Ritalin Süchtig?
Ich (w14) (45kg) nehme seit einem halben Jahr jeden Tag 50mg Ritalin (alles auf einmal) ADHS wurde bei mir vor etwa 3 Jahren diagnostiziert. Ich habe immer wieder versucht es abzusetzen und einen Schultag ohne Ritalin durchzustehen, aber ich habe es nicht geschafft. Mittlerweile kann ich überhaupt nicht mehr ohne, ich will es einfach unbedingt und würde alles tun um es wieder zu nehmen. Alternativen wie Concerta ect. vertrage ich nicht. Ich bekomme auch Entzugserscheinungen ect. Bin ich wirklich süchtig? Und wenn ja, was soll ich machen? Ich möchte (aus Gründen die privat sind) auf keinen Fall, dass meine Eltern das erfahren. Mit einem Lehrer oder so darüber zu sprechen könnte ich mit vorstellen, jedoch wird dieser bestimmt dazu verpflichtet sein es meinen Eltern zu sagen, oder?
4 Antworten
Um einen Tag ohne durchzustehen ohne verrückt zu werden nach so langem Gebrauch ist selbst für mich als ADHS erkrankte und einer solchen Dosis nicht mal möglich.
Da muss man die Dosis langsam ausschleichen. Wenn deine Eltern nichts davon wissen, wie kommst du überhaupt an Ritalin?
Ich kriege ja schon bei 1 Tag aussetzen mehr Panikattacken, Schwindel, Unruhe und komplette Unfähigkeit mich in der Tag zu konzentrieren. Dazu steigt mein Blutdruck an, dann sinkt er und ich bin ein komplettes Nervenbündel für jeden in meinem Umfeld.
Auch wenn man es nicht gerne hört, nach so einer gewissen Zeit nach Beginn ist es durch den veränderten Stoffwechsel in einem bestimmten Bereich, dass beim absetzen alle ADHS Symptome verstärkt auftreten.
Auch vor deinen Eltern verstecken ist wirklich keine sinnvolle Idee, erfahren werden sie es eh, wenn du deine schulischen Leistungen absacken siehst beim kalten Entzug oder die finanziellen Lücken, die du durch finanzieren der Medikamente nicht mehr hast.
Ich bin jahrelanger ADHS Patient mit Methylphenidat Therapie, es ist ein Medikament das auch mit manchen Medikamenten interagiert, bevor welche Folgen kommen wegen Selbstversuchen, lass dir von professioneller Seite helfen.
lg
Youareme
In unserer Familie mangelt es keinenfalls an Kommunikation, ich weiss gar nicht wie du auf sowas kommst. Mir ist es einfach unangenehm wenn sich meine Eltern sorgen um mich machen, das ist für mich wirklich das schlimmste Gefühl überhaupt.
Meine Eltern machen sich dauernd sorgen um mich, daher kann ich dein Gefühl nachvollziehen. Über Jahre meine Sachen für mich behalten, und über Jahre ihre Sorgen verstärkt und das nicht mal mehr mitbekommen. Bis es auseinander brach das Kartenhaus voller versteckter Sachen, dies hat unser Verhältnis zerstört im ersten Moment und ich hab mich langsam an das Vertrauen rangelassen. Inzwischen vertraue ich Ihnen und das wissen sie, so machen sie sich weniger Gedanken und fragen trotzdem weiterhin interessiert. Wenn man bedenkt das ich volljährig bin und an mehr als nur ADHS erkrankt bin, geht das gut. Traue dich und öffne dich, deine Eltern und du auch wenn ihr euch offen so Sachen eingestehen könnt und als Team lösen.
Ich hab meine Mutter mal weckst sagen hören, lieber hat sie wenn ich mit offenen Karten spiele und sie sich damit weniger Sorgen machen als umgekehrt in Unwissenheit sich mehr Gedanken zerbricht.
Wie gut, AniseMarie, dass du den Wunsch hast, von Ritalin (Methylphenidat) unabhängig zu werden!
Ich bin davon überzeugt, dass die Medikamente gegen AD(H)S Dopingmittel sind. Gern wird Ritalin auch vor Prüfungen eingeworfen. Ein Oberarzt in einer KJP meinte mal – halb beunruhigt und halb belustigt – dass Ritalin bei Abiturprüfungen die Leistungen um ein bis zwei Noten verbessern kann.
