Risiko bei Geburt für Stute und Fohlen?

11 Antworten

wenn die stute im trakehner verband eingetragen ist (hauptbuch?), dann wurde sie als züchtenswert eingestuft.

und - wieso sollte ein vollblüter da mehr probleme haben als andere pferde. alle vollblüter waren mal in einer vollblutstute.

du solltest dich mit dem trakehner zuchtverband in verbindung setzen und dich dort von einem der zuchtwarte beraten lassen. ausserdem solltest du madame mal auf ein paar schauen anmelden, um zu sehen, wie sie im vergleich zu den andern bewertet wird.

hast du gute bewertungen, wieder beratung durch den zuchtwart und durch den verband auf der suche nach dem geeigneten vatertier.

natürlich bleiben immer eventualitäten übrig. vor allem solltest du dich rechtzeitig um eine aufzuchtweide kümmern, sollte es ein hengstchen werden - und um eine übergangsmöglichkeit, wo du eine kleine stute nach dem absetzen über den winter unterbringen kannst. danach kann sie zur aufzucht in die normale pferdegruppe - während ein hengst unter gleichaltrigen aufwachsen sollte.

mit saugfohlen bei fuss solltest du dann wieder ein oder zwei schauen besuchen, um das fohlen bewerten zu lassen.

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wenn du ein gutes gefühl hast, genug zeit, platz und auch ein bisschen geld in der hinterhand - und deine stute den veredlungskriterien des trakehner verbandes entspricht... warum nicht.

das allerletzte wort hat natürlich der tierarzt - aber wenn madame mit 13 ihr erstes fohlen bekommt - nicht wenige sportstuten beginnen in dem alter zwischen 10 und 15 jahren ihre "zweitkarriere" als mutterstute.

Es ist für eine Stute etwas Normales, trächtig zu sein. Das ist doch die Natur ! Wenn sie in guter, artgerechter Haltung steht, einen Tierarzt hat, der regelmäßig nach ihr sieht, wo soll denn da das Problem liegen ? Wenn sie nicht übermäßig arbeiten muss und Du große Rücksicht auf ihre körperlichen Bedürfnisse nimmt, finde ich das eine schöne Sache. Ich hatte auch eine wundervolle Trakehnerstute - wenn ich das Geld gehabt hätte, hätte ich auch liebend gern ein Fohlen von ihr gehabt und sie wäre sicher eine begeistere Mama gewesen. Wenn das Fohlen auch noch anständig bei der Mama aufwachsen kann, ist das doch etwas sehr Schönes ! Natürlich bleibt immer ein Restrisiko, aber das kann man wie beim Menschen auch nicht vorhersehen.

Wie du schon sagst, ist bei jeder Schwangerschaft ein Gesundheitsrisiko. Das würde ich aber nicht in meine Überlegungen mit einbeziehen, denn deine Stute ist weder alt noch krank. Da sollte das schon reibungslos klappen.

Mehr Sorgen würde ich mir darüber machen, WARUM du mit ihr ein Fohlen ziehen willst? Es gibt so viele Pferde...

Es beginnt schon mit der Auswahl des passenden Hengstes! Und dann, wenn das Fohlen da ist, hat es Gesellschaft? Mutterstuten und ihr Nachwuchs gehören in Mutterstutenherden, wo sie gemeinsam ihre Fohlen aufziehen. Das Fohlen braucht gleichaltrige Spielkameraden, damit es psychisch gesund bleibt.

Das können Privatleute oft nicht bieten. Die Fohlen sind ja sooo niedlich. Sie werden betütelt und angegrapscht und sind im Halbstarkenalter dann ungenießbar, weil sie nie Grenzen kennengelernt haben.

Wenn du dein Pferd nicht zu mindestens zwei oder drei andren Mutterstuten stellen kannst, halte ich das Vorhaben für fragwürdig.

Stell dir auch die Frage: Was soll dann mit dem Fohlen passieren? Willst du es behalten und irgendwann einmal reiten? Das ist dann eine Planung auf Jahre im Voraus. Bis das Fohlen auf der Welt ist, sind schon mal locker zwei Jahre um. Weitere drei Jahre vergehen, ehe du anfangen kannst, das Tier zu arbeiten.

Und all die Jahre musst du das Risiko tragen, dass eines deiner beiden Pferde krank wird oder sich so verletzt, das es unreitbar wird.

Ist es da nicht einfacher, später ein junges Pferd zu kaufen, bei dem du sehen kannst, wie es sich entwickelt hat? Mit dem du gleich anfangen kannst, etwas zu machen?

Ein letzter Aspekt ist das Geld. Fohlenaufzucht ist teuer und kostet, bis das Fohlen drei Jahre alt ist, locker 10 000 Euro - immer vorausgesetzt, es hat keine Beinstellungsprobleme (was extra Schmied und Korrektur bedeutet) und ist nicht besonders krank.

