Quetiapin (Antipsychotika) Wechselwirkung mit Cannabis?
Hatt jemand schon Erfahrungen mit Quetiapin oder anderen Antypsychotischen Medikamente gemacht und Wechselwirkung wenn man dazu cannabis konsumiert? Thx
4 Antworten
Hi, das kommt nicht nur auf die Tabletten an, sondern auch, weswegen man die nimmt. Ich spiel nicht Mutter Theresa. Ich möchte mal objektiv an die Sache rangehen. Psychosen (Allgemeinbegriff) entstehen durch kleine Traumata oder ein großes Trauma. Bei jedem häufen sich seit Kindesalter an negative Erfahrungen. Das könnte sein: Die Bezugspersonen und Eltern sind einmal nicht da oder verlassen einen, beispielsweise. Größere Probleme entstehen natürlich durch Gewalt. Auch wenn die gewohnte Umgebung häufiger wechselt und Ausgrenzung oder Verlust von Freunden entstehen. Jeder macht in Kindheit oder Jugend schwerwiegende Erfahrungen, stellt sich und andere in Frage. Durch angehäufte 'Problemchen' verliert man Bezugspunkte. Das kann man in ein paar Wochen verarbeiten und alles ist wieder im Lot. Man kann aber auch drüber hinwegsehen, die Dinge ignorieren. Sich zermartern oder sich die Schuld geben, oder den anderen. Man kann sich einschließen oder ausreißen, einigeln oder egomässig rumspinnen. Vielleicht hat man einfach keine Lust oder keine Zeit, keinen Überblick, mit sich und der Welt ins reine zu kommen. Keinen Überblick, wenn man den Lauf des Lebens oder den Weg von Bezugspersonen nicht versteht, oder sich selbst und den eigenen Weg. Keine Zeit, weil man sich dauerd beschäftigt, ablenkt oder abgelenkt ist, verpflichtet oder vielleicht wenn man sich um andere Leute kümmern muss. Damit haben viele zu kämpfen. Die meisten haben rein garnichts davon mit 18 Jahren bewältigt. Und noch mehr Beziehungen, wenns um Drogen geht, auch gerne mal zu 'anderen' Leuten. Die nicht so normal sind. Vielleicht sucht man das Unnormale um jahrzehnte später festzustellen, dass man aus irgendwelchen Gründen selbst nicht normal war. Und die lagen schon vor der Drogenzeit. Dann würde man ja Drogen nehmen, um das Unnormale zu suchen, was man vielleicht ursprünglich in sich selbst suchen wollte.
Marihuana-Psychosen sind meiner Meinung nach ein Mythos. Warum habe ich hoffentlich darlegen können. (Selbst wenn Psychosen nach LSD auftreten, halte ich es für möglich, dass die Leute sich selbst kurieren können, wenn man sie dann solange in Ruhe machen lässt. Die Leute müssen sich nur wieder in der Normalität einfinden. Man muss also vorher gefestigt sein und vorher schon mit der eigenen Situation umgehen können. Wer Probleme vor sich herschiebt, macht die dadurch größer.)
