Stromschlag an der Steckdose bekommen, woran lag es?
Also folgende Situation: Ich wollte gerade ein paar Erdbeeren mit meinem Pürierstab bearbeiten, stecke das Teil also zusammen und bemerke da schon, dass es nach dem Spülen wohl nicht richtig abgetrocknet wurde, sodass mir ein paar Wassertropfen über die Hand laufern. Ich denk mir nichts dabei und steck mit der rechten Hand den Stecker in die Steckdose und schwupps... zieht mir ein Schlag durch die Hand, ganz komisch, bin mir aber ziemlich sicher, dass es einer war. Ich konnte mich zwei Sekunden lang nicht lösen, dann plötzlich gings und ich bin wie von der Tarantel gestochen zurückgesprungen. Ich habe es nur in der rechten Hand gemerkt, ansonsten nichts. Es war auch absolut schmerzfrei und ich habe mir keinerlei Verbrennungen zugezogen, nur hat es sich eben angefühlt, als würde meine Hand wie Gummi schlackern... Also ein Schlag vom Stromzaun ist wesentlich schmerzhafter... Auf jeden Fall gehts mir soweit ganz gut, meine Hand fühlt sich noch etwas komisch an, aber ansonsten keine Beschwerden... meine Frage ist jetzt... woran könnte das gelegen haben? Ist es der Stecker? Oder das Gerät? Könnte das im ganzen Haus der Fall sein? Und wie bekomme ich das Ding wieder von der Steckdose los? Leider befinde ich mich in einem fremden Haus (passe für jemanden im Urlaub darauf auf) und der Stromkasten ist halbherzig und nicht unbedingt korrekt beschriftet. Ich will nicht noch so einen Schlag bekommen und ein Strommessgerät habe ich auch nicht zur Hand :( Irgendwelche Elektriker hier, die mir weiterhelfen können? :D
Ach und nein, ihr braucht auf diese Frage nicht mit "Geh zum Arzt" antworten. Das ist nicht meine Frage und deshalb brauche ich diese Antwort auch nicht.
Liebe Grüße!
8 Antworten
Selbst wenn der Stecker nass ist ist es ziemlich Unwahrscheinlich dass du dir da einen Stromschlag holst, ich denke eher daran dass vielleicht das Kabel beschädigt ist und das Wasser da womöglich eine Brücke gebildet hat.
Nimm ein Trockenes Handtuch wickle es um das Kabel und ziehe damit den Stecker raus, das ist allerdings nur ratsam wenn es absolut nicht möglich ist den Strom abzuschalten.
Die weitaus sicherere Variante wäre, wenn du den FI Schalter ausschaltest, dadurch hat keine Steckdose auf dieser Etage bzw im Haus mehr strom und du kannst den Stecker gefahrlos abziehen, danach drückst du den FI Schalter wieder rauf.
Was allerdings auch komisch ist ist, das du hängen geblieben bist, bei so etwas löst normalerweise der Schutzschalter aus, denn da fließen mehr als 30mA, kann aber auch sein dass noch ein älterer 100mA Schutzschalter verbaut ist.
--EDIT---
Es wäre eventuell noch wichtig zu wissen, ob du den Stromschlag an der Hand bekommen hast mit der du den Stecker reingesteckt hast, oder mit der du das Gerät gehalten hast.
Habe jetzt überall den Strom ausgeschaltet und den Pürierer da raus gezogen, aber konnte keine sichtbaren Defekte erkennen...
Naja es muss nicht unbedingt das große Loch im Kabel sein, wenn da Wasser dabei war reicht schon eine kleine Beschädigung im Kabel, in diese dringt Wasser ein und bildet eine Brücke zwischen Leiter und der Oberfläche.
Wenn man zB mit einem Messer leicht das Kabel anritzt sieht man das meistens gar nicht, aber wenn Wasser im Spiel ist kann es einem da durchaus einen Schlag geben.
Ich würde das Gerät wegwerfen und ein neues kaufen, wenn das selbe mit einem Brandneuen Gerät ebenfalls passieren sollte, dann kann man von einem Fehler in der Elektroinstallation des Hauses ausgehen und dann sollte der Elektriker kommen, aber ich denke nicht das das der Fall sein wird.
Dafür ist die Platform ja da :)
Btw die Beschädigung am Kabel kannst du vielleicht erkennen wenn du es an der vermuteten Stelle abbiegst, da sollte dann ein Riss im Kabel sichtbar sein.
Allenfalls würde ich diesem Gerät nicht vertrauen und ein neuer Pürierstab kostet jetzt auch nicht gerade die Welt ;)
Da werde ich gleich nochmal gucken.
