? Sich z.B. während der Halsentzündung eingeschlichen hat, oder sogar die Entzündung ausgelöst hat?
4 Antworten
Grundsätzlich kann man soetwas schon testen lassen, allerdings wären dann auch andere Werte erhöht, vor allem die Leukozyten im Falle einer Entzündung. Sofern da alles im grünen Bereich ist, ist es eher unwahrscheinlich, dass Du an einer Vergiftung leidest.
Beim Hausarzt wird dann ganz normal das Blut abgenommen und zu einem Labor geschickt. Grundsätzlich kann man das Blut auf alle möglichen Stoffe untersuchen lassen. Die Kosten dafür sind natürlich deutlich höher als "Standartuntersuchungen", daher werden sie auch nur im Ausnahmefall durchgeführt, alternativ kann man es halt auf eigene Kosten machen lassen. Aber wie gesagt, dein Hausarzt hätte bei dem Verdacht sicherlich auf die Substanz testen lassen.
Isothiazolinone zählen zu den häufigsten Allergenen im Bereich Bauprodukte, vor allem in Farben und Klebstoffen, da sie seit Jahren (Ersatz für Formaldehyd) als "Konservierungsmittel" eingesetzt werden.
Diagnose:
Viele Bauherren reagieren allergisch auf diesen Produkte - für einen guten Allergologen bzw. Umweltmediziner stellt es in der Regel keine Problem dar, die persönliche allergische Reaktion auf diese Stoffe nachzuweisen.
Vorgeschlagene allergologische Diagnostik:
Epikutantestung mit Block Standard (Smart/Practice); Testkonzentration 0,5 % in Vaseline (http://www.alles-zur-allergologie.de/Allergologie/Artikel/3596/Allergen,Allergie/Chlormethylisothiazolon/ )
Wir empfehlen daher,
- eine entsprechende medizinische Klärung der möglichen Sensibilisierung durch Isothiazolinone grundsätzlich durchzuführen -
- falls erforderlich, eine Schadstoffprüfung im Hause durchführen zu lassen - (http://www.eggbi.eu/beratung/neubau-kauf-miete-sanierung/#c386 ) vielleicht gibt es andere "Auslöser" Ihrer Symptome (VOCS, Schimmelsporen...)
grundsätzlich aber, im Falle einer (unsererseits empfohlenen!) Sanierung nur mehr Produkte einzusetzen, die keine solchen Konservierungsstoffe enthalten. Welche Farbe wurde grundsätzlich von Ihnen eingesetzt? (Hersteller, Produktbezeichnung?)
Eine medikamentöse Behandlung der Symptome kann aus unserer Sicht natürlich! keine "Dauerlösung" darstellen und führt schlimmstenfalls zu weiteren "Unverträglichkeiten"..
Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Die Farbe(n) die ich eingesetzt habe sind zwei verschiedene Innenraum Weiß und zwei verschiedene Abtönfarben.
- Renovo Voll- und Abtönfarbe 2804
- Schöner Wohnen Voll- und Abtönfarbe 2481
- Renovo Latexweiß matt 2811
- GO / ON Wand und Deckenfarbe Weiß 2400
Die Datenblätter habe ich für alle Produkte angefordert und erhalten. Meinen Hausarzt hat das leider nicht interessiert, weil er sich damit nicht auskennt. Er hat zwischenzeitlich noch einmal auf Borreliose getestet, negativ. Da ich auch mit Schwindelproblemen zu kämpfen habe (seit dem) warten wir nun noch die Röngtenaufnahmen meiner HWS ab. Danach denke ich, dass ich noch mal zum Hautarzt komme. Auch einen HNO Termin habe ich noch, wg. einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung (Schwindelprüfung war bereits negativ). Vielleicht gibt es ja zwischen allen Dingen einen Zusammenhang.
Was die Farbe angeht: Komischer Weise habe ich mit den GO / ON Wand und Deckenfarbe schon Jahre vorher andere Zimmer gestrichen und da keine Probleme gehabt.
Die Medikamente habe ich zuletzt am 22.04.2016 genommen. Seit dem keine Verbesserung oder Verschlechterung.
