Praktikum in der Pflege- Tipps?
Guten Abend zusammen,
am Montag habe ich (m/21) meinen ersten Praktikumstag im Krankenhaus. Ich habe bisher noch keine Erfahrung in der Pflege sammeln können, außer ganz wenig durch meine Ur-Oma und bin dementsprechend aufgeregt.
Hat jemand von euch vielleicht selber ein Praktikum im Krankenhaus gemacht und kann erzählen wie die ersten Tage abgelaufen sind? Was ist zu beachten ? Hat jemand vielleicht ein paar Tipps wie man sich richtig verhält etc?
Ich bin generell ein höflicher und humorvoller Mensch und hätte nicht gedacht, dass ich dann doch so aufgeregt bin.
Über aufschlussreiche Antworten wäre ich sehr dankbar.
3 Antworten
Hygiene ist wichtig, kein Nagellack, kurze, saubere Fingernägel. Haare zusammenbinden, am besten keinen Schmuck.
Bequeme Schuhe, die man auch mal abwischen oder heiß waschen kann und in denen du gut laufen kannst.
Sei aufmerksam und hilfsbereit, stelle fragen und sei interessiert. Natürlich höflich und freundlich. Ansonsten gibt es am Anfang gewisse Sachen bei denen man sich mehr oder weniger überwinden muss... manchmal hilft sich zu überlegen wie man behandelt werden möchte wenn man selbst der Patient oder pflegebedürftige wäre.
Ansonsten sei offen für neue Erfahrungen und dann wird das schon!
Am Anfang schaust du im Normalfall erstmal nur zu..
Kommt natürlich auf das Personal an..
Also kannst auch saubere sportschuhe nehmen. Du musst halt damit rechnen dass auch ausscheidungen und Blut etc darauf kommen kann. Und sie sollten abwaschbar sein zb. Mit desinfektionsmittel.
Ich persönlich musste mich damals überwinden, fremde Leute anzusprechen bzw auch mit ihnen über intime Dinge zu reden. Oder der viele körperkontakt, die vielen ausscheidungen und Gerüche. Das ist aber alles gewöhnungssache.
Mit unfreundlichen Patienten oder Kollegen ist das so eine Sache. Das kann immer mal vorkommen bzw auch in jedem anderen Beruf...
Sei trotzdem höflich und respektvoll, lass dich nicht provozieren und frag auch Kollegen wie du dich zb. In gewissen Situationen verhalten solltest. Das zeigt Interesse für den Beruf und sie können dir Tipps geben.
Wenn dir mal sowas passiert, dann lass dich nicht gleich unterkriegen und nehm es nicht persönlich. Manche Leute machen das ja auch nicht aus bosheit sondern weil sie krank sind. Zb dement.
Aber mach dir jetzt nicht so viele gedanken, es wird nicht verlangt dass du alles weißt, das lernst du mit der Zeit alles.
Gut, dann werde ich mir wohle neue Schuhe kaufen müssen :D
Ich denke für mich werden die Gerüche das größte Problem ( Ein Kollege hat mir schon die eine oder andere Story erzählt!) aber ich bin in der Hoffnung, dass man sich daran gewöhnt und am Anfang einfach Augen zu durch?
Ich glaube unfreundliche Kollegen fände ich schlimmer als unfreundliche Patienten, wenn sie dement sind trifft mich das natürlich nicht so persönlich.
Danke!
Hi,
von einem Praktikanten werden im Allgemeinen keine Höchstleistungen oder unendliches Fachwissen erwartet - die Basics sind daher umso wichtiger.
Was ist zu beachten ?
Als allererstes: die Grundregeln der Höflichkeit - gebietet eigentlich der gesunde Menschenverstand, ist aber so wichtig, dass ich es extra erwähne.
Das heißt zum Beispiel, pünktlich zum Dienst zu erscheinen - und zum Beispiel auch, sich jedem unaufgefordert vorzustellen. Egal ob Arzt, Pflegekraft, Stationshilfe oder Patient.
Ebenfalls wichtig: Denken vor Handeln - und wenn irgendetwas unklar ist oder Du es nicht weißt: frag nach, bevor Du einfach irgendwas machst! Das fängt beim "Wie beziehe ich ein Krankenhausbett zügig und richtig?" an und hört beim Anreichen von Essen noch lange nicht auf.
Und dann kommen noch die anderen Dinge wie Mitarbeit und Mithilfe aktiv anbieten, nicht in die Übergabe quatschen, höflicher und respektvoller Umgang mit Patienten und Personal und und und...
Eigentlich: Handeln nach gesundem Menschenverstand.
Hat jemand von euch vielleicht selber ein Praktikum im Krankenhaus gemacht und kann erzählen wie die ersten Tage abgelaufen sind?
