Ritalin die Rettung, gut so oder nicht?

9 Antworten

Grundsätzlich solltest du nie verschreibungspflichtige Medikamente ohne Rücksprache mit deinem Arzt einnehmen, schon gar keine welche als Betäubungsmittel klassifizert sind. Zudem hast du keine Beschwerden, für deren Behandlung das Medikament zugelassen ist. Aber ich will dir keine Moralpredigt halten sondern einige objektive Informationen geben damit du deine Situation besser einschätzen kannst.

Medikinet enthält Methylphenidat (MPH). Es ist der selbe Wirkstoff, der auch in anderen Medikamenten wie beispielsweise Ritalin, Concerta oder Equasym enthalten ist. Es handelt sich dabei um eine Substanz aus der chemischen Gruppe der Phenylethylamine (Piperidin-Derivate) welche als zenralnervöses Sitmulans wirkt. Genauer hemmt MPH selektiv die Wiederaufnahme der Botenstoffe Noradrenalin und Dopamin im Gehirn und führt so zu deren erhöhter Verfügbarkeit.

Diese erhöhte Verfügbarkeit hat diverse Effekte. Bei allen Menschen (ob mit oder ohne ADHS) führt das Medikament zu einer erhöhten Konzentrationsfähigkeit. Die Konzentration wird intensiver und kann viel länger aufrecht erhalten werden. Während MPH Menschen mit einem ADHS beruhigt, putscht es Menschen ohne ein ADHS auf.

Allerdings hat das Medikament auch zahlreiche Nebenwirkungen: Besonders zu Beginn der Einnahme kann es bei gewissen Personen zu euphorie-ähnlichen Zuständen kommen. Diese sind jedoch nicht von Dauer, da sich das Gehirn langsam an das Medikament gewöhnt. Lässt man dann die Einnahme weg, kommt es oft zu einem sogenannten Rebound-Effekt. Das Stimmungsbild kippt wie ein Spiegelbild ins Negative. Die Folge sind depressive Verstimmungen bis hin zu Suizidgedanken.

Weitere sehr häufige Nebenwirkungen (über 10% aller Konsument*innen betroffen) sind Entzündung der Nasen- und Rachenschleimhaut, verminderter Appetit, Schlaflosigkeit, Nervosität, Übelkeit und Mundtrockenheit. Es gibt unzählige weitere. Eine vollständige Liste und weitere Informationen zu MPH findest du hier.

Jeder Mensch reagiert auf jedes Medikament etwas anders, inbesondere bei Psychopharmaka wie beispielsweise MPH. Dies betrifft sowohl die Wirksamkeit als auch die Nebenwirkungen. Dies macht eine ärztliche Begleitung unabdingbar.

Meine persönliche Meinung: Liebeskummer kann äusserst grausam sein, ist jedoch eine normale Gefühlsreaktion des Menschen und keine psychische Krankheit die medikamentöser Unterstützung bedarf. Verarbeiten und dich weiter entwickeln kannst du nur wenn du dich mit der Thematik ausseinander setzt (so schmerzhaft es auch ist) und nicht wenn du dich zudröhnst.

Hallo,

Methylphenidat hat eine andere Indikation als der die du hier beschreibst.

Solltest du tatsächlich den "vor Ort besten" Psychologen haben, wird es Zeit einen anständigen Psychiater aufzusuchen.

1. Psychologen dürfen keine Medikamente verschreiben

2. Die Indikation für Methylphenidat ist eine ganz andere, was du beschreibst gehört nicht dazu

Wenn bei dir etwas verschrieben worden sein sollte, dann wirkt da lediglich der Plazebo-Effekt.

coresi5536 
Beitragsersteller
 23.02.2020, 07:18

ADS habe ich, Habe aber in den Jahren gelernt damit umzugehen. Nur wenn es mir richtig Scheiße geht, kommt das ADS zur licht. Habe in einer langen Therapie gelernt damit umzugehen.

coresi5536 
Beitragsersteller
 23.02.2020, 07:11

Es wurde kein ADHS diagnostiziert. Aber ich muss für mich selber ehrlich sagen. Ich probiere Freunden oder der EX zu zeigen, dass es mir schlecht geht und dass ich nicht zufrieden bin. Ich suche die Aufmerksamkeit und bemitleide mich selber ohne Medikinet. Nicht immer aber in diesem Fall wie jetzt schon.

