Richtiges Essen trotz Intoleranzen und "Leaky-Gut"-Syndrom?
Ich habe jetzt die Diagnose des "Leaky-Gut"-Syndrom bekommen. Dazu habe ich noch 3 Intoleranzen. Nun versuche ich trotzdem irgendwie zu essen. Habe zwei Bücher gekauft, zwei Apps und google mir die Finger wund. Probiere alles mögliche, was meist sehr teuer ist und mir auch leider oft nicht schmeckt.
Aber wie ernähren?! Ich bin total überfordert 😞 essen hat für mich nur noch die Funktion zu überleben. Mehr nicht und ich esse nur noch das gleiche. Das ist nicht meins 😞
Auf folgendes soll ich verzichten: Gluten, Histamin (arm), Laktose, Fruktose und Sorbit.
An alle die das auch haben: ein großen Respekt!!!!!!!!!!! Für mich ist das die Hölle auf Erden!!!
6 Antworten
Diese Stoffe stehen auf den Lebensmittelpackungen. Du könntest diese studieren und dir aufschreiben, wo sie fehlen. Dann hast du eine Einkaufsliste für dich.
Gluten gibts wenig, Weizen und seine Derivate, Roggen, Gerste. Dinkel? Bulgur (ist gesäuert, könnte gehen)?
Fructose, es gibt viele Sirup-arten.
Viele Sojaprodukte gibt es. Kokosmilch (köstlich) ist eventuell Fructose-frei.
In großen Supermärkten gibt es bereist alle Arten von Lebensmitteln für Leute wie dich, gekennzeichnet.
Butter darfst du? Sojabrot. Haferbrot? Bei uns gibt es Brot aus Quinoa, ist wie Kuchen.
Du wirst auf Entdeckungsreise gehen und wunderbare Lebensmittel finden, die dich stark machen und viele Leute freiwillig essen.
Im Reformhaus könnte es Brühe (Glas, Pulver) geben, die für dich paßt.
Wie sieht es aus bei Hirse? Hatte ich vergessen aufzulisten. Sehr gutes Getreide zum Rösten und dann Dünsten. Goldgelb.
na, solange nicht auch noch Nickel dazukommt...
Den Ernährungsberater würde ich dir auch noch einmal ans Herz legen - mit einer Bitte an dich im Vornhinein: bedenke, erste Einheit ist wie die Anamnese beim Arzt, erst muss eine Übersicht her.
Erst nach der ersten Stunde kann dein ENB einen Vorabplan erstellen, der nötigenfalls immer wieder korrigiert werden muss. Evtl besteht auch die Notwendigkeit einer Diätkost in Absprache mit dem Arzt und einem anschließenden Wiederaufbau. Auch hierfür muss der ENB aber dich, deine Eigenheiten und deine Reaktionen kennen.
Um Lebensgefühl aufzubauen bieten auch einige ENBs Einkaufs- und Kochcoachings an - diese bzw. die Mehrkosten werden leider i.d.R. nicht von den KKs übernommen.
Sollte dein bisheriger Ernährungsberater hier nicht weiterhelfen können, schaue dich weiter um, nach einem, der es schafft dir einen ersten Plan zu erstellen. Solange dieser in die Vorgaben deiner Krankenkasse fällt, hast du freie Wahl - Vorgaben teilt dir auf Anfrage diene KK mit - oder du zahlst die Stunden selbst.
Da hier gerade mit deinen Diagnosen sehr viel Arbeit ansteht und auch das Fachwissen benötigt wird, kommst du leider nicht um die Beratung herum.
Nickelallergie ist normalerweise keine orale Allergie, ist aber auch bekannt als einer der allergenen Stoffe in Chirugenstahl (palladium als weitere).
Selten tritt sie auch in oraler Form auf, deutlich häufiger jedoch als Hypersensibilität.
Der Grund meiner Frage, ist das ich einen Fall mit scheinbar widersprüchlichen Allergien (hier Nitrat und alle 3 Chirugenstahlallergene + negativ Reaktionen auf orale Zufuhr) derzeit habe und ehrlich gesagt, dieser Person nur einen Rat geben konnte: achte auf sonnige, hoch-pH-wertige Feldpflanzungen und auch Fleisch+Fisch+tierische Produkte von solchen Herkunftsorten.
Dieser Person wurde von bereits 4 Ärzten gesagt, sie dürfe nicht einmal Wasser trinken und nur vom Sonnenschein leben (tatsächliches Zitat).
Praktisch besteht bei ihr zumindest ein Zusammenhang auf landwirtschaftlicher bzw. chemisch-biologischer Ebene, auf dessen Idee ich eher zufällig stieß, sich aber mit etwas Nachforschung zumindest mit der LM-Herkunft und ihren genauso widersprüchlichen Reaktionen auf diverse LM sowie wiederholten Erfahrungsberichten über Reaktionen vergangener Jahren deckte.
Die erhöhte Achtsamkeit auf die Herkunft (auch kein blindes Vertrauen auf Biosiegel und Co!) hat hier zumindest die Beschwerden bisher gelindert (seit 4 Wochen gelindert aber noch deutliche Reaktionen, da nicht komplett umsetzbar (Wetter)).
Bei dir hörte es sich ähnlich an wie die Verzweiflung der Ärzte, vielleicht gibt es hier aber auch noch andere Ansätze, auf deren Idee man eben erst kommen muss und evtl. auch erstmal eine Grundlage zu schaffen um herauszufinden, ober der Körper tatsächlich auf all das allergisch ist oder einfach nur wie ein im sterilen Raum aufgewachsenes Kind erst an die kleinste "Keimbelastung" gewöhnt werden muss.
