Septumkorrektur ist "schiefgelaufen"... Was nun?
Ich hatte vor 6 Wochen eine Septumkorrektur (inkl. Nasenmuschelverkleinerung). Leider ist alles schiefgelaufen, was schieflaufen kann...
Während des Krankenhausaufenthaltes ließ die Hygiene dort zu wünschen übrig und als ich angemerkt hatte, dass irgendetwas nicht stimmen kann und die Schmerzen unerträglich sind (ich bin normalerweise sehr schmerzunempfindlich) wurde ich vom Pflegepersonal angeschnauzt und von den Ärzten ignoriert. Als ich sagte, dass ich das Gefühl habe, dass etwas entzündet ist, wurde nur gelacht und ich wurde wie ein Idiot hingestellt. Komischerweise hat meine Bettnachbarin noch im Krankenhaus eine schwerwiegende Infektion bekommen, so dass sie notfallbehandelt werden musste...
Mittlerweile bekomme ich seit Wochen Antibiotika (erst über meinen HNO-Arzt und dann weiter nach der Nachuntersuchung im Krankenhaus) und es muss nochmal operiert werden... die Ärzte wollen das allerdings auf die lange Bank schieben, spielen auf Zeit... Jaja, in einem halben Jahr (obwohl es bereits nach 4 Wochen möglich ist!)...
Meinen neuen Job habe ich verloren, weil ich zur Zeit einfach kaum belastbar bin durch die schlechte Atmung (Dauerkopfschmerz, Müdigkeit u.v.m.) und meine anstehende Weiterbildung kann ich auch erstmal vergessen...
Was kann ich tun? Darf ich mich ohne Weiteres in einem anderen Krankenhaus operieren lassen? Dorthin, wo ich operiert wurde, möchte ich nämlich nicht noch einmal... Kann ich ggf. den Pfusch-Operateur "in die Pflicht" nehmen? Ich bin am Limit... Mit so etwas habe ich nicht gerechnet...
Ich will nur einfach wieder meine "alte" Nase zurück, keine Schmerzen mehr haben und ordentlich atmen können...So wie es im Moment ist, ist es für mich unerträglich.
Wer hat Erfahrung mit einer solchen "Sache" und kann mir einen (oder mehrere) Tipp(s) geben, wie ich weiter vorgehen kann? Vielen Dank im Voraus!
3 Antworten
Es kann, muss aber kein Behandlungsfehler sein. Du hast aber jedes Recht dies durch ein Gutachten überprüfen zu lassen. Ein solches kannst du entweder beim MDK oder bei der Schlichtungsstelle der Ärztekammer deines Bundeslandes erstellen lassen. Du kannst dich auch zuerst einmal von der unabhängigen Patientenberatungsstelle beraten lassen: https://www.patientenberatung.de/de
Diese helfen dir auch bei der Anforderung deiner Patientenakte ( Ärzte stellen sich da gerne quer, sind aber verpflichtet dir Einsicht zu gewähren und dir gegen Kostenübernahme Kopien auszuhändigen). Diese Akte und ein von dir erstelltes Gedächtnisprotokoll (was wurde wann und in welchem Zeitraum gemacht, wie haben die Ärzte reagiert, Schilderung deiner Beschwerden, Zeugen z. B. Namen von Bettnachbarn, Verwandte, Freunde usw.) sind elementar wichtig. Du solltest so zeitnah wie möglich ein Gedächtnisprotokoll erstellen, damit du nichts Wesentliches vergisst, das dir selbst nichtig erscheint, aber trotzdem wichtig sein kann.
Du kannst auch gleich einen Fachanwalt für Arzthaftungsfragen einschalten, der dir das alles abnimmt, wenn es dir gesundheitlich nicht so gut geht. Auch da kann dir die Patientenberatung behilflich sein.
Hast du eine Rechtsschutzversicherung? Wenn nicht, kannst du dir beim zuständigen Amtsgericht einen Beratungsschein besorgen, mit dem du dich dann erst einmal bei einem Anwalt beraten lassen kannst, dieser kann dann auch Prozesskostenhilfe für dich beantragen.
