Trauriges Kind bei melancholischer Musik - Was steckt dahinter?
Hallo Gemeinde,
Mal sehen, ob ich das Problem in Worte fassen kann:
Ich habe eine Nichte (Einzelkind), die ist jetzt 2.5 Jahre alt und kam per Kaiserschnitt auf die Welt.
Erzogen wird sie von ihrer Mutter (Ärztin) und deren Eltern im Pensionalter. Der Vater hat nie mit dem Kind zusammen gewohnt, besucht sie aber manchmal und spielt dann sehr viel mit ihr. Zwischen den Eltern bestehen keine Animositäten. Das Verhältnis Mutter Kind ist sehr eng.
Die Mutter arbeit jetzt etwa 20% und ist sonst praktisch immer mit der Kleinen zusammen. Sehr fürsorglich, nie laut, immer besonnen. Im Umfeld des Kindes ist immer was los. Geschwister und Verwandte sind immer nett, unterhalten sie und spielen mit ihr. Sie schläft mit der Mutter in einem Bett Seite an Seite. Die Kleine ist sehr positiv, pflegeleicht, macht viel Unsinn und lacht sehr viel. Sie ist der Mittelpunkt und geniesst dies auch.
Nun das Problem: Wenn im Radio melancholische Musik läuft, fängt die Kleine unvermittelt an zu weinen. Es scheint, da ist ein Schmerz vorhanden, der tief sitzt. Es spielt keine Rolle, wer mit ihr in diesem Moment zusammen ist und wie man auf die Musik reagiert. Melancholische Musik - Weinen. Für alle Unerklärlich, aber es wird dem Phänomen kein grosses Gewicht gegeben. Die Kleine wird dann von ihrer nächsten Bezugsperson in die Arme genommen und geherzt, bis sie sich wieder beruhigt hat. Das dauert vielleicht eine Viertelstunde, dann sind die Tränen trocken und sie lächelt wieder.
Kennt das noch jemand hier in der Runde? Was könnte hier dahinterstecken?
Gruss manimas
4 Antworten
Musik an sich ist ein Stimulus. Vielleicht steckt da gar nix dahinter. Musik wird ungefiltert über das Gehör an das limbische System geleitet. Es kann doch sein, daß sich das Kind einfach den Klängen hingibt und das Gehirn entsprechende "Heul-Hormone" ausschüttet. Es gibt ja auch Kinder, die anfangen zu tanzen und zu zappeln, sobald sie Rythmen hören.
Wenn ich Reggae oder andere rythmisch-harmonische Musik höre, krieg ich gute Laune und fang wie von selbst an, mich zu bewegen, was oft in Tanzen, Aufräumen und sogar Putzen ausartet :)
na ja, sie läßt halt auch alles ungefiltert raus. Kinder können Gefühle ja nicht einordnen und bewerten und entsprechend angepaßt rauslassen. Das ist ein Lernprozess. Vielleicht kann man dem Kind einen anderen Weg zeigen, wie es diese Musik/Emotion verarbeiten kann. Es kann lernen, sich dazu zu bewegen, langsam und wiegend, oder zu malen oder was auch immer, so wie es eben zur Musik passt. Nur trösten kann auch nach hinten losgehen und das Kind prodziert Weinanfälle, bzw, verstärkt sie um diese spezielle Zuwendung zu bekommen. So entstehen Muster. Also immer für Abwechslung sorgen, immer was Neues zeigen!
Zum thema: herzzerreißend - der Hund meiner früheren Nachbarn hat auch zu bestimmten Klängen herzzerreißend geheult :))
Wenn es erst angefangen hat zu weinen, dann ist nichts mehr mit Zeichnen oder Ähnliches. Das kommt sehr spontan. Vielleicht könnte man die Situation künstlich herbeiführen und vorher alles vorbereiten (oder schon vorher malen).