Könnte etwas ADHS in mir haben. Ich kann aber ruhig Sitzen bleiben und kann auch mein Mund halten ohne Medikinet. Ich bin der überzeugung, dass es nicht falsch verschrieben ist.

Wie du hier siehst, ist das die schlechteste Lösung, mit Medikamenten Liebeskummer auf Knopfdruck abzustellen. Wie kommst du eigentlich auf diese Idee? Und wie kommst du an diese Tabletten?

Hehe durch diese Trauerphase durch, wie wir es alle im Leben mehrmals müssten und müssen. Nur das bringt dich weiter. Sonst gar nichts.

coresi5536 
Beitragsersteller
 23.02.2020, 06:23

Ich war jetzt seit 2 Monaten in dieser Trauerphase und es ging immer mehr Bergab. Bevor ich diese Entscheidung getroffen habe, habe ich viel anderes versucht.

Na ja, jeder Mensch hat eben seine eigene Vorstellung von Leben und Realität und ob das jetzt richtig oder falsch ist wie du die Sache mit deiner Freundin jetzt beurteilst ist deine momentane Sicht der Dinge die du dir mit Medikamenten erschaffen hast.

Das ist aber schon ein ungünstiges Zeichen und der Einstieg in eine Sucht wie du das handhabst, denn du nimmst Drogen damit es dir gut geht und dich ablenkst.

coresi5536 
Beitragsersteller
 23.02.2020, 06:15

Ich bin absolut gegen jegliche Drogen und das ist auch der Hauptgrund warum ich mit 17 aufgehört habe. Gegen dem Arzt sein willen. Da ich solche Pharmaprodukte nicht gerne unterstütze. Es hilft mir aber jetzt gerade wie ich merke. Abhängig werde ich nicht. Achte da sehr drauf. Habe da ein sehr starkes ich gegen suchten.

Das Medikament wurde mir damals verschrieben damit ich mir nicht so viele unnötige Gedanken im Leben mache und klar sortieren kann was wichtig ist und was nicht. Ich bin ein Mensch der sich sehr viele unnötigen Gedanken macht. Medikinet hilft mir zu sortieren und den Fokus zu haben.

heidemarie510  23.02.2020, 06:18
@coresi5536

Was ist das denn für ein "Arzt"? der die Medikamente gegen das Grübeln verschreibt? Hat er noch alle beisammen?

coresi5536 
Beitragsersteller
 23.02.2020, 06:21
@heidemarie510

Ist einer der teuersten Psychologen hier. Wird nur weiterempfohlen. Wir haben diverse Medikamente versucht, mit verschiedenen Dosierungen bis wir das perfekt gefunden haben.

knot23  23.02.2020, 06:21
@coresi5536
Es hilft mir aber jetzt gerade wie ich merke. Abhängig werde ich nicht.

Der Alkohol hilft mir gerade um klar zu kommen. Abhängig werde ich nicht.

Damit hast du bereits den größten Schritt in die Abhängigkeit getan. Das passiert schleichend und in ein paar Wochen hat sich das festgefahren, glaubst gar nicht wie schnell das geht.

Sei ein Mann und ertrage die Schmerzen, erst dann kommst du zur Vollkommenheit. Das lustige ist nämlich dass der Mensch darauf ausgelegt ist Lösungen für alle seine Probleme zu finden auch wenn es manchmal Wochen, Monate, oder auch Jahre dauert, aber oft werden diese Lösungen die man finden konnte davor mit Drogen behindert und Menschen die so viel mehr Potenzial hätten, verderben sich dieses Können auf diese Art und Weise. Du bist somit ein Feigling und einer von vielen der es nicht geschafft hat indem du so ausweichst.

coresi5536 
Beitragsersteller
 23.02.2020, 06:29
@knot23

Okay ich akzeptiere deine Ansicht zu der Sache. Aber ich glaube du vergisst, dass wenn ich zum Psychologen gehen würde er davon ausgeht, dass ich das Medikament immer noch nehme. Ich soll es nämlich nehmen.

Hatte damit "von heute auf morgen" nach 3 Jahren Konsum aufgehört. Also denke ich eher nicht, dass ich davon Süchtig werde. Alles eine Sache des willens.

knot23  23.02.2020, 06:34
@coresi5536

Der Unterschied ist nur der Grund warum du es nimmst und das ist das Entscheidende und dadurch gibst du der Sache Macht, da dein Gehirn diesen Erinnerungseffekt verbindet und dieser sagt dir dass du bei Liebeskummer (was eigentlich etwas völlig natürliches ist) deine Tabletten schlucken musst und du dann deine Ruhe hast und nach der Zeit ist es dann vielleicht weil du einen schlechten Tag hattest etc. es breiten sich die Gründe aus. So etwas machen Suchtkranke die so tief drin stecken dass sie das Leben nicht mehr ertragen.

