Polizistin werden,doch das trotz Rheuma in der Kindheit?
Hallo ihr lieben, Ich bin 17 und mache bald mein Abitur. Mein größter Traum ist es später zur Polizei zu gehen. Das Problem ist, dass ich in meine Kindheit rheuma hatte, was ja eine chronische Krankheit ist und zum sofortigen Ausschluss führen kann. Seit 4 bzw. 5 Jahren habe ich kein rheuma, also keine schmerzen und Beschwerden mehr. Ich gehe nur noch einmal im jahr zur Kontrolle, aber es ist so, als ob ich nie rheuma gehabt hätte, ich treibe viel sportlich und nehme keine Medikamente . Ich überlege bei meiner Bewerbung bei der Polizei meine Krankheit zu verschweigen, da es mein Traum ist und ich mir den durch nichts und niemanden kaputt machen lassen werde. Was meint ihr, was ich in der Situation machen soll? Laut den Ärzten werde ich vermutlich (zu 99%) nie wieder Schwierigkeiten mit rheuma haben. Lg
5 Antworten
Es nicht aufzuführen, ist ein katatrophaler Rat. Wenn es rauskommt - und das wird es - bist du raus, egal, zu welchem Zeitpunkt. Warum es rauskommt? Weil es Spuren in deinem Körper hinterlassen hat. Ist es ein Ausschlussgrund? Leider ja.
Wenn du das Wagnis eingehen willst, versuch es. Aber es ist ein medizinischer Auskunftsbogen von dir und deinem Hausarzt auszufüllen. Darin wird explizit nach sowas gefragt. Nicht nur für einen selbst, sondern auch bezüglich der familiären Anamnese. Diese Angaben sind freiwillig und auch der Arzt macht sie nur, wenn du ihn von seiner Schweigepflicht entbindest. Du musst das nicht tun, aber wenn du es nicht tust, kommt eine Tätigkeit im aktiven Polizeivollzug nicht infrage.
Bei jeder Röntgenaufnahme, bei jeder Blututersuchung, in jedem Organ kann/könnte man sehen, daß du jahrelang behandelt wurdest. Könntest du eiskalt weiterlügen, wenn man dich gezielt befragt?
Gruß S.
Bei mir sieht man es nicht
Du musst sicher um bei der Polizei zu beginnen ein ärztliches Attest vorlegen, oder du wirst von einem Arzt der Polizei untersucht.
Das was du hattest nennt man juvenile arthritis denke ich mal. In einigen Fällen (eher in den meisten Fällen) ist es so, dass Kinder das Rheuma mit der Pubertät verlieren. Der hormonwechsel trägt dazu bei.
Du musst deinem Arbeitgeber nichts davon sagen, da es unzulässig ist, dass ein Arbeitgeber dich nach Krankheiten fragt (außer sie sind ansteckend)
Wenn dir der Arzt bescheinigen kann, dass du tauglich bist, bist du tauglich, egal ob du mal Rheuma hattest oder nicht. Und wie gesagt es zu verschweigen ist dein gutes Recht.
Genau so War es bei mir! Es steht halt auf de Website, dass rheuma ein Ausschluss Grund ist.danke für die aufmunternden Worte :)
Wenn du kein rheuma mehr hast musst du es auch nicht mit aufschreiben denke ich mal. ausserdem gibts zur not bei der polizei auch noch anderr bereiche wo es nicht stören würde
Danke, das macht mir Mut :)
Wenn du das verschweigst, wirst du vermutlich sofort aus dem Dienst entlassen wenn das auftaucht.
Blöd nur, dass Beamte keine Arbeitnehmer sind. Da wird man durchleuchtet und das ist auch absolut legal:
Daher kann der Dienstherr einem Bewerber die gesundheitliche Eignung für die angestrebte Laufbahn nur dann absprechen, wenn tatsächliche Anhaltspunkte die Annahme rechtfertigen, er werde mit überwiegender Wahrscheinlichkeit vor Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze wegen dauernder Dienstunfähigkeit vorzeitig in den Ruhestand versetzt oder er werde mit überwiegender Wahrscheinlichkeit bis zur Pensionierung über Jahre hinweg regelmäßig krankheitsbedingt ausfallen und deshalb eine erheblich geringere Lebensdienstzeit aufweisen (im Anschluss an das Urteil vom 25. Juli 2013). Dabei kann die gesundheitliche Eignung nur im Hinblick auf Erkrankungen, insbesondere chronische Erkrankungen verneint werden, nicht aber unter Berufung auf gesundheitliche Folgen, die mit dem allgemeinen Lebensrisiko, wie z.B. einem Unfall bei sportlichen Aktivitäten des Bewerbers, verbunden sind.
Da ist es wieder, was niemand so richtig begreift. Scheint echt für die breite Masse irre schwer zu sein.
BEAMTE SIND KEINE ÜBLICHEN ARBEITNEHMER
Beamte bekommen einiges, müssen aber auch einiges geben. Haben die meisten Null Plan von, krakelen aber rum.
Der Arbeitgeber BUND/LAND darf nicht nur fragen, er tut es sogar. Wer keine Auskunft gibt, wird nicht eingestellt, denn alle künfitgen Kosten in Gesundheitsangelegenheiten trägt keine KV, sonder eben BUND/LAND. Insofern besteht hier eine ganz andere Beziehung zur "Krankenakte" - das schnallen aber die wenigsten ...
Gruß S.
Aber wie sollte das Raus kommen?
Hey, ich weiß, dass diese Frage schon ein paar Jahre zurückliegt, aber falls sich jemand in Zukunft dafür interessiert:
Ich habe mich letztes Jahr bei der Polizei in Hessen beworben und wurde nach den Einstellungstests untersucht. Dort werden auch ältere Krankheiten abgefragt. Zu mir: ich bin 18 und seit knapp 8 Jahren komplett beschwerdefrei. Meine Gelenke waren nur ein einziges Mal betroffen und zu der Diagnose kam es nur, weil die Ärzte die Flüssigkeit in meinem Knie und Sprunggelenk nicht erklären konnten und ein Wert minimal erhöht war, eine Verdachtsdiagnose. Trotzdem wurden Fragen gestellt, ich sollte die Unterlagen von meinem damaligen Arzt anfordern und wurde schlussendlich abgelehnt, weil es sich bei kindlichem Rheuma um eine chronische Krankheit handelt.
Zu dem Verschweigen: wenn du die Sachen nicht angibst und später erfährt das jemand, dann wirst du entlassen. Ein winziges Schlupfloch gibt es für Beschwerden, die man zwar hatte, die aber noch nicht diagnostiziert sind - soweit ich weiß.
Ich hoffe ich konnte allen Zukünftigen hier weiterhelfen.
Wie bekommen die das denn später raus mal so allgemein gefragt
So ein Quatsch! Ein Arbeitgeber darf einen nie nach Erkrankungen fragen! Da sind unzulässige Fragen in einer Bewerbung. Natürlich das der Arbeitnehmer so etwas bewusst verschweigen. Das einzige was angegeben werden muss sind ansteckende Krankheiten.