Ja sehe ich auch so. Besser einen neuen kaufen, bevor das nochmal passiert. Ich hab mich wirklich erschreckt. Zum Glück ist das so glimpflich ausgegangen...
Okay, danke, die Antwort ist sehr hilfreich! Ich habe mir schon gedacht, dass es irgendwas am Kabel sein muss und somit am Gerät liegt, denn die Steckdose habe ich ja gar nicht berührt...
Es kann sein, dass der Schutzschalter schon älter ist, das Haus hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und ob Strom neugemacht wurde in der letzten Zeit, weiß ich nicht wirklich.
Das mit dem FI-Schalter müsste sogar ich hinbekommen^^
da ist vermutlich das kabel beschädigt sonst könntest keinen schlag bekommen wenn die isolation i.o ist
Jupp, wurde mir auch schon von einem anderen User erklärt:) Werde gleich evtl aus Interesse nochmal drüber schauen, ob ich was finde.
Erstens: bei Stromunfällen hat es nichts mit coolness zu tun oder so, da gehts die nacht ans EKG.
Zweitens kann es sein das du das Glück hattest (50%chance) genau an die Phase zu kommen, durch das Wasser und über den Boden o.ä wurdest du 'geerdet' was den Stromkreis geschlossen hat. Da allerdings scheinbar der RCD nicht ausgelöst hat kann es sein das er entweder fehlerhaft es oder du mit einem anderen Teil des Körpers direkt an den N gekommen bist... Mach eine Sichtprüfung des Steckers, wenn der Ganz ist könnte es einfach nur am Wasser gelegen haben.
Ich empfehle dir dich mit dem Hausbesitzer in Verbindung zu setzen und ihm Bericht zu erstatten das seine Elektroinstallation ggf Fehlerhaft ist. Da es deine Aufgabe ist auf das Haus aufzupassen ist es auch deine Aufgabe unnormale Vorkommnisse zu Melden.
Stimmt auch wieder... Ich vergesse das immer das es mal eine Zeit ohne RCDs gab... Für mich ist das mittlerweile eine Selbstverständlichkeit geworden...
Wenn überhaupt ein RCD vorhanden ist. Wenn das ein Altbau ist gibt es da keinen. Da kann man oftmals schon froh sein wenn man einen separaten Schutzleiter hat.
Seit 1984 sind RCD (FI-Schutzschalter) Pflicht in Räumen die eine Badewanne oder Dusche enthalten. Eine Nachrüstpflicht besteht nicht wenn keine grundlegenden Änderungen an der elektrischen Anlage vorgenommen wurde, sie noch den zum Zeitpunkt gültigen Vorschriften entspricht und keine Gefahr davon ausgeht.
Seit 2013 müssen alle Stromkreise mit einem RCD abgesichert werden die eine Steckdose enthalten die einem elektrotechnischen Laien zugänglich ist. Auch hier gibts keine Nachrüstpflicht, gleiche Bedingungen wie oben schon genannt.
Mit N meinte ich den sog neutral Leiter. Metallteile welche im Fehlerfall Spannung führen können, sollten eigentlich immer über den Schutzleiter angeschlossen sein und das gleiche Potenzial haben wie der Neutralleiter. Das bedeutet wenn man beispielsweise den Schutzkontakt und der neutral Leiter anfasst kann nix passieren.
Bei der Sichtprüfung solltest du auf Den Stecker und die Zuleitung des verwendeten Gerätes achten, also ob dort irgendwelche Beschädigungen, Quetschungen oder Ähnliches sind. Außerdem würde ich einen Genaueren Blick auf die Steckdose werfen. Laut meiner Einschätzung, ist dieser Fehler Fall der dir den Stromschlag gegeben hat entweder auf ein fehlerhaftes Gerät oder auf die Feuchtigkeit zurückzuführen.
Ich weiß nicht genau, was du dir da erdacht hast, aus welchen Gründen ich geschrieben habe, ich brauche keine Anweisung, dass ich zum Arzt gehen soll, halte es aber für vermessen, mir sagen lassen zu müssen, ich hätte diese Entescheidung aus "Coolness oder so" getroffen. Anonsten ist zu der Sache mit dem Arzt bereits oben im Text alles gesagt worden und ich wundere mich immer, dass Menschen im Internet das anscheinend nicht begreifen wollen^^
Dann zwei Fragen, was ist ein "N"? Und was soll ich bei dieser Sichtprüfung denn genau unter die Lupe nehmen?
Der Hausbesitzer weiß längst Bescheid^^
Liebe Grüße und danke für die Antwort.