Könnte es denn sein, dass sie zu solcher Musik schlechte Erfahrungen gemacht hat? Wie ich gestern erfahren habe, hatte sie, als sie weniger als 6 Monate alt war, öfters geweint (möglicherweise Magenkrämpfe) und wurde dann mit klassischer Musik in den Schlaf gewiegt. Vielleicht verbindet sie ja diese melancholische Musik mit den Magenkrämpfen. Oder ist das jetzt etwas weit hergeholt?
nein
Warum das Kind bei melancholischer Musik selber traurig wird, kann ich nicht erklären. Aber aus Deiner Schilderung wird ersichtlich, dass die Beziehung Mutter - Kind sehr eng ist. Vermutlich zu eng. Das lernt das Kind natürlich sehr schnell, dass es Aufmerksamkeit erlangen kann, wenn es mit Tränen reagiert. "...sie ist der Mittelpunkt und genießt dies auch".
Ich würde wohl eher mit einer Rolf Zukowsky Cd kräftig mitsingen und sehr zurückhlatend auf die Tränen reagieren.
Die Beziehung ist tatsächlich sehr sehr eng. Wie Du sagst, wahrscheinlich zu eng. Obwohl die Mutter 20% arbeitet. Ich glaube dennoch nicht, dass das Kind weint, weil es Aufmerksamkeit bekommen möchte, denn da spricht aus meiner Sicht Einiges dagegen: Wenn sie sich irgendwo anschlägt oder hinfällt, würde es sofort losbrüllen. Das tut es aber nicht. Man muss es explizit fragen, ob es sich irgendwo weh getan hat, damit es dies bejaht. Dann kann man es trösten. Das scheint mir doch untypisch für die Aufmerksamkeitstheorie, oder?
Rolf Zukowsky? Da muss ich mich schlau machen... Danke schon mal.
.....wie soll denn eine Beziehung zu "eng" sein in diesem Alter??
Es gibt höchstens übervorsichtige Mütter, unsichere Mütter, die keine Ruhe ausstrahlen, und kein sicheres Gefühl zum Kind haben. Aber Nähe und Aufmerksamkeit und Beachtung zu geben, ist das, wobei sich das Kind geborgen und angenommen fühlen kann und ein Urvertrauen entwickeln kann.
Ich würde das mit dem Zukowsky sein lassen und diese Musik dem Kind dann doch schlicht und einfach ersparen !!
Es ablenken und beruhigen !
Denn vielleicht mildert es sich mit dem Älter werden, da sich die Psyche eines Kindes ja auch immer ändert, wenn die Mutter schon nichts anderes unternehmen will, seil sie keinen Zugang leider ! zur Homöopathie hat. Das ist halt trauriger Weise und auch skandalöser Weise mit den überwiegenden Ärzten so, dass sie glauben, dass es nur ihre klassische Medizin braucht, weil sie skandalöser Weise nichts anderes lernen, den ganzen Menschen zu sehen, der nicht nur aus Körper besteht sondern aus Seele und Geist auch noch ! Da ist uns die chinesische Medizin weit voraus und auch da könnte die Ärztin hingehen, wenn sie einen Bezug auch noch zu anderen Heilenden hätte.
Danke für Deine Antworten. Es ist ja nicht so, dass die Mutter nicht will. Eher misst sie dem Verhalten einfach nicht genug Bedeutung bei, zumindest nicht so wie ich. Ich wollte der Sache einfch auf den Grund gehen und andere Meinungen hören.
Mag sein, dass viele Ärzte der Homöopathie skeptisch gegenüberstehen, allerdings halte ich es nicht für angebracht, aufgrund dieses "Vorfalls" meine Schwägerin in diesen "Topf" zu werfen. Sie macht das als Ärztin und auch als Mutter sehr gut und ich kenne niemanden, der "ganzheitlicher" denkt.
