schilddrüßen unterfunktion mit depresionen

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Hallo Michi,

 

eine Schilddrüsenunterfunktion ist nicht "eine kleine Sache", sondern sie ist vielmehr eine riesen große Angelegenheit! Du unteschätzt das total und so mancher Arzt leider auch. Und: Eine Einstellungszeit von nur einer Woche ist lächerlich. Das kann sehr, sehr lange dauern!

 

Das, was Du schreibst, deutet stark auf eine komplett falsch oder noch nicht richtig eingestellte Schilddrüse hin! In jedem psychiatrischen Lehrbuch steht beschrieben, dass es einen Zusammenhang zwischen Depressionen und einem Defizit an aktivem Schilddrüsenhormon T3 gibt. Ist die Schilddrüse und relevante Hormone richtig eingestellt, dann sind auch die Depressionen weg! Antidepressiva sind auf gar keinen Fall eine Lösung, da solche Medikamente immer auch Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion haben und nicht die Ursache, sondern eventuell - und das auch nicht unbedingt - die Symptome bekämpfen.

 

Schilddrüsenpatienten werden oftmals in die Psychoschiene abgeschoben. Leider hilft jedoch eine derartige Therapie nichts, wenn die Depressionen von einer falsch eingestellten Schilddrüse herrühren.

 

Du schreibst, dass Du seit einer Woche Medikamente einnimmst. Da der Arzt gleich 50 µg Thyroxin (ich vermute L-Thyroxin) verschrieben hat, hat er wohl kaum Ahnung von Schilddrüsenerkrankungen. Ich persönlich stufe dies schon als Körperverletzung ein.  Schilddrüsenhormone müssen eingeschlichen werden. Es gibt Patienten, die sogar die kleinst mögliche Dosierung von 25 µg noch halbieren. Eine Anfangsdosis von 50 µg kann einen schlichtweg umhauen, denn durch die Gabe des Schilddrüsenhormones werden auch die Nebennieren gefordert! Durch eine bereits länger andauernde Unterfunktion sind die Nebennieren sowieso ebenfalls geschwächt. In den Nebennieren (genauer: Nebennierenrinde) wird das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet. Dieses ist notwendig, damit die Schilddrüsenhormone richtig verarbeitet werden können. Bereits eine kleine Schwäche kann schon dazu führen, dass das auch in Richtung Depression, extreme Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Nebensichstehen, Schmerzen, etc. geht! Ich rede hier nicht von einer Nebenniereninsuffizienz, sondern von einer Nebennierenschwäche.

 

Aus obiger Erklärung siehst Du, dass im Regelkreis der Schilddrüsenhormonfunktion etwas nicht stimmt und nicht mit Deiner Psyche!

 

Mit den Tabletten nimmst Du (ich vermute, dass Du L-Thyroxin, also ein Monopräparat einnimmst) das Speicherhormon T4 zu Dir. In der Schilddrüse wird das  Speicherhormon T4 in das aktive Schilddrüsen-Hormon T3 umgewandelt. Bei etlichen SD-Patienten ist diese Umwandlung gestört, so dass im Endeffekt nicht genügend T3 vorhanden ist (man kann versuchen, dies durch Einnahme eines Selenpräparates anzukurbeln). Reicht T3 nicht aus, kann es zu Depressionen führen, insbesondere aber auch dann, wenn der Cortisolspiegel geschwächt ist (der Blutwert des "freien Cortisols" würde in so einem Fall im unteren Referenzbereich liegen. Er muss nicht zwingend unter die Norm gehen!).

 

Ich rate Dir dringend einen kompetenten Schilddrüsenspezialisten aufzusuchen und mit ihm über diese Sache zu sprechen und Deine Schilddrüse richtig einstellen zu lassen! Fachärzte hierfür: Endokrinologe, Nuklearmediziner. Die meisten Hausärzte kennen sich definitiv nicht richtig mit der Schilddrüse aus. Sie haben lediglich ein allgemeines Wissen darüber, auch wenn sie ab und an auf Schulungen gehen.