Natürlich kannst du dich auch irgendwo anders weiter behandeln lassen, das solltest du auch, wenn du kein Vertrauen mehr in deine Ärzte hast. Sag deinen neuen Ärzten aber auf gar keinen Fall, das du einen Behandlungsfehler vermutest, damit habe ich selbst sehr schlimme Erfahrungen gemacht.
Ich wünsche dir alles Gute für deine Zukunft und das es dir gesundheitlich bald wieder besser geht.
Vielen Dank, ich werde weiter versuchen, dass ich eine Lösung finde...
Ich werde jetzt die Untersuchung (und die Befunde) abwarten und dann weitere Schritte (über den MDK etc.) einleiten... Leider will sich bis zum Befund erstmal keine Stelle damit abgeben. Eine andere Klinik benötigt auch erst diese, denn sonst können sie anscheinend nicht viel machen. Wahrscheinlich haben die Sorge, dass weitere Probleme auftauchen könnten oder etwas übersehen wird...
Ich verstehe nicht, warum die Ärzte jetzt versuchen alles in die Länge zu ziehen. Wie schon erwähnt könnte eine erneute OP nach 4 Wochen durchgeführt werden und nicht erst frühestens in einem halben Jahr... Ich habe bereits Kontakt mit einer Fachklinik aufgenommen, die nur 30 km von mir entfernt liegt. Dass mein HNO-Arzt mich dort nicht hingeschickt hat,ist mir unbegreiflich und untermauert meinen Verdacht, dass da ein "Klüngel" mit der anderen Klinik läuft, zumal er auch versucht mich loszuwerden und nichts weiter machen will...
Sectumsempra!!!
Harry Potter?
Ja :3
Schiefgelaufen ist nicht unbedingt gleich zu setzen mit einem Behandlungsfehler. Als gesetzlich Versicherte sollte man zunächst die Krankenkasse einschalten, die über den MDK an medizinisches Gutachten erstellt. Dann kann man überlegen, ob man außergerichtlich mithilfe eines spezialisierten Anwalt Ansprüche geltend macht.
Vielen Dank für die Antwort.
Bei der Krankenkasse habe ich meinen Fall schon geschildert und von denen bin ich (vorerst ) darauf hingewiesen worden, mir doch (vorsichtshalber) einen Anwalt zu suchen. Ein Gutachten würde dauern... zumal mir das Krankenhaus eine "Rekonstruktion anbieten könnte (!)... Ich bin mir da noch nicht so sicher. Außerdem ist die Krankenkasse der Meinung, dass ich erst einmal in diesem Krankenhaus weiterbehandelt werden müsste, da die mit meinem Fall betraut wären...
Ich habe schon Angstschweiß auf der Stirn (sinnbildlich), wenn ich an das Krankenhaus, insbesondere an die HNO-Station denke. Auch macht es mich stutzig, dass die so lange warten wollen bis sie eventuell einen neuen Eingriff in Erwägung ziehen.
Ich habe mich bei einer anderen Fachklinik informiert und dort wurde mir erklärt, dass bereits nach 4 Wochen eine OP möglich ist und auch aufgrund der gesundheitlichen Probleme, die ja nunmal seitdem vorhanden sind, müsste umgehend dieser Eingriff vorgenommen werden. Da ich Asthma und Herzprobleme habe, bin ich durch die stark verschlechterte Atmung, ziemlich gebeutelt und ich hoffe, dass schnell eine Lösung gefunden wird, damit ich ich nicht zum letzten Mittel (Rechtsstreit) greifen muss, denn ich vermute, dass da dann der Spruch "Keine Krähe hackt der anderen ein Auge aus..." greift.
