Psychose durch Cannabis Konsum?!?
Kennt sich jemand gut mit Psychosen die durch Cannabis Konsum ausgelöst wurden aus? Ich habe da nämlich einige Fragen die ich mir im Internet nicht wirklich beantworten konnte. 1. Bekommt man eine Psychose Entweder beim ersten Konsum oder garnicht? 2. Spielt die konsumierte Menge auch eine Rolle? 3. Weiß jemand vielleicht wie hoch der Prozentsatz von Leuten, die statistisch gesehen eine Psychose bekommen, ist? 4. Ist die Wahrscheinlichkeit das man eine bekommt auch genetisch bedingt, also das wenn einer aus meiner Familie eine hatte das es wahrscheinlicher ist das ich dann auch eine bekomme?
7 Antworten
1. Zu beidem nein - garnicht kann man nicht sagen weil die chance eine psychose zu entwickeln schon steigt. Aber bei ersten konsum ist es sehr unwahrscheinlich bis unmöglich, eine psychose zu kriegen. 2. Die konsumierte menge spielt natürlich eine rolle - jeden tag 24g rauchen ist natürlich um einiges heftiger als wenn jemand nur alle paar wochen mal einen joint raucht. 3. Normal liegt die chance eine psychose zu entwickel bei ca. 1%, durch häufigen cannabiskonsum wird diese chance auf ~2% erhöht. 4. Ja psychosen/psychische probleme können auch erblich bedingt sein. Müssen sie aber nicht zwingend.
Ja seh ich auch so!
Immer gerne - bei dem thema drogen ist aufklärung meiner meinung nach am wichtigsten und sinnvollsten, viel sinnvoller als etwas einfach so zu verbieten.
Danke für die ausführliche Antwort!
Kiffen kann latente Psychosen auslösen.
Das heißt, du hast die Psychose schon vorher, sie "bricht" durch den Konsum dann nur aus. Hast du so etwas nicht, bist du nicht gefährdet.
Hast du eine, dann kann sie durch Kiffen "ausbrechen". Muss es aber nicht. Sie könnte auch ohne Kiffen irgend wann "ausbrechen". Muss es aber nicht.
Ob du eine latente Psychose hast, weißt du nicht. Die Wahrscheinlichkeit kann erblich bedingt höher sein.
Es kann beim ersten Konsum passieren, beim zweiten, irgend wann einmal, oder auch nach jahrelangem Dauerkiffen nicht.
Ok danke!
Also mal Grundsätzlich, eine Psychose bezeichnet zunächst mal einen Zustand welcher durch wahnhafte Inhalte gekennzeichnet ist. Da muss man jetzt erst mal unterscheiden zwischen Psychosen und Schizophrenie welche ja auch mit dem Cannabiskonsum in Verbindung gebracht wird. Psychotisch kann man zunächst erst mal von einigen Krankheiten oder Substanzen werden, z. B. kann man psychotisch sein im Alkoholentzug, nach Schädel-Hirn Traumen, bei Demenz, nach Drogenkonsum, bei Schizophrenie usw. Psychotisch sein ist zunächst mal ein Symptom, keine Grunderkrankung an sich. Zu den psychotischen Krankheitsbildern welche vorwiegend durch Wahnhafte Inhalte gekennzeichnet sind, gehört die Schizophrenie, am häufigsten die paranoid-halluzinatorische Schizophrenie. Bei Cannabis muss man zunächst unterscheiden: Man kann einmal ein vorübergehende drogeninduzierte Psychose entwickeln.. Bei einer drogeninduzierten Psychose klingen die Syptome zumeist wieder nach kürzerer Zeit ab, es kann aber auch eine Schizophrenie entstehen.
