Ohrringe nach Jahren nachstechen lassen trotz damaliger Probleme?
Hallo zusammen,
als Kleinkind oder Baby habe ich damals Ohrlöcher bekommen. Ich nehme mal an, dass sie geschossen worden sind. War ja damals meist so.
Immer mal wieder war ein Ohrloch entzündet, was aber wieder weg ging. Irgendwann ging mir das (mit 13 oder 14 der so) auf den Senkel und ich habe sie zuwachsen lassen. Mit 18 wollte ich nochmal den Versuch wagen. Bin dann zum Juwelier (ja, mittlerweile ich ich erwachsener und weiß, dass man sie nicht schießen lassen sollte ^^). Auch da hatte ich immer wieder mal Probleme. Ich kann allerdings überhaupt nicht mehr sagen aus welchem Material die Ohrringe waren. Ich weiß aber eigentlich, dass ich eine Nickelallergie habe. Irgendwann habe ich sie dann wieder zuwachsen lassen.
So...an dem einen Ohr habe ich überhaupt keine Probleme gehabt. Nur an dem einen. An dem, wo ich immer Probleme hatte, fühlt man auch einen Knubbel oder so im Ohrläppchen. Ab und an ist dort Talg o.ä. drin. Es ist aber nicht mehr wie früher mit Ohrringen entzündet und tut auch nicht weh.
Meine Frage wäre jetzt, ob es Sinn macht sich die noch mal stechen zu lassen oder ob ich mir Ohrringe auf Dauer abschminken kann.
5 Antworten
Wenn sich Talgknubbel bilden ist normalerwiese auch der Stichkanal noch da und man sollte eher nicht neu stechen sondern vom Piercer die alten Löcher wieder erweitern lassen, dann kommt auch der Talg raus und es kann prima abheilen.
Achte drauf Titanschmuck vom Piercer zu nehmen - keinen Chirurgenstahl auch vor allem nicht die Stecker aus einer Schiesspistole.
Viele Grüße von Andrea aus Dortmund (Piercerin & Bodymodderin seit 1989)
PS: viele gute Piercer sind auch während des Lockdowns noch telefonisch oder per Mail/Messenger zu erreichen.
Dann wird das Gewebe doch er durchlöchert und auseinandergedrückt/gerissen, oder?
Korrekt.
Ist es da nicht so, dass da quasi das Gewebe in Größe der Kanüle "weggenommen" wird?
Nein, die Kanülen sind so geschliffen, daß das nicht passiert sondern ein sauberer Einschnitt gemacht wird. Ein glatter Schnitt heilt wesentlich besser ab als eine Rißwunde.
Ich schreibe jetzt nicht unter beide Kommis ^^ Vielen Dank für die Infos. Wieder was dazu gelernt. Dann werde ich mal schauen, dass ich mich demnächst mal nach einem guten Studio umhöre und dort einen Termin mache. Dortmund wäre doch was weit weg ;-)
Hallo :-)
Danke für die Antwort. Woran merke ich, dass es wirklich Talg ist bzw. Talgknubbel sind? Das ist auch nur an der einen Seite.
Ohrringe würde ich an beiden Seiten nicht mehr durchbekommen. Würde das heißen, dass der Kanal noch da ist, aber irgendwo in der Mitte zusammengewachsen oder viel enger geworden sind oder wie darf ich das verstehen?
Und was heißt erweitern bzw. wie geht das? Ich kenne mich da tatsächlich null aus und bin für jeden Tipp dankbar.
Mit dem Titan hatten ja schon ein paar hier geschrieben. Das ist ein guter Tipp, darauf zu achten. Aber ich denke, wenn es ein guter Piercer ist, dann wird es wohl von sich aus vorschlagen, wenn ich von meinen Problemen erzähle. Hoffe ich zumindest ^^
Seit 1989....da muss ich leicht schmunzeln.....bin Baujahr 1988 xD Also fast so viel Berufserfahrung wie ich alt bin ;-)
Ohrloch-Talgknubbel haben oft eine Stelle, wo bei leichtem Druck etwas Talg rauskommt wie bei einem Mitesser.
Das Erweitern macht der Piercer mit einem speziellem Dehnstab aus Metall - damit kommt man auch in die kleinsten Löcher noch wieder rein. Normalerweise wachsen solche Löcher nicht zu, sondern verengen sich nur so stark, daß man mit dem Schmuck nicht mehr reinkommt.
Du kannst dir ruhig wieder Ohrlöcher stechen lassen. Geh aber diesmal lieber zu einem Piercer. Bei solch empfindlichen Ohren würde ich dir auch raten, die ersten paar Monate nur Titanschmuck zu tragen. Titan ist das beste Material, wenn man mit Überimpfindlichkeit zu kämpfen hat.
Wenn du gerne möchtest würde ich es wagen.
Beim Piercer steril stechen und Titan als Erstschmuck einsetzen lassen. Pass auf dass du nicht in einem weniger seriösen Studio bist und Chirurgenstahl angedreht bekommst, darin ist Nickel enthalten. Ansonsten pflegen. Hoffe es klappt diesmal
Bei mir war es eine Katastrophe. Habe als Kind beim Juwelier welche bekommen (geschossen natürlich) und sie sind nie verheilt. Es waren immer diese Talg-Knubbel direkt am Stichkanal. Mit etwa 20 hab ich mir sie nochmal stechen lassen, hatte das gleiche Problem. 2019 hab ich’s dann nochmal versucht. Habe mir nach und nach insgesamt 6stk stechen lassen, nach über einem Jahr hatte ich noch immer nur Probleme, komischerweise waren sie nie entzündet, dafür überall diese Knubbel und öfter mal angeschwollen. Hab’s dann nach und nach aufgegeben, hatte einfach keinen Sinn.
Ich habe ca. 15 Jahren die Ohrlöcher beim Juwelier ganz vorsichtig wieder durchgängig machen lassen - ohne neue zu stechen. Das tat minimal weh und ich mußte dann die neuen Ohrringe 3 Wochen drin lassen und immer wieder drehen.
Seit dem trage ich problemlos immer Ohrringe.
Hattest du denn vorher immer Probleme?
Ja, bei einem Loch. Da fühlte es sich immer so an, als wenn da ein kleines Hindernis drin wäre. Das habe ich jetzt nicht mehr.
Dank dir
Und noch eine andere Frage. Beim Schießen der Ohrlöcher ist es doch so, dass die Stecker direkt reingeschossen werden, wenn ich mich nicht irre. Dann wird das Gewebe doch er durchlöchert und auseinandergedrückt/gerissen, oder?
Und beim Stechen wird eine Kanüle genutzt. Ist es da nicht so, dass da quasi das Gewebe in Größe der Kanüle "weggenommen" wird?
Ist es deshalb so, dass das Stechen wesentlich besser fürs Gewebe ist, da es so ganz anders heilen kann und man wirklich einen "Kanal" hat anstatt auseinandergezogenes Gewebe?