Wenn es ein richtiger Stromschlag gewesen wäre, dann würdest du jetzt hier nicht darüber berichten. Kann es sein, dass es einfach eine Art Krampf war, und du in Verbindung mit dem Wasser dann auf >>Stromschlag<< gekommen bist?
so schlimm sind Stromschläge nun auch wieder nicht
Sieh dir die diese Seite an:
http://g4.physikdidaktik.info/Wann_und_warum_ist_ein_Stromschlag_t%C3%B6dlich
"Dabei würde man Ströme von weniger als einem Milli-Ampere (mA) noch gar nicht spüren, dann finge es immer mehr an zu kribbeln bis bei etwa 15mA Verkrampfungen der Muskulatur einsetzen. Bei 30mA (entspricht dem üblichen oberen Ansprechwert eines Fehlerstromschutzes des Sicherungskasten) wird es bereits unerträglich."
(Zitat aus oben genannter Seite)
Eine Steckdose bietet bis zu 13A (Ampere) also 13000 mA (Milliampere).
Hm, also wie gesagt, ich kann nur davon berichten, was ich gespürt habe und das war kein Krampf, wie man ihn z.B. in der Wade hat, sondern ein Vibrieren, die Hand hat sich angefühlt, als würde sie hin und her schlackern (keine Ahnung, ob sie das auch tat, da hab ich natürlich nicht drauf geachtet :D).
Es kann natürlich sein, dass ich an Halluzinationen leide. Das hoffe ich aber nicht^^
Nun ja, Stromschlägehaben Krämpfe zur Folge, nicht wahr?
Ich habe einen Stecker in eine Steckdose gesteckt, dann habe ich einen Schlag bekommen. Stromschläge müssen nicht unbedingt zur Folge haben, dass man sofort tot umfällt... Meist stirbt man doch eher an den daraus resultierenden Herzrhythmusstörungen, oder nicht?
Ja, aber wären nicht dann alle Muskel, also auch das Herz, verkrampft? Wenn ein Muskel verkrampft dann meisten noch mehrere also auch das Herz.
Irgendwie klingt das nicht so fachkundig, nichts für ungut. Ich habe ja selbst keine Ahnung, aber so nichtsführende Fachsimpelei hilft mir gar nicht :(
Liebe Grüße und danke für deine Antwort!:)
Auch wenn du explizit NICHT danach verlangt hast: Ab zum Arzt! Ein Stromschlag wird meist, also fast immer auf die leichte Schulter genommen. Doch dass es lebensgefährlich ist, weiss kaum einer. Unser Herz hat ein Erregungsleitungssystem, das den Puls erzeugt, primär ist der sog. Sinusknoten dafür verantwortlich. Dieser Sinusknoten kann "durcheinander" kommen, dabei handelt es sich um Herzrhythmusstörungen, sog. Arrhythmien. Diese Arrhythmien sind nicht zu unterschätzen und können bis zu 48h nach dem Schlag auftreten. In unseren Nerven fließen 0,09V. Alles darüber, das durch externen Einfluss in unsere Nerven gelangt, "stört". Nun kann es also sein, dass sich dein Sinusknoten heute Nacht, wenn du gemütlich im Bett schlummerst, dazu entscheidet, aus 70bpm 300 zu machen. Das Herz kontrahiert nun also 300mal pro Minute. Dabei pumpt es das Blut nicht mehr suffizient in die Arterien, es ist eine Form des Herz-Kreislauf -Stillstandes (Kammerflimmern). Nach circa 6min hast du aufgrund des O2 Mangels bereits irreversible neurologische Schäden, nach 10min sterben die neuronalen Membranpumpen ab, dann ist entgültig Feierabend. Auch wenn jeder Elektriker nun argumentiert :"Ich hatte schon x Stromschläge und lebe immernoch"! Dann hätte derjenige Glück, dass er einer von den 80℅ war, die es überlebt haben, die anderen 20℅, dir sich fahrlässig das Leben genommen haben können dazu keine Stellung mehr nehmen! Mit Strom sollte man nicht spaßen. Beste Grüße
Das ist aber nett, dass du nur Sachen von dir gibst, die gar nicht gefragt waren.
Mit dem, mit dem ich den Stecker reingesteckt habe. Es ging durch den Ringfinger...
Habe jetzt überall den Strom ausgeschaltet und den Pürierer da raus gezogen, aber konnte keine sichtbaren Defekte erkennen...
Schon irgendwie alles komissch...
Sollte ich das Gerät jetzt eigentlich lieber wegwerfen?