Indem du alle unverträglichen Stoffe meidest, legst du eine gute Grundlage dafür, das Leaky Gut Syndrom auszuheilen.
Unterstützt werden muss das mit geeigneten Präparaten, die du dir von auf dieses Thema spezialisierten Fachkräften empfehlen lassen musst.
Welche Lebensmittel bei deiner Kombination geeignet sind, findest du in den entsprechenden Listen und Datenbanken. Informier dich gerne auf meiner Website www.dorispaas.de
Befasse dich doch mal mit dem Thema FODMAP, hier sind die meisten Sachen, die dich betreffen, inbegriffen.
Zusätzlich muss alles so frisch wie möglich sein, um den Histamingehalt niedrig zu halten.
Hallo liebe Doris!
Vielen lieben Dank. Ich schaue mir Ihre Webseite an. Es ist schwer die richtige Beratung zu finden und ich muss zugeben, ich bin kein leichter "Patient". Ich tue mich sehr schwer. Aber ich gebe mir Mühe.
Das ausheilen macht mir Hoffnung. Aber wie ich gelesen habe kommt es wieder, wenn man nicht weiter die Ernährung einhält. Ich weiß, ich jammere auf hohem Niveau, aber für mich ist das Leben so nicht lebenswert 😔 ich liebe es zu essen und essen war für mich auch immer ein Belohnung (Erziehung) darum ist das jetzt wie eine Höchststrafe.
Glutenfrei ist nicht schwer: meide alle Getreide außer Mais, Reis und Kartoffeln. Amaranth und Quinoa sind auch erlaubt. Außerdem gibt es glutenfreie Haferflocken.
Zum Frühstück kannst du dir also glutenfreie Brötchen oder Brot besorgen. Ohne Fructose ist natürlich blöd, da dann auch normaler Haushaltszucker wegfällt. Eine Kollegin von mir nimmt da Reissirup. Ist auch glutenfrei.
Wähle Reismilch, Sojamilch oder Hafermilch.
Wegen des Histamins meide: Schokolade, gereiften Käse (dieser wäre übrigens laktosefrei), Spinat, Paprika, Obst (darfst du wegen der Fructose auch erstmal nicht), Margarine und möglichst alle Gewürze außer Salz. Außerdem alle Fertigprodukte und alle E-Nummern.
Da hilft nur eins: Du musst ALLES selber kochen. Du kannst dir selbstgemachte Gemüsebrühe machen. Entweder eine trockene mit dem Thermomix oder eine "altmodische" flüssige und diese dann in Eiswürfelbehältern einfrieren.
So kannst du auf Gewürze verzichten und hast trotzdem Geschmack am Essen.
Es gibt vegane Brotaufstriche, die sicher auch unter Wurst schmecken. Butter gilt als lactosefrei, ginge also auch.
Glutenfreie Nudeln gibts fast überall, bei Rossmann, dm und in Supermärkten. Glutenfreie Pizza gibt es, schmeckt meist nicht und du müsstest auch mal gucken, wie es mit E-Nummern ist.
Du kannst dir leckere Gemüsepfannen mit oder ohne Fleisch machen. Dazu Reis, glutenfreie Nudeln oder Kartoffeln. Gewürzt mit Salz und der Brühe schmeckt das sogar!
Ich liebe vegetarische Soßen mit Gemüse in allen Varianten:
Milch heiß machen. Gemüse garen, am besten dämpfen und mit dem Wasser
pürieren. In die Milch rühren und ggf. mit etwas Maisstärke andicken.
Zum Beispiel
:Möhre, Möhre-Kürbis, Brokkoli, Champignon
Brühenpulver geht auch ohne Thermomix: gscheiten Mixer das Suppengemüse mit frischen Kräutern und etwas Salz pürieren lassen, dann dünn auf ein ausgelegtes Backblech streichen und im Ofen bei max. 50°C trocknen lassen.
Ähnlich funktionieren auch Würzpasten, die dann jedoch luftdicht verschlossen werden sollten ;D
Wow, Danke für die vielen Tipps 👍 mich überfordert die Vielfalt des weg lassens. Ich war froh, das ich "normal" bisschen was kochen konnte 😅 Gemüse fällt bei mir leider auch weg 😞 Danke vor allem mit dem Tipp mit dem einfrieren der Brühe! Auf die Idee wäre ich jetzt nicht gekommen - genau daran hapert es 😑 aber auch Gemüsebrühe ist schwer bzw. fällt weg. Zumindest wenn ich die Zutaten richtig deute.
Das ist auch so ein Problem... und die
Fehlende Abwechslung.
Wie gesagt, ich habe mich schon mit "normalem" essen schwer getan. Aber das ist noch mal ne ganz andere Nummer.
Du solltest mit einem Ernährungsberater einen Plan aufstellen mit dem Du Dich abwechslungsreich und ausgewogen auf Basis Deiner Vorgaben ernähren kannst.
Bei Deinem Krankheitsbild bezahlt das auch die Krankenkasse denke ich.
Da sollte Dein Arzt mal Druck bei der KK machen... manchmal bringt das was. Leider nicht immer, traurig aber wahr.
Ich bin da gerade dran. Die letzte Ernährungsberatung hat da leider nicht abgebrachter und da hatte ich nur Laktose, Fruktose und Sorbit.
Die Krankenkasse beteiligt sich. Aber grundsätzlich ist es das eigene Problem. Was es finanziell echt schwierig macht 😔
Nickel 😧 Nickel habe ich auch!!! Was hat das damit zu tun? Wie steht das im Zusammenhang?! Das hat doch nichts mit dem Essen zu tun - oder etwa doch 😮?