schwindelig beim longieren?
Hallo!
Ich durfte heute das erste mal (natürlich unter Anleitung einer fachkundigen Person) das Longieren probieren.
Das Pferd war ziemlich brav, und hat alles gut mitgemacht, er ist an der Longe sehr gut ausgebildet.
Jetzt aber zu meinem Problem: mir ist vom longieren schwindelig geworden.
Ich habe das Problem, dass mir schnell schwindelig wird. Zu schnell gedreht? Schwindel. Zu ruckartig gebückt/aufgestanden? Schwindel. Schaukeln? Katastrophe!
Wenn ich auf dem Pferd an der Longe sitze, habe ich kein Problem. Bei Volten oder Zirkel verkleinern/vergrößern habe ich auch kein Problem.
Nur jetzt beim Longieren.
Der Schwindel hat sich dann auch gelegt, aber es muss trotzdem nicht sein.
Was kann ich tun?
wie muss man sich das longieren vorstellen? hast du in der mitte gestanden und dich gedreht?
Wir waren in der Halle. Ich bin nicht auf einem Punkt stehen geblieben, ich hatte so einen kleineren Kreis in dem ich mich bewegt habe.
wohin hast du geschaut?
Ich war auf der Höhe von der Pferdeschulter, und habe auf das Pferd geschaut. Entweder Vorderhand oder Hinterbeine.
7 Antworten
deine antworten auf die frage sind sehr aufschlussreich.
so wie du es beschreibst, ist es völlig normal, dass dir schwindelig, eventuell sogar übel wird.
es hat zum einen was mit dem sehsinn und zum andern was mit dem gleichgewichtsorgan zu tun. du bist quasi "seekrank" geworden.
damit das nicht mehr passiert:
- nicht permanent nach unten schauen. auf die beine schaust du nur, wenn du eine lahmheit oder ein "ticken" analysieren willst oder kurzfristig überprüfen, ob die hinterhand auch übertritt.
- fixiere immer wieder denselben unbeweglichen punkt. das geht gut, indem du hin und wieder auf deinen arm schaust, die armhaltung kontrollierst und deinen blick über die longe "verlängerst".
- zusätzlich zwischendurch den zirkel verkleinern und vergrössern, indem du deine gelaufene kreisbahn veränderst, damit du nicht statisch eine rille in den sand fräst.
was genau bei dir passiert ist, kannst du hier nachlesen (der artikel ist gut verständlich und nicht lang)
Seekrankheit: Ursachen, Behandlung, Vorbeugung - NetDoktor
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Wegen „Dreh- und Lagerungsscgwindel“ kann man mal den Arzt ansprechen. Vielleicht helfen auch Gleichgewichtsübungen jeglicher Art - vor allem Purzelbäume mit geschlossenen Augen und Ähnliches. Vielleicht weiß ein Physiotherapeut da weiter, oder du findest was „im Netz“.
Direkt beim Longieren kommt es auch mit auf die Gegebenheiten an, und natürlich, dass du das Pferd konzentriert im Blick behältst und den Hintergrund ausblendest.
Besonders schwierig istves mit dem Schwindel natürlich auf kleinen Longierplätzen oder Roundpen. Wenn du auf einem Reitplatz longieren darfst, lass das Pferd einen möglichst großen Kreis laufen, und lass dir das „Zirkel verlagern“ zeigen, so dass du zwischendurch gradeaus gehst. Und natürlich oft die Richtung wechseln.
Der Termin beim Arzt steht schon wegen was anderem, da kann ich gleich mit fragen.
Wir sind in einer 20m×40m Halle, oder auf einem 20m×60m Platz.
Prima; Schwindel ist zwar immer schwer zu diagnostizieren, aber vielleicht findet er ja was.
Und in der Halle oder auf dem Platz, wenn du dort grade keine Reiter störst, kannst du dich ja mit dem Pferd „breitmachen“, das mindert die Schwindelanfälligkeit stark.
Och, da gibt es einige, denen das so geht. Dreh dich nicht im Stand, sondern laufe im kleinen Kreis selbst mit, öfter die Hand wechseln, die Augen nicht nur starr auf das Pferd fixieren - zudem gewöhnst du dich dran, je öfter du das machst, desto besser wird es.
Ich versuche das nächste mal, nicht zu starr den Blick am Pferd zu haben.
Denkst du, es ist eine höhere Anstrengung für die Augen weil das Pferd ein Schecke ist? So einer mit "wilden", unregelmäßigen Flecken?
Kann sein, dass das noch erschwerend dazu kommt.
Ich kenne das mit dem Schwindel vor allem auch von den Longenführern beim Volti, die ja strikt auf Takt u. Tempo des Pferdes achten müssen, die können also nicht mal den Blick schweifen lassen oder mitlaufen, da hat der bzw. die ein o. andere schon zu kämpfen. Aber mit der Zeit wird es bei den meisten besser.
Vllt hilft es öfters die Richtung zu wechseln? Dann drehst du dich ja wieder in die andere Richtung. Oder eben mitlaufen beim Longieren und aif ner großen Kreislinie bleiben, das soll man ja eh. Das man an einer Stelle stehen bleibt und sich nur dreht, ist ja längst überholt.
Ich hatte so einen kleinen Kreis, extra markiert im Hallenboden.
Und mit den öfteren Handwechseln probier ich es mal, bzw. spreche mit dem Ausbilder.
Ich mache alle 5 Minuten einen Handwechsel, zwischen den Handwechseln stehe ich kurz zum Longe umschnallen und Dreieckszügel um schnallen. Vielleicht hilft das?
Ich versuche mal, noch mehr Handwechsel einzubauen. Danke für deine Antwort.
Danke, danke, danke!
Darauf wäre ich nie gekommen.
Jetzt wo ich mir das durchgelesen habe, vermute ich dass auch die Fellfarbe meine Augen zusätzlich zur Bewegung irritiert hat. Er ist ein Schecke mit "wilder", ungleichmäßigen Scheckung. Kann das sein?