 

Außerdem würde ich gerne einmal Deine Untersuchungsergebnisse hier sehen. Dazu gehören die Blutwerte: TSH, fT4, fT3, TPO-AK, TG-AK, TR-AK. Bitte die Referenzbereiche (außer beim TSH) mit angeben. Darüber hinaus werden die Ergebnisse der Ultraschalluntersuchung benötigt: Größe der Schilddrüse, Beschreibung der Gewebestruktur (echoarm? inhomogen?, etc.). Anmerkung: Bitte auch dazu schreiben, ob Du männlich oder weiblich bist, da sich die Größe der Schilddrüse bei Frauen und Männern unterscheidet.

 

Wurde Dir die Ursache Deiner Unterfunktion mitgeteilt?

 

Schau doch auch einmal in das Forum: http://www.ht-mb.de/forum/ , dort unter Hashimoto. Lies mal eine Weile mit und Du wirst sehen, dass Du mit diesem Problem nicht alleine dastehst! Aber: Es gibt Hilfe. Du musst aktiv werden, auch wenn es Dir im Moment sehr schwerfällt.

 

Ich freue mich auf Deine weiteren Informationen und hoffe, dass Du einen kompetenten Endokrinologen findest.

 

Viele Grüße
Catlyn


 

hey michi kann dich gar nicht verstehen weil ich finde das das leben viel zu lebenswert ist als es wegzuschmeißen und deswegen genieße dein verkorkstes leben wenigstens noch so weit dass du die negativen aspekte die in deinem leben anscheinend sehr zahlreich vorhaneden sind versuchst auszublenden und das wenige gute in deinem leben rauszuziehen :))

genieße dein leben !

hacky11  29.04.2011, 05:57

Hallo Karaman7, was nimmst Du Dir eigentlich heraus, Michis Leben als verkorkst zu bezeichen? Schon mal eine Unterfunktion mit all Ihren Symptomen gehabt? Ich kann es mir nicht vorstellen, sonst würdest Du verstehen können, wie Michi sich fühlt. Wie macht man das denn: negative Aspekte ausblenden? Das Gute im Leben rausziehen? So einfach geht das? Das kannst Du ja dann anwenden, wenns es DIR  mal so richtig schlecht geht. Und dann wirst Du sehen,  daß es so einfach nun wirklich nicht ist.

MerenwenMiriel  29.04.2011, 10:02
@hacky11

So falsch ist der Rat aber nicht. In der Therapie lernt man auch genau das: Das Positive zu sehen. Ich bekam zum Beispiel von meinem Therapeuten die Aufgabe, täglich abends aufzuschreiben, was ich am Tag alles schön, angenehm, lustig fand. Zum Beispiel ein Treffen mit einer Freundin, das Vogelgezwitscher oder dass mich jemand angelächelt hat. Das hilft schon. Klar ist es nicht einfach - gegen Depressionen anzukämpfen ist immer harte Arbeit. Das muss man sich selbst halt wert sein.

hacky11  29.04.2011, 19:13
@MerenwenMiriel

Es geht nicht um richtig oder falsch. Sieh dir doch bitte noch mal an wie das geschrieben ist. Eine Frechheit ist das! So unsensibel und überwichtig-ich habe die Weisheit gepachtet!! Möchtest du einen Rat  in der Form?? ICH nicht! Es gibt so viele sensible, mitfühlende Ratgeber, der von dem wir sprechen, ist keiner. Und das kann mehr kaputt machen als es hilft

hacky11  30.04.2011, 06:58
@MerenwenMiriel

Wie Du so schön schreibst, in einer Therapie LERNT MAN.....! Viele Menschen müssen aber erst einmal lernen, sich selbst wertzuschätzen und anzunehmen. Bei schweren Depressionen z.B. ist Vogelgezwitscher sicher das letzte das den Kranken interessiert. Wenn er sich daran wieder erfreuen kann, dann ist er auf dem Weg der Besserung.

karaman7  02.05.2011, 18:41
@hacky11

es tut mir leid dass du meinen rat derartig interpretierst ! ich wollte unter keinen umständen den fragesteller abwerten sondern ihm einfach nur klarmachen dass man versuchen sollte sich nicht von den negativen ereignissen derart runterziehen zu lassen sondern einfach mal versuchen sollte weiterzugehen und nach vorne zu schauen ...

