(Trans)Mann ohne Testo?
ein Mitbewohner aus unserer WG (Transmann) beklagt sich zunehmend über beginnenden Haarausfall d.h. dass er Geheimratsecken und eine lichte Stelle am Hinterkopf bekommt. Es ist zu sehen, aber nicht auffällig, dennoch überlegt er, mit Testosteron aufzuhören. Ich kann ihm da leider nicht viel raten, da ich bisher nie in das Thema eingestiegen bin, aber vielleicht hat hier Jemand Ahnung.
Deswegen habe ich mal ein paar Fragen mitgebracht:
- Verschwindet der Bart, wenn man aufhört, Testosteron zu nehmen?
- Geht die neu erworbene Kantigkeit des Gesichtes wieder weg?
- Wird die Stimme wieder heller?
- Bekommt er wieder eine weibliche Körperform?
- Kann man auch beim Stopp von Testosteron eine Mastektomie machen lassen?
Er war schon immer etwas breiter, hatte vorher aber eine "Fruchtbarkeit - Göttinnen Form. d.h. viel Schenkel, Hüfte und Po
Vielleicht hat gier Jemand etwas Hilfe für uns parat :)
6 Antworten
- Der Bartwuchs sollte zurückgehen bzw aufhören, wenn er aufhört Testo zu bekommen.
- Nein, ich denke, das ist permanent.
- Die Tiefe der Stimme wird zum Großteil auf dem Level bleiben, auf dem sie jetzt grade ist. Das lässt sich nicht rückgängig machen.
- Gute Frage, das ist durchaus möglich. Ich denke, da wird die weiblichere Fettverteilung zurückkommen.
- Das sollte man mit dem jeweiligen zuständigen Psychotherapeuten (der die Indikation stellt) und dem operierenden Chireug besprechen. Generell wollen ja viele Psychotherapeuten, dass man mindestens 6 Monate auf Testo ist, bevor sie einem die Indikation für die Mastektomie ausstellen. Das ein Abbruch von Testo das beeinflussen kann ist gut möglich, aber dazu kann hier keiner wirklich Auskunft geben.
Ürbigens, falls er schon die Hysterrektomie hatte könnte das Ganze kritisch werden, wenn er dann weder körpereigene Östrogene hat und auch nicht mehr Testo nimmt. Das kann gesundheitlich schwerwiegende Folgen haben.
Er sollte das ganze am besten mit einem Endokrinologen besprechen, oder wer auch immer ihm das Testo spritz. Was die Master betrifft sollte er zu der zuständigen Psychotherapeuten.
Niemand mag Haarausfall, aber manche Männer werden eben Opfer davon. Meiner Meinung nach ist das irgendwie nicht der richtige Grund, Testo abzubrechen. Aber jeder wie er mag.
als Community-Experte für diesen Themenbereich dachte ich als Rückfrage zu erwähnen: auch wäre sinnvoll, mit Testo (mit oder ohne dem inneren Organ, welches das "monatliche Problem" ergänzt) auch zB jährlich Kontrollen mit Ultraschall durchzuführen, geht auch nur über den Bauch, nüchtern und mit voller Blase. einzig am Befund und am Bildschirm wäre dann mehr von den Organen zu sehen / lesen, jedoch wäre (finde ich) dennoch praktischer, als mögliche Follikel nicht zu wissen dass sie da sind und sie würden später zu Zysten werden.
ohne Testo wäre der Vorteil, dass durch das "monatliche Problem" sich mögliche Follikel vom Körper lösen. optional stattdessen könnten diese operativ entfernt werden, ich bin jedoch nicht sicher, ob die Kosten teils von der Krankenkasse übernommen werden? oder auch der Aufenthalt im Krankenhaus nur bis zu einer spezifischen Dauer möglich wäre und zB wenn die Mastektomie / Hysterektomie in selben Jahr war, ob es dann dennoch von der Dauer allgemein möglich wäre, die OP in selbigen Jahr umzusetzen?
ich kenne eine Person, wo die Stimme (von anderen Personen rückgemeldet) vor Testo auch tief sein konnte, mit Testo nur mittelmässig-tiefer und ohne Testo ähnlich wäre ...erwähnte Person hört jedoch nicht die eigene Sprechstimme, deshalb von anderen als Info notiert, wie diese sie wahrnehmen.