Nun zum 'substanziellen'. Problematisch wird es aus zwei Gründen. Die Medikamente filtern deine Aufmerksamkeit und somit deinen Erfahrungsschatz (angeblich). Zumindest ist man gedanklich weiter weg, teilweise denkt man irgendwo ganz weit hinten im Kopf und vorne ist alles trüb oder neblig oder schwarz. Je nach Medikament und Dosis, aber auch wie intensiv man denkt - wieviel Kraft man dann noch hat. Das Marihuana wird von den meisten als Spaßdroge verwendet. Zum Abhängen irgendwie. Also kommt es auch drauf an, ob du es alleine nimmst, mit PartnerIn oder mit Freunden oder nur mit Kumpels. Kumpels kennen einen nicht. Freunde machen sich dann sorgen. Wie auch immer. Je nachdem was du tust, wenn du breit bist, solange du Medikamente nimmst, verstärkst du das Festsetzen deiner Handlungen. Wenn du beispielsweise zusätzlich spielsüchtig oder pornosüchtig bist. Was auch nich gerade selten ist. Verfestigst du diese Muster. (Und du hast es später schwerer davon loszukommen. Auch z.B. vom Rauchen, etc) Wenn du mit Partner Marihuana und Medikamente nimmst. Würde ich auch auf Sex verzichten. Weil du nicht du bist? Bzw. weil du wegen den Medikamenten die Erfahrungen auf eine andere Linie bringst. Wegen dem Marihuana aber übertriebene Seiten vorrang bekommen. Das was präsent ist wird ausgeblendet, das was du bist wird ausgelebt, also gedanklich, wörtlich, tätlich. Wenn du ein ruhiger Typ bist, wirst du ruhiger, wenn du ängstlich bist, wirst du ängstlicher. Wenn du gerne Grenzen übertrittst... Man kann unter Marihuana sehr schön nachdenken, sich in anderem Licht sehen, wo man angekommen ist, was man geschafft hat. Um solche kleinen Traumata zu überdenken? Keine Ahnung. Man kann sich aber auch verrennen. Menschen denken von sich, jemand anders zu sein oder allmächtig und so. Nach Stress-Situationen ist die Gefahr höher, dass Stimmenhören etc. auftritt. Aber man sollte sich immer erst Gedanken machen, wie man das dann wieder weg bekommt. Also gut, dass du fragst.
Meine Meingung ist also man kanns überleben, aber es wäre verschwendete Zeit. Gedanklich im Tablettennebel, Zeitverlust durch Marihuana. Vielleicht Gedächtnisprobleme - ob das Langzeitschäden verursacht, traue ich mir nicht, zu bestätigen.
Ich hatte z.B. bei Marihuanakonsum immer Angst, weil es was verbotenes ist. Zusätzlich wollen Autoritäten (Ärzte, Eltern, Betreuer, etc) einem weismachen man sei krank. Das ist halt schon eine blöde Ausgangssituation.
Öhm, achso, der Tipp. Wenn alle sagen spinnst du lass das Marihuana weg. Grübel und belese dich, warum du tust was du tust, arbeite daraufhin irgendwann ein Leben ohne Psychotika zu führen, deine Familie wieder für dich zu gewinnen (jenachdem wie es da bei dir aussieht). Mach was womit du stolz auf dich sein kannst.
Und dann guck halt in ein paar Jahren nochmal ob, wann, mit wem oder warum du das nochmal nimmst.
(Bevor du irgendwas vom Marihuana merkst verlangen die Tabletten dass du schläfst. Wenn du aber was davon haben willst, musst du wach bleiben und dann kanns nachhaltig zu Schlafproblemen kommen, auch Jahre später noch. Da bin ich mir aber nich 100%ig sicher.)
Tja und falls das noch andere Googeln: Wer danach fragt hat möglicherweise schon Angst davor. Solche Wirkungen werden natürlich auch verstärkt. Manche Wesensänderungen stellt man erst fest, wenn man die Tabletten abgesetzt hat. Aber eins kannst du sicher sein, was du dir breit (+medis) angeeignet hast, das wird sich nur schwer wieder ändern lassen!
Beste liebe Grüße aus dem fernen Universum des toxikomansichen Hobbypsychologen
Habe 2014 einen interessanten Vortrag eines Chefarztes einer Entzugsklinik besucht. In der Fallvorstellung ging es um einen jungen Patienten, der durch Cannabiskonsum eine Drogenpsychose bekam. Vor dem exzessiven Konsum noch auf dem Weg zum Abitur hat er es aufgrund der Psychose später nicht mehr geschafft eine Bewerbung für einen Ausbildungsplatz zu schreiben. Sicher nur ein Beispiel von vielen, aber ich würde dir dringend davon abraten zu konsumieren.
Cannabis kann psychotisch wirken --> sicherlich genau das Gegenteil von dem was du dir erhoffst.
Hier gibt´s einen interessanten Artikel: "Kiffend in die Psychose" auf http://www.zeit.de/
P.S.: Wenn hier 10 Leute schreiben, dass sie gute Erfahrungen gemacht haben, was wäre die Konsequenz?!
Dann lies mal den Beipackzettel. Lass es besser das kann schlimm ausgehen.
Sag mal bist Du total verrückt, mach nur weiter so dann haste auf Dauer einen Horror - Trip !