Mein HNO-Arzt will sich nämlich auch komischerweise nicht "einmischen", obwohl er derjenige war, der mir diese Klinik mit Nachdruck "empfohlen" hat- alle anderen Kliniken hat er schlechtgeredet, denn seine empfohlene Klinik sei die beste auf dem Gebiet. Das macht mich nervös... auch Termine zur Nachbehandlung in seiner Praxis werden hin und her verschoben und er ist mir gegenüber -seitdem ich bei ihm im Behandlungsstuhl wegen der Schmerzen ohnmächtig geworden war u. er mir wortwörtlich sagte, dass die in der Klinik wohl Mist gebaut hätten- sehr gleichgültig und er meint, dass ich dann besser immer gleich zum Krankenhaus fahren sollte (70 km entfernt!) - nur sind die behandelnden Ärzte dort der Meinung, dass ich einfach zu meinem HNO-Arzt in die Praxis soll, denn er wäre schließlich auch in der (Behandlungs-) Pflicht...er sollte mich langfristig krankschreiben, was er wiederum zum Krankenhaus zurückschieben will und sich weigert, weil ich ja eh zur Zeit keine Arbeit hätte... *Häääh, wo ist da die Logik?*
Ich werde ständig nur hin und her geschickt und nichts passiert. Mein Berufsleben ist vorerst durch den Blödsinn ruiniert... Ein dummer Kommentar war, als ich mich darüber geärgert hatte, dass ich meinen Job und die Weiterbildung verloren habe: "Dann suchen sie sich etwas, was mit ihrem Gesundheitszustand vereinbar ist..." Na klar... und in einem halben Jahr kann ich mir, falls die erneute OP stattfindet, wieder einen neuen Job suchen oder was?
Naja, am 11. muss ich nochmal zu einer Untersuchung im Krankenhaus antanzen.. dort werde ich mir die bisher noch ausstehenden Befunde aushändigen lassen (sofern die mir diese geben) und hoffe, dass ich diese für weitere Wege nutzbar sind... -Was ich jedoch bezweifele...
Ich weiß momentan gar nicht, was ich machen soll...
Achso, was außer der schlechten Atmung und der Schmerzen noch dazu kommt: (nachweislich)
>>>Großes Loch in der Nasenscheidewand (war vorher nicht da!), eingefallene und immer weiter absinkende Nasenspitze, ein großer "Huckel" auf dem Nasenrücken, eine tiefe Delle hinter der Nasenspitze... <<<
Bin also auch optisch jetzt ein Totalschaden...
Mir wurde im Vorfeld zugesagt, dass sich durch die OP die Nasenform NICHT ändert...
Das Vertrauensverhältnis zu der Klinik und zu den Ärzten ist von meiner Seite aus total "hinüber"... Von daher möchte ich dort nicht mehr behandelt werden.
Kann ich ohne Bedenken Klinik und behandelnde Ärzte wechseln? Ich habe Angst, dass alles noch schlimmer wird, wenn ich bei den jetzigen Ärzten (und dem KH) in Behandlung bleibe...
Habe deiner zusätzlichen Erläuterungen gerade erst gelesen und möchte darum auch noch etwas hinzufügen.
Das tut mir sehr Leid für dich, ich bin gerade in einer vergleichbaren Situation und weiß ganz genau wie hilflos und alleine gelassen du dich jetzt fühlst, das kann man gar nicht beschreiben. Ich bin mittlerweile ausführlich informiert und habe die ersten Schritte schon hinter mir, aber es ist ein langer Weg. Es ist gut möglich, das dein Arzt einen Vertrag mit der Klinik hat, das würde er dir gegenüber natürlich nicht zugeben.
Lass dir von deiner Krankenkasse keinen Unsinn erzählen, du hast Arztbriefe erhalten, die dienen nachfolgenden Ärzten als Information zur Nachbehandlung. Du darfst einfach so eine/n anderen Arzt/Klinik aufsuchen, in Deutschland gilt freie Arztwahl, auch und gerade wenn das Vertrauensverhältnis gestört ist. Du brauchst dazu nicht die Erlaubnis deiner Krankenkasse, in einem solchen Fall hat das Krankenhaus keinen Anspruch auf Nachbesserung. Hierüber gibt es auch schon Urteile.
Du kannst dich auch gerne per PN an mich wenden.