Futterschuessel  23.02.2020, 06:38
@coresi5536

Du vergisst in deiner Argumentationskette, dass du es vor zwei Jahren abgesetzt hast und somit die Indikation sicher anders gestellt werden würde!

coresi5536 
Beitragsersteller
 23.02.2020, 06:41
@knot23

Es ist nicht nur Liebeskummer. Meine psysche ist einfach wieder Ansicht instabil geworden wegen dem vorfall.

knot23  23.02.2020, 06:45
@coresi5536

Wenn du deine ganze Persönlichkeit und dein Leben von einer Beziehung abhängig machst und sonst so nicht mehr weiter weißt jetzt wo es vorbei ist, dann lass dich einweisen und mach eine Therapie. Dann sind die Tabletten sowieso nur ein Überbrückungsmittel was dich mit der Zeit ins Verderben reitet.

coresi5536 
Beitragsersteller
 23.02.2020, 06:51
@knot23

Es ging davor auch ohne Beziehung. Aber es ist im Leben viel aufeinander gekommen. Was mich in Richtung Burnout treibt.

Sei nicht so toxisch wir sind alle nur Menschen. Den einen geht es gut den anderen schlechter. Etwas Respekt wäre sehr nett.

Ich habe Hoffnung und werde mein Weg herausfinden. Auch wenn Menschen wie du einem vermutlich versuchen die Hoffnung zu nehmen.

knot23  23.02.2020, 07:02
@coresi5536

Wir alle sind Menschen und dann gibt es eben die, die ihre Schmerzen ertragen und dann gibt es die, die ihre Schmerzen mit Drogen ertränken.

Wenn du annimmst dass es dir schon schlecht geht aufgrund deiner momentanen Verfassung dann kannst du dich noch wohl auf einige Überraschungen gefasst machen wenn du in deinem Leben nicht etwas selbstreflektierter mit einigen Sachen umgehst.

Geh raus, unternimm etwas mit Freunden, power dich mal richtig im Fitnesscenter aus (notfalls auch alleine falls du keine Freunde hast), gehe meinetwegen mal irgendwo hin und sprich eine fremde Frau an die dir gefällt weil du vielleicht mal etwas Kontakt zu Frauen brauchst. Alles was dich in Aufregung versetzt und dir ein gutes, natürliches Gefühl gibt. Das was du jetzt machst ist einfach nur lächerlich.

Meinetwegen sitz auch nur in der Bude herum und starr die Wand an, aber dann schluck deine Schmerzen wenigstens herunter ohne Drogen zu nehmen, so hast du dann nämlich die Chance einen Selbstfindungsprozess durchzumachen, der dich Dinge von einer anderen Seite betrachten lässt indem du mit diesen Gedanken die du nicht leiden kannst konfrontierst wirst weil dir dann gar nichts mehr anderes übrig bleibt da du keine Ausweichmöglichkeiten hast und das wird hart und anstrengend, aber dadurch wirst du stärker und intelligenter werden und für dein Leben lernen und auch in Zukunft diese Phasen überwinden.

coresi5536 
Beitragsersteller
 23.02.2020, 07:07
@knot23

Ich muss einen Selbstfindungsprozess durchmachen. Das ist mir bewusst. Normal gehe ich mindestens 4 mal die Woche zum GYM. Koche fast jeden Tag frisches gesundes Essen und mache im normal fall jedes Wochenende was mit Freunden/Freundinnen.

knot23  23.02.2020, 07:18
@coresi5536

Dann bist du auch meilenweit von so etwas wie Burnout entfernt, jedenfalls noch. Du wirst deine Abgründe und dich selbst nur erforschen können wenn du dich darauf einlässt zu leiden und Schmerzen zu spüren, das geht nur nicht wenn du abwesend bist, das solltest du wie ich annehme auch jetzt verstanden haben.