Stimme und Knochenstruktur sind permanent, die werden nicht wieder weiblich wenn die Person aufhoert T zu nehmen.
Soweit ich weiss wuerde Bartwuchs audhoeren und die Figur mit der Zeit wieder weiblicher werden.
Wenn kein T mehr gegeben wird und eine Mastektomie stattfindet, muss die Person auf jeden Fall ihr ganzes Leben lang weibliche Hormone nehmen, denn ohne Geschlechtshormone wuerde sie aehnlich wie sehr alte Menschen sehr grosse Probleme haben mit Gelenken, Knochen, Metabolismus....
ich hatte Testosteron eher mit Organentfernung als mit der Mastek gehört. da wäre dann Testo oder Östrogen empfehlenswert ...sollte jedoch mit der Mastek keinen Zusammenhang haben. nur dass der Oberkörper vielleicht mit Östrogene oder ohne Testo, vor der Mastek noch "mehr werden" könnte, danach jedoch wenn passend entfernt, sollte auch nicht mehr werden. mal abgesehen dass übergewichtige cis/bioJungs auch mal mehr am Oberkörper vorhanden haben könnten.
Nun, ein "Mann ohne Testo" ist vergleichbar mit einem "Eunuchen". Das soll keine Beleidigung sein. Aber, der Effekt ist bekannt ;-)
Ich habe ein mal nur für 2 Jahre mit dem Testo ausgesetzt ( nach beiden OPs ), mit dem Ergebniss, dass ich 30 Kilo ( fast 50 % meines Gewichtes ) zugenommen habe, mich dauernd nur schlapp fühlte und depressive Verstimmungen bekam.
Ich denke, ein paar Haare weniger auf dem Kopf sind dagegen leicht zu verschmerzen, oder?!
noch ergänzend wäre die Info, dass am Unterkörper manche Testo-Ergebnisse ähnlich eines "KlitPens" wären, also Versteifung wäre möglich. auch nach Testo noch weiterhin möglich ...vielleicht nicht bei jedem, jedoch kenne ich wen, da war es problemlos mit Gel, als auch Injektion und auch ohne Testo danach noch möglich. diese Person hatte keine OP am Unterkörper, wäre vielleicht noch wissenswert.
ist zwar als WG-Bewohner nicht grad effektiv so genau im Detail zu wissen / oder als Gespräch erwähnen zu wollen, könnte jedoch vielleicht dennoch motivierend sein.
auch die Mastek kann bei manchen transJungs zu mehr Gefühl in den Brustwarzen geben, als zuvor (bei grosse Schnitte), jedoch berichten viele, dass da eher zuvor Gefühl vorhanden war und selten nur danach noch Empfindungen möglich wären.
ähnlich beim Unterkörper hörte ich mal, dass ein transJunge auch die Genital-Verlängerung als OP umsetzte und danach mit Komplikationen zwar mehr cm visuell hatte, jedoch vom Empfinden eher null fühlte.
- Ja, gut möglich, das der Bart lichter wird oder ganz verschwindet.
- Ein bisschen Fett wird er wieder zunehmen, also wird auch das Gesicht wieder weicher
- Nein, die Stimme kann nur dunkler werden, da Stimmbänder nicht schrumpfen können.
- Ja, zumindest ein bisschen.
- Ja, das ist möglich. Diese OP ist unabhängig davon, wie viel Testosteron im Körper ist.
Oft wird ja vor der Testosteroneinnahme ein Östrogenblocker verabreicht. Wenn er den nimmt, sollten die Auswirkungen nicht so stark sein. Allerdings können auch biologische Frauen Haarausfall haben- es muss also nicht am Testosteron liegen. Oder es reicht schon, wenn er eine geringere Dosis nimmt, sodass die Entwicklung so bleibt, wie sie im Moment ist. Oder er lässt es einfach zur Glatze kommen- die ist bei Männern sehr verbreitet und kann unter Umständen sogar männlicher aussehen als ein Kurzhaarschnitt.
Wie alt ist er denn? Ab einem gewissen Alter und mit einhergehender Steigerung des Testosteronspiegels, setzt nun mal der Haarausfall ein.
23 Jahre alt. Selbst seine Therapeutin meinte, dass er noch etwas jung dafür sei.
Danke^^ Das Gute ist, dass er bis jetzt keine OPs hatte. Mit euren Antworten kann ich ihm vielleicht eine besseren Überblick geben :)