Schwiegermutter heute Nacht verstorben, wie verhalten?
Guten Morgen Community,
meine Schwiegermutter ist heute Nacht mit 86 Jahren verstorben. Leider lernte ich sie auch erst mit 80 kennen, da war sie schon recht senil. Sie hat wohl gerade noch so mitbekommen, dass ihr jüngster Sproß wieder geheiratet hat. Sie lebte im Pflegeheim und hatte jetzt einen Infekt und nicht mehr auf Antibiotika reagiert. Verabschiedet haben sich die Kinder vorgestern von ihr.
Ich selbst bin ohne Eltern aufgewachsen und es gibt niemanden, der mir annähernd so nahe stand, wie eine Mutter einem Sohn nahe steht. Darum meine Frage, wie verhalte ich mich jetzt am Besten, meinem Mann und seinen Schwestern gegenüber? Mein Mann gibt sich cool, er habe ja damit gerechnet.
Ich bitte um etwas Takt und darum auf ironische und scherzhafte Antworten zu verzichten. Danke
12 Antworten
Hallo
drücke dein Beileid aus. Man muss nicht viel reden, manchmal reicht auch schon eine kurze Umarmung, ein stiller Händedruck... Ein einfaches "Tut mir leid" genügt vollkommen. Wenn jemand gestorben ist will man keine blumigen Beileidsbekundungen, man will eigentlich nur nicht allein sein...
Nimm deinen Mann ruhig mal in den Arm... mein Onkel hat auch cool getan als Opa starb... Eines abends haben wir ihn als Häufchen Elend in seiner Garage gefunden... Es gibt Männer die stecken es scheinbar gut weg und zeigen sich recht aufgeräumt... aber das heißt nicht, dass es niht schmerzt...
ALles Gute
Alles Gute in dieser schweren Zeit!
Die Frage ist nicht eindeutig, Verhalten nach außen? Die Gefühle sind so wie sie sind. Nichts vorspielen, wenn es Dich nicht berührt zeig es so wie es ist. Da alles voraussehbar war , ist es normal dass die Leute schon vorher die Trauerarbeit machen.
Auch wenn einen ein Todesfall nicht sonderlich berührt, so sollte man doch auf keinen Fall den Hinterbliebenen gegenüber dieses "Na und?"-Gesicht und -Gefühl haben, geschweige denn gleichgültig reagieren.
Voraussehbar und dennoch unerwartet. Trauern kann man nicht vor dem Tode, das kommt danach. Manchmal erst Tage oder Wochen danach.
ich finde es immer traurig wenn jemand stirbt. Ich kann Todesanzeigen lesen und heulen ... weil mir die Betroffenen so leid tun.
Nur ich kannte die Verstorbene ja gar nicht, ich habe sie nur 2x gesehen. Die Frage geht schon mehr dahin, wie ich meinem Mann jetzt am besten helf
Sei einfach da und hilf bei den Vorbereitungen, wenn es erwünscht ist. Wenn ein Mensch so alt wurde und die Demenz fortgeschritten war, hat der Abschied schon lange und langsam stattgefunden. Mitunter ist es auch eine Erleichterung.
Sei verständnisvoll und mitfühlend. Frag immr nach wie es ihnen geht und ob du etwas für sie tun kannst.
Gehe doch einfach offen und ehrlich mit Deinen Gefühlen um und ich habe den Tod der Eltern auch nicht schwer genommen, da er ja zum Leben dazu gehört und Tod ist ja nicht Tod... Wenn Du Deinem Mann sagst dass Du gar nicht weißt wie Du Dich verhalten sollst dann wird es es Dir schon zeigen/mitteilen.
Ein Tod kann auch eine Erlösung sein, wahrscheinlich ist seine Mutter ihm trotzdem noch genauso nahe wie zu Lebzeiten, vielleicht sogar noch näher. Frag ihn doch einfach ...
Schön dass immer mehr Menschen nicht in Trauer versinken sondern den Tod als das ansehen was er ist: Harmlos unabdingbar und eine Belohnung für ein zumeist auch irgendwann sehr anstrengendes Leben, den man sich verdient hat.
Wenn ein naher Verwandter, eine Mutter sogar, aus dem Leben geht, ist das immer ein trauriger Einschnitt im Leben. Auch wenn sie durch den Tod erlöst wurde, es tut elend weh. Eine Mutter.......
Ich weiß sehr wohl, daß im Moment der Zeugung schon bestimmt ist, daß man stirbt, aber wissen und wahrhaben sind zwei paar Schuhe. Als "harmlos" bezeichne ich den Tod nicht. Ein Schnupfen ist harmlos, der Tod ist endgültig. Da gibt es kein Zurück, der verstorbene Mensch ist dann weg. Für immer.
Als Belohnung mag er dem erscheinen, der siecht und leidet. Aber eine Belohnung für die Hinterbliebenen ist er nicht. Die dürfen, müssen und sollen auch trauern.
Danke ....