hacky11  17.05.2011, 08:30
@karaman7

Hallo Karaman7, danke für deinen letzten Beitrag..!

karaman7  22.05.2011, 02:18
@hacky11

kein problem wollte bloß nicht das man meine antwort fehlinterpretiert und das nur nochmal klarstellen

hmm .. ich habe auch eine leichte unterfunktion. mir ging es nie schlecht, ich hatte nie probleme - bis ich es erfahren habe und tabletten gekriegt habe. das liegt entweder daran, dass wir plötzlich wissen, dass ein teil unseres körpers nicht richtig funktioniert und wir deswegen dann automatisch leiden oder es liegt an den tabletten. ich weiß es nicht - ich persönlich habe die tabletten abgesetzt nachdem ich auch von anderen menschen erfahren habe, dass sie nur probleme hatten (müdigkeit, abgeschlagenheit, kein hungergefühl). natürlich kann ich deine situation nicht gut genug abschätzen um dir tatsächlich zu raten, die tabletten abzusetzen ! halte doch mal rücksprache mit deinem arzt !

 

was diese depressionstabletten angeht, rate ich dir entschieden ab. eine depression sollte nicht mit hilfe von medikamenten "in ordnung gebracht" werden - tabletten sind nicht natürlich und somit sicher nicht unbedingt gesund. versuche selbst etwas gegen deine schlechte stimmung zu unternehmen, beschäftige dich eingehend mit dir selbst, deinen wünschen, deinen ängsten, deinen bedenken - finde heraus, woher genau die schlechte stimmung kommt. ein guter psychologe ist, wenn du allein überfordert bist, sicher wertvoller als medikamente ! ein medikament, eine tablette hilft dir nicht, dich selbst zu verstehen und dich zu heilen - sie "überdeckt" nur die symtome.

 

das leben besteht aus höhen und tiefen - und du kannst dich glücklich schätzen, momentan ein tief durchzuleben. denn das bedeutet, dass du am leben bist :)

hacky11  29.04.2011, 19:20

Es gibt Formen von Depressionen, da geht es nicht ohne Medikamente. Schon mal Depressionen gehabt? Nein ?? Dann gib bitte keine Ratschläge, wenn du keine AHnung hast. Ja?? Dann hätte ich mehr Verständnis erwartet

Distel  30.04.2011, 19:49
@hacky11

nein, ich hatte noch keine depressionen und ich habe auch nicht vor, welche zu bekommen. und deswegen soll ich keinen rat geben dürfen ? ;) hör mal, ob jemand auf meinen rat hört bleibt jedem selbst überlassen. ich halte nichts von so nem medikamentendreck - legt sich alles auf die nieren und im alter schaut man dann blöd aus der wäsche. 

hacky11  01.05.2011, 17:13
@Distel

und woher weißt du das? Gerade bei Depressionen ist es wichtig, daß man weiß, wovon man spricht. Eine unbehandelte Depression kann tödlich enden!  Du darfst natürlich immer Ratschläge geben, aber tu es bitte bei weniger heiklen Themen, wenn Dir die Erfahrung fehlt. Im übrigen hat  niemand vor, Depressionen zu bekommen. Davor ist niemand gefeiht.

Distel  02.05.2011, 15:42
@hacky11

ich verstehe deine aussage schon. ich glaube einfach, jeder mensch hat sich und sein leben selbst in der hand - und heutzutage wird ja mit medikamenten gerade zu herumgeworfen. der mensch verlernt, mit sich selbst umzugehen, sich selbst zu handhaben. er verlernt, auf die signale des körpers zu hören. kein wunder, dass so viele menschen den draht zu sich selbst verlieren, den halt verlieren und in deppressionen versinken .... 