Schizophrenie kann zu einer chronischen Erkrankung werden. Grundsätzlich gibt es nicht die eine Ursache für Schizophrenie, da ist sich die Wissenschaft schon mal einieg. Allein deshalb ist die Behauptung, Cannabis verursacht Psychosen zumindest fraglich und Cannabis verursacht Schizophrenie blödsinn. Schizophrenie entsteht aus einer Wechselwirkung von genetischen-psychologischen und sozialen Faktoren. Cannabis kann nun in Verbindung mit anderen Faktoren welche schon für eine so genannte vulnerabilität (Veranlagung) gesorgt haben als eine Art trigger-Faktor wirken, welcher einerseits das Auftreten beschleunigen kann und andererseits kann es die schon bestehende Erkrankung negativ beeinflussen. Eine andere Hypothese in dieser Hinsicht ist die, dass die leicht erhöhte Zahl von Schizophrenen unter Cannabiskonsumenten darauf zurückzuführen ist, das Schizophrene dazu neigen sich mit Cannabis selbst zu medikamentieren. Da sich zeigt das Cannabis gewissen minussymptomen der Erkrankung entgegenwirkt, so zunächst positiv bewertet wird, wobei es wie gesagt den Krankheitsverlauf ungünstig beeinflussen kann.
Mal vorweg, in der Normalbevölkerung besteht die Gefahr für ca. 1% der Bevölkerung im Leben eine psychotische Erkrankung zu bekommen, bei Cannabiskonsumenten sind es ca. 1,5-2%. Also selbst bei den Dauerkonsumenten bekommen 98% schon mal keine psychotische Erkrnakung, das Risiko ist also nicht so hoch.
1. Das kann man so nicht sagen. Es kann sein, dass eine Zeit konsumiert wird und es erst schleichend zu einer psychotischen Entwicklung kommt. Allerdings ist eine längere gute Verträglichkeit ein Hinweis das psychotisches Erleben wahrscheinlich nicht auftritt.
2. Schwirig zu sagen, da eine Vorveranlagung bestehen muss, es ist aber anzunehmen das bei einem lang andauerneden und hochdosierten Konsum das Risiko leicht steigt. Mitlerweile zeigt sich aber, das wohl besonders THC reiche Sorten mit einem geringen Anteil andere Cannabinoide (CBD, CBN usw.) mit einer leichten Häufung psychotischer Erkrankungen einhergeht. Bei importiertem Haschisch und Marihuana-Sorten mit höherem Gehalt andere Cannabionoide scheint dieses generell nicht zuzutreffen.
3) steht oben
4) Ja, wenn eine häufung in der Familie besthet ist das Risiko erhöht.
Die Entwicklung möglicher Psychosen durch Cannabis ist nicht auf den erstmaligen Konsum festgelegt. Psychotisch wird man in der Regel umso eher,
a) je jünger man/frau ist
b) je weniger entwickelt Hirn und Persönlichkeit des Konsumenten sind (hier spielt das Absolvieren einer normalen Pubertät, d.h. einer körperlich und geistigen Entwicklung eine bedeutsame Rolle)
c) je mengenmäßig mehr und häufiger man/frau qualitativ hochwertigen Cannabis (mit THC-Anteilen über 15 %) konsumiert und
d) je nachdem, ob es eine sogenannte "genetische Prädisposition" gibt, d.h. in den Vorgenerationen mentale Verhaltensauffälligkeiten vorhanden waren (die nicht zwangsläufig ärztlich diagnostiziert gewesen sein müssen.)
Die Cohen Studie der Uni Amsterdam beziffert die Zahl mentaler Verhaltensauffälligkeiten (Psychosen, schizophrene Episoden, Depression, Angstzustände) unter Cannabisgebrauchern mit zwischen 1,5 bis 2,2 %.
Der Normalfall bei moderatem und gelegentlichen Konsum ist allerdings unproblematisch.
Google-Tip: "Rauschzeichen" (Alles, was man über Cannabis wissen muss, wissen sollte.)
Also: Nicht jeder Konsument bekommt eine Psychose, das liegt zumal am eigenen geistlichen zustand und in der umgebung in der man konsumiert. Ich habe freunde, die kiffen jeden Tag und denen geht es blendent dann kenne ich wiederum welche die haben ein paar mal gekifft und panikattacken bekommen. Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, wenn du genauere daten dazu möchtest dann guck dir auf youtube eine cannabis doku an, da wird viel über psychosen und folgeschäden berichtet.
Ok vielen Dank, mach ich!