Dann gehört deine Schwägerin erfreulichereweise zu den Ausmahmen und ich entschuldige mich, sie in die Nähe von Ärzten gerückt zu haben, die immer noch nichts von natürlichen Heilweisen halten. Ich kenne vom Hörensagen genug und ich habe von einer Ärztin, die ein Schild an ihrer Praxis hatte, dass sie homöopathisch behandeln würde, trotzdem Antibiotika gegen eine Blasenentzündung erhalten, obwohl ich ihr sagte, dass ich diese nicht nehmen würde. Ich habe meinen Heilpraktiker angerufen, 2 Mittel ausprobiert und den Urin alle 4/5 Tage beim Arzt immer wieder untersuchen lassen und nach 14 Tagen war ich, mit viel Blasentee trinken, meine Bakterien auch los. Ohne Antiboitika.
Das liegt an der Musik, die Schwingungen werden direkt aufgenommen, deshalb wird Musik auch in der Therapie benutzt. Je sensibler jemand ist, umso schneller geht das. Nicht zu unterschätzen ist auch, was die Musik im Umfeld auslöst, das überträgt sich sofort auf das Kind. So kann man ganze Gruppen zum Weinen bringen. Es ist also anzunehmen, dass das Mädchen "nur" ausdrückt, was jemand anderer empfindet. Die sehr enge Nähe zeigt eben auch, das Grenzen fehlen. Die Erwachsenen sollten etwas zurückhaltender sein. Das Kind kann sich nicht abgrenzen. Die Grenzen zum emotionalen Missbrauch sind fliessend.
Interessant ist, dass das Umfeld m.E. eben nichts auf das Kind übertragen kann, weil es bei verschiedensten Personen passiert, auch in Situationen, bei denen das Umfeld das Lied im Radio nicht wahrnimmt. Richtig ist, dass die Beziehung Mutter-Kind aus meiner Perspektive wahrscheinlich zu eng ist und das Grenzen fehlen. Die ganze Familie (Grosseltern, Mutter + Geschwister, Kind) ist sehr eng miteinander verbunden.
Ich würde als Mutter mit einem Kinderpsychlogen darüber reden.
Ist nicht so einfach. Ich scheine der Einzige im Umfeld zu sein, der da Handlungsbedarf sieht. Und die Mutter ist Ärztin. Das ist vielleicht bei der Suche nach Hilfe kein Vorteil.
ich in überzeugt, dass wir nicht nur einmal schon lebten und dass jeder aus seinem vorherigen Leben seine Anteile und alte Ängste und Gefühle mitbringt.
Deshalb sind wir oder Kinder ja alle unterschiedlich. Gene, Vererbung und alles was wir in unseren früheren Leben schon gelernt und mitgebracht haben.
Es gäbe gute Heilpraktiker, die auch mit Bachblüten arbeiten und gerade bei Kindern sprechen diese sehr gut an. Ich würde trotzdem mal mit der Ärztin reden, mehr als dich nur verwundert anzusehen, kann sie dich ja nicht. Aber keiner davon würde sie auslachen, ein Gespräch mit einem solchen könnte sie immer führen, um es ihrem Kind leichter zu machen. Ich weis das aus Erfahrung mit anderen Eltern.
Ich teile Deine Überzeugung von den früheren (und zukünftigen) Leben. Mit der Mutter sprechen, wäre eine gute Idee, allerdings ist so etwas nicht ganz einfach. Sie kann sehr wohl mehr, als mich verwundert ansehen. Muss da wohl behutsam vorgehen. Wie würde das mit den Bachblüten funktionieren? Bin da nicht so bewandert...
Danke :-)
Gerne
Ok, Musik ist ein Stimulus, aber ich finde die Reaktion auf die melancholische Musik doch etwas sehr heftig. Ich bin auch aufgestellt bei fröhlicher Musik und nachdenklich bei klassicher Musik, aber die Kleine heult derart herzzerreissend - das muss irgendwie tief sitzen.