In dem Sinne nicht - ich habe während meiner Ausbildung allerdings verschiedene Bereiche im Krankenhaus durchlaufen. Ein direkter Vergleich würde da hinken.
LG
Höflichkeit ist für mich eigentlich kein Problem, außer jemand ist sehr unfreundlich mir gegenüber. Also soll ich mich dann quasi jedem mit dem ich dann zutun habe einmal kurz vorstellen oder direkt am ersten Tag die Pfleger mehr oder weniger aufsuchen um mich vorzustellen?
Was meinst du mit nicht in die Übergabe quatschen? Also vor Schichtende?
Danke!
Also soll ich mich dann quasi jedem mit dem ich dann zutun habe einmal kurz vorstellen oder direkt am ersten Tag die Pfleger mehr oder weniger aufsuchen um mich vorzustellen?
Ich empfehle: aktiv sein und gezielt auf die Leute zugehen - ein kurzes "Hi, ich bin XY, Prakant und bis ... auf der Station" reicht.
Was meinst du mit nicht in die Übergabe quatschen? Also vor Schichtende?
Richtig - während der Übergabe redet einer, der Rest hört zu. Gilt analog auch für die Arztvisite.
Die werden dich nicht gleich am ersten Tag alleine lassen mit schweren Aufgaben. Sei früh da, sei freundlich, etwas zurückhaltend - ggf. gibt es viel Arbeit - grüße die Mitarbeiter und Patienten. Und dann schau mal, ob du erst mal bei Routineaufgaben helfen kannst - Einmalhandschuhe auffüllen, Getränke bringen usw. Frage vielleicht auch mal, wenn Zeit ist, was du so machen kannst. Ansonsten beobachte und mache erst mal die Sachen, die sich anbieten.
Beobachte, welche Aufgaben der Pflegekräfte du auch allein ohne Aufforderung machen kannst - z-B. Getränke im Aufenthaltsraum auffüllen, Becher nachfüllen/ waschen usw. und dann warte erst mal ab, ob man dir einen Plan gibt, ob es schon für morgen oder übermorgen spezifischere Aufgaben zu erfüllen gibt. Viele Patienten müssen einfach auch für "banale" Aufgaben wie Fensteröffnen, heruntergefallene Sachen wieder aufheben, Wasser nachfüllen usw. klingeln, weil sie strenge Bettruhe haben oder Sturzgefahr. Solche Sachen kannst du dann erst mal übernehmen.
Danke, das sind schon mal ein Aufgaben die ich erledigen werde wenn ich sie sehen! Ist es nötig sich bei allen vorzustellen? Und sind viele Fragen eher gut oder nervig für die Pfleger?
Ich würde mich einmal vorstellen, wenn sich die Gelegenheit ergibt, also nicht mitten im Gespräch, sondern bei einer Begrüßung.
Fragen sind immer heikel. Haben die Pflegekräfte gerade wenig Zeit, würde ich nur beobachten und Fragen zurückstellen, ergibt sich mal eine Pause - auch die Kaffeepause - kannst du fragen. Oft reicht auch Beobachten, ggf. Nachfragen und dann anbieten, es selbst auszuprobieren, angefangen von einfachen Routineaufgaben bis hin zu evtl. später etwas anspruchsvolleren Aufgaben.
Und bedenke immer: Alles, was du eventuell "automatisch so machst" könnte im Krankenhaus in einer speziellen Weise gemacht werden, also kurz vergewissen, ob es da bestimmte Vorgaben gibt. Auf ggf. fragen, ob du jedem alles Gewünschte geben darfst. Es kann z.B. Patienten geben, die nach Saft fragen, aber keine säurehaltigen Getränke trinken dürfen.
Und auch immer die Hand reichen? Ich weiß ja nicht ob sie das als unhygienisch etc empfinden, weil bei meinem Arzt wurde dies schon abgeschafft.
Also selber abschätzen wie gerade die Lage ist und sich eventuell auftretende Fragen für später notieren/merken?
Also theoretisch bei allem auf Nummer sicher sicher gehen und hinterfragen ?
danke!
Keine Ahnung, in Arztpraxen wird ja geraten, eher nicht mehr die Hand zu geben...
Ich hatte heute die Hygieneschulung, darüber wurde ich aufgeklärt. Trifft sowieso alles auf mich zu da ich männlich mit kurzen Haaren bin :)
Also extra ein paar Schuhe nur für den Krankenhausaufenthalt kaufen oder kann ich mit sauberen Sportschuhen arbeiten?
Bei was für Sachen denn zum Beispiel? Also überwinden :)
Wovor etwas Angst habe ist, dass wenn ein Patient sehr unfreundlich ist oder bösartig, denn ich weiß nicht wie mit so etwas umgehe..