Mach das beste aus deiner Situation. Das größte Problem was du momentan eigentlich sowieso hast ist eigentlich nur der Gewöhnungseffekt und da Menschen nur ungerne Veränderungen gegenübertreten und eine Beziehung ein massiver Eingriff ins Leben und den Alltag ist, ist es klar dass da für dich das Gefühl ist, dass da jetzt etwas fehlt wo sie weg ist. Das wird aber auch so vergehen sobald du die passenden Lückenfüller gefunden hast, glaub mir.

coresi5536 
Beitragsersteller
 23.02.2020, 07:25
@knot23

Okay danke dir. Stimme dir da auch 101% zu. Werde es nochmal komplett überdenken. Habe erst eine genommen! Aber ich muss was Wichtiges sagen:



Wenn ich das Medikament nicht schlucke, habe ich "ADS" kein "ADHS". Somit baue ich nur scheiße. Schreibe der EX immer wieder oder mache andere scheiß in sozialen Netzwerken. Ich gehe auch nicht sehr nett mit meiner Familie um. Was ich wirklich nicht möchte.

Ich schreibe irgendwelchen Freunden mache den einen Kopf oder poste irgend ein scheiß in Storys. Deswegen habe ich bereits alle Apps gelöscht. Mit Medikinet fällt es mir einfach die nicht wieder zu installieren ohne kann ich es einfach nicht lassen.

Maladrao  23.02.2020, 07:47
@coresi5536

Heij,

"easy", würde ich jetzt mal sagen ;) Merkst Du nicht, dass das Gros der hier antwortenden anscheinend weder Ahnung noch Erfahrung mit Methylphenidate haben?

Wenn ich mir Deine Reaktionen so durchlese, bekomme ich den Eindruck, dass Du gut hinter der Entscheidung stehst, in dieser schwierigen Phase temporär unterstützend wieder Medikinet zu nehmen - und ich finde das absolut in Ordnung. Punkt.

Wie mir schein, pflegst Du einen kritischen, überlegten Umgang mit dem Medikament und hinterfragst regelmäßig, ob Du es gerade oder gerade noch brauchst. Genau so sollte das meiner Meinung nach sein.

Guck halt, wie lange es Dir gut tut - und dann kannst Du ja auch wieder Abstand davon nehmen. Ich hatte damals, begleitend zum Medi, eine gute Zeit lang Verhaltenstherapie. Das kann auch nochmal gut was bringen.

Generell neigt das Thema Methylphenidat wohl dazu, die Gemüter stark zu spalten, was auch an der häufig - meiner Meinung nach - wenig differenzierten Berichterstattung in den Popularmedien liegt.

Einen schönen Sonntag Dir noch und schön, dass es Dir jetzt besser geht :)

knot23  23.02.2020, 07:49
@coresi5536

Das klingt nach dem was ein ganz normaler Jugendlicher tun würde, da kannst du mal sehen wie sehr dich das in deinem Verhalten eingeschränkt hat.

Ich hatte bis ich Mitte 20 was auch nur Dummheiten gebaut und Sachen zerstört, bin ständig besoffen oder bekifft gewesen und hatte immer Stress mit irgendwelchen Frauen und auch oft mit meiner gesamten Familie. Als ich älter geworden bin und die ganzen Sachen hinter mir gelassen habe, habe ich aber auch verstanden, dass mein Verhalten insbesondere gegenüber meiner Familie auch oft doch nicht so unbegründet war wie ich angenommen hatte, da sie sich selber einiges zu Schulden haben kommen lassen. Das ist aber etwas was man in jüngeren Jahren noch nicht so sehr realisiert und das ist mir vor allem deshalb früher noch nicht so bewusst gewesen, da man sich auch oft während einer eher schwierigen Zeit meistens selber für das einzige Problem hält und man meint, dass alles was gerade schief läuft auf einen selber zurückzuführen sei.

Vielleicht verstehst du, dass es schon in Ordnung ist dass du so wie der Mensch der du bist einfach gerade sein musst.

Bei nicht ADHS- betroffenen würde Methylphenidat ganz anders wirken.

Geh zum Arzt und lass eine ADS/ADHS Diagnostik machen. Wenn die Diagnose bestätigt ist, nimmst du die Medikamente, so lange wie sie dir guttun.

Wenn ein AD(H)Sler fleißig und mit aller Kraft ständig gegen die Symptome kämpft, schafft er es meist auch ohne Medikamente. Will er seine Energie für die notwendigen und schönen Dinge des Lebens freisetzen, kann er sich mit Medikamenten behandeln lassen.

Die Frage in deinem Fall wäre jetzt: Existiert ein AD(H)S oder nicht? Danach würde ich die Entscheidung treffen ob Medikamente oder nicht.

A.