Unser Sohn zerstört sich selbst und unsere Familie

9 Antworten

Hallo,

ich fühle mit dir, diese Situation ist echt sehr heftig. Dir muss es das Herz zerreissen. Ich bewundre dich, das du so stark bist und deinem Sohn Hilfe anbietest und ihm Rückhalt gibst.

Dein Sohn kann sich nicht selbst helfen, er kann nicht aus seiner Haut heraus. Durch seine Krankheit ist er gehemmt. Er möchte gerne gesund werden und sich helfen lassen und aus dieser Abhängigkeit ausbrechen, aber alleine schafft er es nicht, er muss in ein Krankenhaus und einen Entzug machen und anschließend eine Therapie. Anders funktioniert das nicht, glaub mir, ich habe mit solchen Jungs gearbeitet. Es ist sehr schwer an sie heranzukommen und sie zu bewegen sich ins Krankenhaus einliefern zu lassen.

Überrede ihn, mit dir zusammen oder auch alleine in eine Drogenberatungsstelle zu gehen. Dort kann ihm am ehesten geholfen werden. Die Mitarbeiter unternehmen alle Schritte, die für eine Therapie notwendig sind. Sie helfen auch dir und geben dir Ratschläge. Allerdings gibt es oft Wartezeiten, die meiner Meinung nach wiederum sehr hinderlich sind und eine schnelle Einweisung ins Krankenhaus vorhindern.

Setze alles daran, deinen Sohn für eine Therapie zu bewegen.

Das ist sehr schwer zu helfen, wenn beschlossen wurde, das eigene Leben zu ruinieren.

Da der Sohn 19 ist, habt ihr als Eltern keine Handhabe mehr. Und wenn Rede-und Hilfsangebote ausgeschlagen werden, sind einem die Hände gebunden.

Euer Sohn muss selbst wollen, ohne seine Mitwirkung geht es nicht.

Und was das Getratsche angeht, sollten eure Nachbarn euch lange genug kennen, als dass sie darauf was geben, was der Onkel verbreitet.

Tut mir sehr leid für euch, aber Hilfe muss man wollen und man sollte selbst erkennen, dass der eingeschlagene Weg eine Sackgasse ist.

Das Rede-und Hilfsangebot solltet ihr als immerwährende Offerte offenhalten. Aber versucht auch, euch nicht in den Abgrund reißen zu lassen. Seid füreinander da und vergesst euer eigenes Leben nicht.

Er braucht eine Motivation aufzuhören. Die Schwierigkeit daran mit Drogen aufzuhören ist die psychische Abhängigkeit. Für meinen Freund waren ich und mein Sohn die Motivation. Er ist auf Bewährung, wenn er noch einmal rückfällig wird muss er in den Knast. Mittlerweile ist er mehr als ein Jahr komplett sauber. Er wollte und will uns nicht verlieren. Solch eine Motivation muss auch dein Sohn finden. Ohne eine solche ist es schwierig. Ich weiß leider nicht wie ich dir bzw euch helfen kann. Das einzige was mir noch einfällt wäre ein Entzug in einer Klinik und danach eine Langzeittherapie möglichst an einem Ort der etwas weiter weg ist damit der Kontakt zum Onkel und zu den "freunden" erschwert wird. Nur muss er das auch wollen. Ich wünsche euch viel Glück und hoffe das es euer Sohn schafft!!

ok, ich wäre da etwas härter 'drauf, ich würde meinen sohn mit 19 noch einsperren um ihn zu entwöhnen. dem 45 jährigen bruder würde ich hausverbot erteilen mit der androhung, die polizei zu rufen wenn er nochmal aufkreuzen würde und mir einen scharfen rottweiler kaufen.
wir(ein kumpel und ich) schnappten uns mal einen anderen kumpel der drogenabhängig war und brachten ihn in eine klinik. das ganze geschah so plötzlich für ihn daß er sich darauf nicht vorbereiten konnte. das taten wir mit absicht..
seine mutter war total überfordert mit ihm und bat uns, ''etwas'' zu tun. wir ahnten vorher nur etwas aber wußten es erst als sich seine mutter an uns wendete. anfangs wehrte er sich als wir ihn in's auto bugsierten(nun ja, wir leben hier am lande und das ganze ist schon ca. 30 jahre her...) und ihm mit ''sanfter'' überzeugungsarbeit ''beruhigten''.
dabei kam es auf der fahrt schon vor daß es ''etwas konkreter'' wurde. in der klinik angekommen, war er mit wodka so abgefüllt daß er selbst nichts mehr sagen konnte(wir waren so frei, ihm das zeug ''anzubieten'').
seine mutter und sein bruder folgten uns in deren fahrzeug und wir erklärten dem notdienst der klinik den notfall.
heute lebt er ''clean'', hat eine familie und eine kleine elektrowerkstatt mit einem angestellten, er hat's geschafft.
er sagte uns daß er ohne unsere ''aktion'' es nicht geschafft hätte.
manchmal muß man unkonventionelle wege gehen um ein leben zu retten.

matsuhara  13.02.2019, 02:21

hab'was vergessen, ihr könnt ihn vorläufig entmündigen lassen, dazu muß der rest der familie zusammenhalten und ihr braucht einen anwalt der sich damit auskennt. dann ab in die klinik.

Hallo,

Ich möchte nur kurz etwas aus eigener Erfahrung berichten. Dabei war sogar "nur" (in ganz dicken Anführungsstrichen) Marihuana im Spiel, keine weiteren Drogen. Ich will nicht auf Details eingehen, leider musste es vor kurzem tragisch enden.

Oft kann man in Menschen nicht hineinsehen, das muss ich Dir wohl nicht erklären. Es ist wichtig, wirklich tiefgründige Gespräche mit deinem Sohn zu führen. Möglicherweise steckt viel viel mehr hinter dem Konsum und es wird - neben der Abhängigkeit natürlich - versucht zu verdrängen.

Ich bin wahrhaftig kein Experte auf dem Thema, doch ich denke ganz wichtig ist, euren Sohn zu erreichen und er muss aus dem gewohnten Umfeld raus. Weg von den Freunden, von seinem Onkel und von den Ecken, wo er sein Stoff herbekommt. Zumindest für eine Zeit lang. Er ist 19, wie wäre es denn mit einem sozialen Jahr oder Ähnlichem im Ausland, in dem er auch ein wenig Zeit gewinnt, sich über seine berufliche Zukunft Gedanken zu machen.

Es ist auch gut möglich, dass er kompetente psychische Hilfe benötigt. Ich konnte nicht herauslesen, ob auch er Hilfe in Anspruch nimmt.

Ich möchte keine falschen Ratschläge geben, tut bitte was ihr für richtig haltet.

Alles Gute.

KummerMama 
Beitragsersteller
 17.05.2014, 15:09

Das haben wir alles schon hinter uns. Kontakt mit Klinken, Psychologen, Selbsthilfegruppen, Drogenberatung usw. Wir hätten unserem Sohn sogar ein Auslandsjahr finanziert, aber all diese Hilfsangebote verlaufen im Sand, wenn ein Kind zwar will, aber letztendlich nichts tut. Tiefgehende Gespräche waren 5 Jahre lang unsere Basis, aber irgendwann kommt man an den Punkt an dem man erkennen muss, dass man machtlos ist.