Ich selbst habe einen eigenen Stall und zwei Staatsprämienstuten. Trotzdem würde ich mit ihnen nie züchten, weil ich leider keine 10 Hektar Land besitze, wo die Pferde herumtollen könnten. Ich müsste das Fohlen immer zur Aufzucht weggeben. Das kostet Geld und Zeit, es regelmäßig zu besuchen. Was, wenn es ein Hengstfohlen wird? Dann muss ich es auch noch irgendwann legen lassen, weil man Junghengste kaum irgendwo pferdegerecht halten kann...

friesennarr  21.06.2016, 14:26

Ist es da nicht einfacher, später ein junges Pferd zu kaufen, bei dem dusehen kannst, wie es sich entwickelt hat? Mit dem du gleich anfangen kannst, etwas zu machen?

Weil es einfach unbezahlbar ist sein Pferd von Anfang an zu haben. Und so lange man die Mutterstute voll nutzen kann, ergibt sich keine wirkliche Wartezeit. 5 bis 6 Jahre sind so wahnsinnig schnell vorbei. Für mich gibt es auch nichts schöneres, als den Nachfolger meiner Stute selbst zu ziehen.

Im Moment ist meine Stute die Nachfolgerin meiner ersten Stute.

Ich habe auch alle meine Stuten bei uns auf dem Hof aufgezogen und nur ein Hengstchen musste wo anders hin, da wir keine Hengstherde mehr hatten, aber auch das ist o.k..

Meine jetztige Aufzuchtstute ist schon wieder 2 Jahre alt - noch ein kurzes Jahr und man kann schon wieder anfangen auch mit ihr was zu machen. Dann ist sie schon wieder 4 und kann in den Beritt - also ich habe noch nie das Gefühl gehabt, das die Aufzucht lange ist.

Kosten habe ich ca. 6000 bis 10000 Euro in dieser Zeit, aber für dieses Geld kann ich mir kein fremd gezogenes Pferd kaufen, das ich so gut kenne.

Und wenn sich mein Pferd anders Entwickelt als es sollte, dann habe ich in der Anpaarung was falsch gemacht, oder in der Erziehung.

Tangstedt  21.06.2016, 16:19
@friesennarr

Ich habe auch alle meine Stuten bei uns auf dem Hof aufgezogen

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Ich würde mal sagen, das ist der entscheidende Satz. Du stehst mit deinen Pferden nicht irgendwo zur Untermiete...

Mein Hof ist für eine Fohlenaufzucht viel zu klein, und ich wüßte - außer auf den Gestüten - keinen "normalen" Pensionsstall, wo ich meine Stute zur Fohlenaufzucht hingeben möchte.

Ansonsten hast du natürlich Recht: Ich stelle es mir auch spannend vor, das eigene Pferd aufwachsen zu sehen. Da ich aber zu wenig Ahnung davon habe, welcher Hengst gut zu meinen Stuten passen würde, lasse ich die Finger davon. Außerdem könnte ich mich niemals von meinen Fohlen trennen... :-)

Und das müsste ich, wenn sie sich anders entwickeln, als ich mir vorgestellt habe.

friesennarr  21.06.2016, 19:34
@Tangstedt

Doch ich hab meine Pferde auch nur eingestellt - aber meine Freundin, die den Hof führt züchtet auch, daher hatten wir meisten Fohlen gleichzeitig.

Hallo

grundsätzlich sehe ich da nicht unbedingt ein Problem. Was das Alter angeht: viele Stuten die im Sport erfolgreich waren, gehen auch erst spät in die Zucht. Beides gleichzeitig geht schließlich nicht.

Punkte die mir spontan anfallen die zu beachten sind:

- Fütterung anpassen, kennt man sich selber nicht aus, sollte jemand da sein der es tut
- die Stute vorher durchchecken lassen, zB Thema Herpes
- nach dem Decksprung: auf Zwillinge untersuchen lassen, nur ein Fohlen sollte ausgetragen werden
- im Vorfeld bereits abklären an wen man sich wenden kann wenn ein Notfall eintritt. Welche Klinik kann man anfahren? Ist der eigene Tierarzt stets erreichbar?
- einen Hengst wählen der gut passt, also falls deine Stute klein und zierlich sein sollte, würde ich keinen Riesentier an Hengst dazu auswählen
- sich ebenfalls am besten vorher Gedanken machen wo das Fohlen aufwachsen soll. Optimal wäre natürlich immer wenn gleichaltrige dabei sind.

Eine solche Frage würde ich nicht im Internet mit Laien besprechen, sondern mit einem Tierarzt. Am besten mit dem, der die Stute schon länger kennt.

friesennarr  21.06.2016, 14:30

Witzig das du Tierarzt schreibst, die wenigsten haben eine Ahnung von Zucht. Tierärzte sind für Tierkrankheiten zuständig - viel Erfahrung in der Zucht haben die nicht.

Laie bin ich auch keiner, ich züchte seit 22 Jahren Pferde. (Klar das kann niemand wissen ob das wahr ist - aber ich glaube wenn man mal ein paar Beiträge von mir liest weis man das ich weis wovon ich rede).

Wenn du einen Tipp geben willst, dann soll sich die Fragerin am besten an ihren Zuchtverband wenden, oder aber an den Züchter ihrer Stute bzw. irgend einem anderen Züchter. Jeder Züchter hat definitiv mehr info zu Stute und Trächtigkeit, als ein TA.