Sicher weißt du schon, dass von der Pharmaindustrie unabhängige Fachleute schon lange darauf hinweisen, dass der Erfinder von ADHS Leon Eisenberg an seinem Lebensende feststellte:
„ADHS ist ein Paradebeispiel für eine fabrizierte Erkrankung“
Ja, das Mittel erhöht die Konzentrationsfähigkeit. Und diese Tatsache verbindet sich mit der Vorstellung vieler Psychiater, dass seelische Unruhe allein das Ergebnis von körperlichen Fehlsteuerungen ist. Da bei einem „ADHS-Menschen“ der Dopaminhaushalt gestört ist, muss durch Methylphenidat der Dopaminmangel „behoben“ werden.
Hier der Link zu einem Arzt, der die Einnahme von Ritalin befürwortet aber schließlich auch auf die Gefahren eingeht.
https://www.youtube.com/watch?v=CKvPAJjrAnk
Ich habe mich von jenen Wissenschaftlern überzeugen lassen, die darauf hinweisen, dass die hirnorganischen Prozesse in uns entscheidend von den seelischen und sozialen Prozessen gesteuert werden. Da spielen oft die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern eine Rolle, auch der Umgang mit Medien oder auch Ernährungsfragen können wichtig sein.
Hier ein Link in dem dieser Gedanke anschaulich dargestellt wird.
https://hypnosis-praxis.de/2013/08/adhs/
Ritalin ist ein medizinisch befürwortetes Suchtmittel mit dem die Pharmaindustrie Milliardengewinne erzielt.
Nun, seelische Unruhe und Konzentrationsschwäche im Zusammenhang mit den Lebensumständen eines Menschen zu sehen und zu überwinden, erfordert sehr viel Geduld und oft auch eine zeitaufwendige Therapie. Ein Medikament einwerfen ist viel, viel einfacher!
Können sich deine Eltern nicht auch kritisch mit dem Suchtpotential von Ritalin auseinandersetzen? Vielleicht sollten sie gemeinsam mit dir mal eine Erziehungsberatungsstelle aufsuchen. Aber das kann ich natürlich nicht beurteilen.
Ich meine also, dass du ein gutes Gespür dafür hast, dass dieses Suchtmittel langfristig deine Gesundheit schädigen wird. Ich wünsche dir, dass du das Mittel ausschleichen kannst und andere Wege findest, um deine Konzentrationsschwäche und Unruhe zu bewältigen.
Und:
Viel Geduld und Ausdauer wünsche ich dir - sowie verständnisvolle Eltern und Lehrer/innen!
Sagen wir mal so:Entzugserscheinungen deuten schon auf eine Sucht hin. Eine etwas gesteigerte Unruhe in Medikamentenpausen hingegen ist normal.
Ich persönlich halte Ritalin insgesamt durchaus für ein segensreiches Medi mit eigentlich keinem Suchtpotential. Aber bei Dir anscheinend anders.
Eigentlich würde ich mich in Deinem Fall eher vertrauensvoll an einen entsprechend qualifizierten Arzt wenden. Aber ich weiß nicht, wie weit die dann bei Minderjährigen wirklich schweigen.
ICH an Deiner Stelle würde einfach mal Ärzte anrufen, sie befragen, ob Du zu ihnen kommen kannst, ohne, daß die Eltern was erfahren- und danach und nach Internetbewertungen den Arzt auswählen. Die Krankenkassenkarte mal mitgehen zu lassen sehe ich nicht als schlimmen Vertrauensbruch.
Eigentlich sollte man so etwas auch mit den Eltern vertrauensvoll besprechen können, aber! manche Eltern ticken echt komisch
Sinnvoll wäre eventuell einfach die Dosis zu verringern.
Was ICH in diesem! Fall als am bedenklichsten ansehe, ist die mangelhadfe Kommunikation: Eltern- Kind. Ich verteufle da Medis echt nicht, aber wenn Eltern die Befindlichkeiten der Kinder ignorieren! Fatal!. Warum können Eltern nicht einfach mit den Kindern sprechen, sie auch einfach als Personen mit eigenem Willen wahrnehmern? Ich habe mit meinen jugendlichem Nachwuchs immer kommuniziert! Den auch zu weiteren Ärzten einfach begleitet und sie ihre Entscheidungen treffen lassen- auch wenn das nicht immer meine! Entscheidung geewesen wäre.Jugendliche sind keine willenlose Wesen! (auch keine dummen Wesen)