Probleme nach klassischer Massage

Wenn Du beim Physiotherapeuten warst, bist Du fachlich gesehen auf jeden Fall bei dem besten Profi, den Du Dir wünschen kannst (von der Ausbildung her). Die Massage hat sich unter Umständen auf Dein vegetatives Nervensystem ausgewirkt. Beschwerden Übelkeit, Herzrasen und Atmungsprobleme sind Beschwerden des vegetativen Nervensystems. Das heißt nicht, dass die Massage schlecht war, vermutlich hat sie einfach einiges bei Dir in Gang gesetzt (und das ist prinzipiell eigentlich gut). Bei mir war es z.B. so dass ich durch die Lockerung meiner Atemmukulatur schwindelig geworden bin und mir flau wurde. Der Grund war einfach: ich habe eigentlich durch die Verkrampfungen immer zu wenig Luft und Sauerstoff. Durch die Behandlung wurde mein Brustkorb weiter, mehr Luft kam rein (wie es ja auch eigentlich sein sollte). Und weil mein Körper das nicht gewöhnt war, hatte ich sozusagen einen Sauerstoffschock. Der Körper muss sich an manche Veränderungen erst gewöhnen. Mit der Behandlung aufzuhören wäre da eigentlich ganz falsch, im Gegenteil, schau mal wo Deine Schwachstellen sind und was Du dagegen tun kannst. Auf jeden Fall ansprechen! Und falls Du kein Vertrauen zu diesem Physio mehr haben solltest (er sollte dir zumindest sagen können, was seiner Meinung nach passiert sein kann), dann würde ich mal zu einem anderen gehen. Vielleicht hilft Krankengymnastik besser? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Massage, die unangenehm scheint, oft insgesamt mehr bringt als die, wo nichts passiert und einfach nur herumgestreichelt wird. Denn wenn man den ganzen Tag verkrampft, ist das ja auch nicht mal ruckzuck weggestreichelt. Mein Physio geht oft ordentlich ran, das schmerzt auch sehr oft ziemlich, aber insgesamt geht es mir viel besser. Er erklärt mir aber auch immer, wie die Massage oder Krankengymnastik wirkt, so dass ich keine Sorge habe. Also sprich mit ihm/ihr, lass Dich beraten. Und nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Alles Gute!

Habe meiner Physiotherapeutin nun heute Morgen von meinen Problemen berichtet. Sie hob beide Arme, wollte mich nicht mehr anfassen, bis die Angelegenheit von meiner Hausärztin abgeklärt ist. Aussage meiner Hausärztin: Bei der Massage werden die Triggerpunkte angesprochen und da ich ein sehr schlanker Mensch bin, war Dieses bei mir gleich sehr durchschlagend. Eine sanfte Massage wurde empfohlen, wobei Hals und Arme mit einbegriffen werden sollen, speziell wegen der Lymphe. Auch eine Fußreflexzonenmassage wäre passend. Festere Massagen sind bei meiner Statur eher schädlich.

Also, ganz ehrlich: die Aussage Deiner Hausärztin, dass festere Massagen bei Deiner Statur eher schädlich sind, sind absoluter Unsinn, weil viel zu allgemein. Die Triggerpunkte sind tatsächlich Punkte, bei denen u.a. das vegetative Nervensystem beeinflusst werden können, es gibt aber auch Triggerpunkte, die das nicht tun. Auch bei dickeren Menschen können die Massagen unter Umständen sich auf das vegetative Nervensystem auswirken, wenn die entsprechenden Punkte stark gereizt werden. Der Physiotherapeut sollte natürlich von Dir informiert werden. Es ist aber nicht so, dass grundsätzlich bei schlanken oder sehr schlanken Menschen jede festere Massage schädlich ist. Manche starken Verspannungen können nur durch "festere" Behandlung gelöst werden. Sie sollte in Deinem Fall der Überempfindlichkeit eben nicht mehr die entsprechenden Triggerpunkte treffen (oder nicht so stark). Deine Physiotherapeutin weiß ja jetzt Bescheid, dann kann sie entsprechend handeln. Sie sollte dich auch weiter aufklären, wie ihre Massagen wirken können (z.B. kann Lymphdrainage erst mal müde machen und auch Fußreflexzonenmassage kann sich verschiedentlich auswirken - manche Beschwerden werden erst mal verstärkt, bevor sie dann zurückgehen usw. Man sollte halt darüber informiert werden, was in seinem Körper stattfindet, dann muss man sich auch nicht sorgen. Wenn die Physio dich nicht von selbst schlau macht, dann immer nachfragen.) Alles Gute - ich hoffe Dir geht es schon besser!