hacky11  16.05.2011, 07:19
@Distel

Dein letzter Beitrag gefällt mir gut! Du triffst den Nagel auf den Kopf! Depressionen aber sind eine sehr schwierige Krankheit. Sie sind nicht etwas, das man "einfach mal hat",sondern bauen sich oft im Laufe der Jahre auf, bis sie ausbrechen! Oft beginnt das schon in der Kindheit! Medikamente bringen hier zuerst einmal "Ordnung in die Chemie" des Körpers. Das bedeutet, daß die Botenstoffe Serotonin und Melatonin dem Körper durch Medikamente zugeführt werden. Bei leichten Depressionen hilft auch Mutter Natur, bei mittleren und schweren nicht! Depressionen zeichnen sich aus durch  : Schlaf/Konzentratiónsstörungen, Entscheidungschwierigkeiten, sich wie gelähmt fühlen, also zu nichts aufraffen können, Ängste, Verzweiflung, negative Grundstimmung, Hoffnungslosigkeit, Kopf/Magenschmerzen, Herzrasen, Erschöpfung, Energielosigkeit..! Diese Symptome bekommt man nur mit Medikamenten in den Griff.  Man muß ja zuerst wieder in die Kraft kommen, die es uns ermöglicht, wirklich etwas zu tun! Bei einer gleichzeitig laufenden Therapie geht es zuerst um Ursachenforschung und dann darum, was wir in unserem Leben ändern müssen und vor allem wie wir das tun können. Man lernt auch, mit Depressionen umzugehen, falls es uns "wieder erwischt!" Und an dem Punkt ist das, was Du schreibst ganz wichtig: AUF DIE SIGNALE DES KÖRPERS HÖREN, DEN DRAHT ZU SICH SELBST NICHT VERLIEREN! Das müssen viele Menschen erst  wieder lernen. Damit fällt nämlich so manches im Leben leichter!

Catlyn  29.04.2011, 15:50

Hallo,

 

Schilddrüsenhormone bei einer Unterfunktion abzusetzen ist fatal. Das hat Langzeitfolgen! Bei einer Unterfunktion läuft der Körper und seine sämtlichen Organe auf Sparflamme, so dass im Laufe der Zeit auch eine Schädigung der anderen Organe eintreten kann. Dies erfolgt schleichend. In meinem Falle ist nun mein komplettes Hormonsystem "kaputt", so dass ich lebenslang mehrere Hormone anwenden muss. Zu Beginn einer Einstellungsphase kann natürlich alles schlimmer werden, vor allem auch dann, wenn man nicht den richtigen Arzt hat und dieser mit einer zu hohen Dosis oder dem falschen Mittel beginnt. Man braucht gehörig Geduld über Monate und manchmal auch über ein, zwei Jahre.

Das mit  der Schilddrüse schätzt du völlig falsch ein.

Das ist nicht nur eine kleine Sache - sondern eine GROSSE SACHE!

Sie regelt den gesamten Stoffwechsel - und eine Funktionsstörung kann sich sehr negativ auswirken.

Die Schilddrüse muss erstmal richtig eingestellt werden -. und das Medikament solltest du regelmässig nehmen - und nicht mal vergessen.

Über die Depressionen solltest du umgehend mit deinem Hausarzt sprechen.

Alles Gute!

Hallo Michi Mit der Schilddrüse ist das leider so eine Sache! Sie regelt den gesamten Stoffwechsel , ist für Haut und Haare, Muskeln, Herz und Nerven zuständig. Wenn die nicht richtig funktioniert ,kann der ganze Körper aus den Fugen geraten. Du schreibst ,daß bei Dir eine Unterfunktion diagnostiziert wurde , aber wer weiß, wie lange die Werte schon vorher nicht in Ordnung waren. Es würde erklären,  warum Du Dich seit einem halben Jahr so schlecht fühlst. Ist es Dir denn vorher deutlich besser gegangen? Die Einstellung mit den Medikamenten kann manchmal sehr langwierig sein, muß aber nicht, Nicht jeder spricht auf das gleiche Medi gut an. Da mußt  Du Geduld haben, leider! Wenn Du Dich vor einem halben Jahr noch besser  gefühlt hast, sehr ich keinen Anlass für einen Psychologen und Antidepressiva. Deine Depression dürfte keine eigenständige Krankheit sein, sondern nur iin Zusammenhang mit der Unterfunktion stehen. Bitte habe Geduld und vertraue darauf, daß es Dir bald besser gehen wird. Ich weiß, es ist manchmal zum Verzweifeln, aber es wird besser, ehrlich! Alles liebe, Anni