Leider sind von den genannten Herstellern in der Regel nur die "Sicherheitsdatenblätter" (kennzeichnungspflichtig sind hier Stoffe, die für den Verarbeiter(!) kurzfristig relevant sind) erhältlich
http://www.eggbi.eu/beratung/produktinformationen-guetezeichen/#c131
und keine Emissionsinformationen, die für den Verbraucher für eine gesundheitliche Bewertung im Hinblick auf die Langzeitnutzung erforderlich wären. Der Hersteller Brillux hat uns beispielsweise bereits vor längerem (6.7.2015) jegliche weiteren Informationen, um die wir für unsere speziellen Beratungen von Allergikern und Chemikaliensensitiven baten, dezidiert verweigert.
Es gibt zwischenzeitlich auch bereits emissionsarme Produkte ohne den genannten Konservierungsstoffen am Markt. Latexfarben,die auf Isothiazolinone verzichten, kennen wir bisher nicht. ...
Wir empfehlen grundsätzlich, auch bei sogenannten "Ökoprodukten" sich nicht auf die zahlreichen meist(!) undurchschaubaren"Gütezeichen" und Herstellerdeklarationen zu verlassen (Beispiel: http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=107618&bernr=01 ) und statt dessen glaubwürdige Prüfberichte zu verlangen. http://www.eggbi.eu/gesundes-bauen-eggbi/#c250
Bei mir sah es ähnlich mit diversen Duschmitteln, Deos, Hargeels, Hautcremes... aus, die mit Chemie und Konservierungsmitteln verseucht sind. Seit ich nur noch rein natürliche Mittel habe ohne Künstliche Inhalte und künstliche Konservierungsmittel, geht es mir viel besser. Fast normal. Ich verwende vorallem Produkte von Weleda gibt aber auch andere, es gibt auch Internet Seiten in denen mit Filtern chemische Produkte ausgeblendet werden. Bei Allergischen Reaktionen verwende ich Bilaxten und mittlerweile nur noch sehr selten Prednison (cortison) in kleinen Mengen. Rotwein darf ich auch nicht mehr trinken vorallem kräftigere Sorten wie Primitivo, zuviel rezenten Käse oder zuviel gepökeltes Fleisch gibt Schwellungen z.b der Lippen. Sehr trockene, brennende, sandige Augen vergleichbar mit einer Schweissblende war auch eine sehr schlimme Erscheinung aber eher ausgehend von den Pflegeprodukten. Dieselben Ausschläge wie auf deinen Bildern, Atemnot mit Spitalaufenthalten und Cortison injektionen, sehr selten Lähmungserscheinungen (einmal z.b die hälfte des Gesichts), sehr trockene Haut (nivea macht es schlimmer bei mir zuviel Chemie) verwende z.B. Olivenöl. Symptome wie Bienenstiche in jedem einzelnen Gelenk des Körpers ( begann meistens in den Hand und Fussgelenken) richtig heftig kaum auszuhalten. Da war das starke jucken ein klacks dagegen. Übrigens kein Arzt konnte mir irgendwie helfen. Auch nicht die Allergie Abteilung der Uni Zürich oder zumindest der zuständige "Arzt"
Ein Jahr später, alles beim Alten. :-(
Ich leide leider immer noch. Über ein Jahr danach. Keine Diagnose, diverse Ärzte besucht, vom Neurologen, Neurochirurgen, Dermatologen und diverse Heilpraktiker. MRTs, Blutuntersuchungen, etc. alle ohne Befund. HNO alles top. Schilddrüse top, Allergiewerte Top. Der Neurochirurg tippt auf eine Vergiftung, der Neurologe meint Allergie. Der Dermatologe meint cholinergische Urtikaria. Doch keine Medikamente helfen, ich habe keine Refraktärzeit, oftmals keinen Ausschlag und doch sticht/brennt/juckt es überall... Ich kann problemlos ein Vollbad nehmen.
Was zum Henker ist denn das???
Ich kann doch nicht drei Etagen wieder "über renovieren" und später lag es nicht mal daran... Vor allem könnte ich das gar nicht selbst machen, da ich dann den ganzen Tag am kratzen wäre, weil ich mich ja anstrenge und somit meine Körpertemperatur erhöhe...
Vielen Dank, dass ist doch schon mal ein Hinweis. Leukozyten sind im Normbereich. Und wer würde so etwas testen? Doch nicht der Hautarzt.