Verkrusteter Mähnenansatz?
Hallo, wir brauchen dringend Hilfe.
Meine Pflegebeteiligung (10 Jahre alt) hat viele kleine gelbliche Krusten am kompletten Mähnenkamm, teilweise auch leicht seitlich davon. Sie schubbert sich deswegen stark, teilweise bis es blutet. Die Belege lassen sich mit dem Fingernagel oder der Bürste auch abkratzen, sie hat unfassbar viele Schuppen in der Mähne. Die Stute hat eine Pollenallergie, welche sich hauptsächlich in einer starken Bauchatmung mit Geräusch zeigt. Dieses Frühjahr kaum in den Griff zu bekommen.
Das Schubbern tritt wohl jeden Sommer auf, solange bis die Mähne komplett ab ist. Es fehlt bereits wieder ein großes Stück der Mähne.
Ihr Besitzer und Ich sind ratlos, auch der Tierarzt hilft nicht weiter.
Was kann das sein? Was können wir tun? Die handelsüblichen Lotionen von Effol und Co bewirken nichts.
Vielleicht gibt es ja auch noch Ideen wegen der Atmung?
wie sieht die fütterung aus?
Mineralfutter und Getreidefreies Müsli (Marken kenne ich leider nicht) Dazu Leinöl
2 Antworten
Sommerekzem.
Meine Stute, wenn ich nichts tue, hat spätestens im September keine Mähne mehr.
Ich benutze das Mittel Derfen, das ich auf die juckenden Stellen auftrage. Zusätzlich reibe ich den Mähnenkamm noch mit Ombia Körperlotion, dunkelblauer Verschluss ein. Das ist eine Eigenmarke von Aldi. Das hilft meiner Stute gut. Zusätzlich trägt sie eine leichte Ekzemerdecke, allerdings zur Zeit eher selten, da es ja oft regnet und ich hasse es, wenn da die nasse Decke auf dem Pferderücken liegt.
Ekzemerdecken trocknen zwar sehr schnell, aber ich nehme sie meinem Pferd trotzdem bei Regenwetter ab. Außerdem wird sie ja regelmäßig rossig und wenn sie dann pieselt, geht das alles in die Decke, die dann ständig in die Maschine muss. Es sei denn man hat zwei oder drei Ekzemerdecken . wie viele Besitzer von Ekzemerpferden. Und besonders haltbar sind die Decken auch nicht gerade, da sie ja aus einem sehr dünnen Material sind. Sie dürfen ja im heißen Sommer keine Qual für das Pferd sein. Was manche Ekzemerbesitzer auch machen, ist, ihre Pferde nur nachts auf die Weide zu lassen, denn dann fliegen die Mücken nicht, auf deren Stich die Pferde allergisch sind. Aber diese Möglichkeit habe ich bei meinem Offenstallpferd nicht.
Aber wie gesagt, MEINEM Pferd hilft Derfen gut. Meinem Pferd. Leider haben es Ekzemermittel so an sich, dass es das Wundermittel nicht gibt. Da hilft nur Rumprobieren. Die Einreibemittel haben den Nachteil, dass die Mähne und der Schweif natürlich meistens unsagbar dreckig sind. Öl in der Mähne und dann sich wälzen.. das passt nicht, aber es gibt keine Alternative, wenn man die langen Haare retten will. (außer der Decke natürlich, aber die meisten Ekzemerpferde brauchen halt beides: Decke und Einreibemittel). Derfen ist als sehr hilfreich bekannt, es hat aber bei Schimmeln den zusätzlichen Nachteil, dass es den Mähnenansatz braun färbt. -Das zusammen mit dem Dreck durch das Öl ist der Schönheit nicht gerade zuträglich, aber eine abgeschubberte Mähne ist auch nicht schön, ganz abgesehen von dem quälenden Juckreiz. Ach ja, und Derfen STINKT. Ich benutze daher immer Einmalhandschuhe zum Auftragen, denn wenn etwas davon auf die Haut kommt oder noch schlimmer auf die Kleidung, hat man beim Aldi viiiiel Platz.
Es gibt auch das Mittel Derfen clear, aber das ist bei meinem Pferd weniger wirksam.
Mmmmhhh, das wäre ein gutes Mittel gegen eine Coronainfektion. Denn Abstand wird gehalten! Abgesehen davon ist es aber peinlich, wenn an der Kasse rundum die Leute schnüffeln...Und Händewaschen alleine reicht nicht!
Es gibt natürlich noch andere Mittel, denn eine Regel gibt es; es gibt nicht DAS Mittel gegen Sommerekzem. Das Mittel vom TA hilft meinem Pferd absolut nicht. Es gibt Pferde, bei denen genügt das Aldi Mittel aus, aber bei vielen Pferden reicht das nicht aus. Wiemerskamper soll auch gut sein, hilft bei meinem Pferd aber nicht. Gewöhnlich gibt also jeder Ekzemerbesitzer erst mal eine Menge Geld aus, eher er das Mittel , das hilft, gefunden hat. Und es bedeutet nicht, dass das Mittel im nächsten Jahr auch noch hilft. Man muss rumprobieren. Wie gesagt, bei meinem Pferd hilft Derfen sehr gut.
Übrigens, nicht nur Isländer bekommen Sommerekzem, sondern dann kann jedes Pferd jeder Rasse bekommen. Meine Stute ist eine Vollblutaraberstute und hat es. Mir hat ein Bekannter, selbst Züchter arabischer Pferde gesagt, dass sie das wohl von ihrem Großvater väterlicherseits vererbt bekommen hat. Ihr Vater, also dessen Sohn, hat es nicht.
tja.... schönes Rumprobieren also. Komisch, dass dein TA noch nicht draufgekommen ist. Denn wenn es im Sommer vorkommt, kein Pilz ist oder keine Haarlinge, dann ist es Sommerekzem. Ich rate dir, in ein Ekzemerforum zu gehen, dort findest du erfahrene Besitzer. Tierärzte können dir da auch nicht helfen, außer dir Einreibemittel zu geben, von denen man nicht weiß, ob sie helfen. Jeder erfahrene Ekzemerbesitzer in diesen Foren hat mehr Ahnung vom Ekzem als Tierärzte. Wenigstens diese Kosten kannst du dir sparen.
alles, was kein heu ist, aus dem pferd rauslassen.
auch das mineralfutter und auch das müsli und erst recht das öl.
kein frisches gras, nicht auf die weide.
ausschliesslich heu. direkt vor dem füttern aufgeschüttelt, getaucht und über jede portion 1 esslöffel futterkalk und einen gestrichenen teelöffel salz.
Futterkalk – Pferdefütterung für Pferdewirtschaftsmeister/innen (pferdefuetterung.eu)
nicht auf stroh oder sonstige fressbare einstreu stellen, sondern täglich 1,5kg HAFERstroh zufüttern.
dazu in der apotheke 2g homöopathische sulfurglobuli bestellen. täglich morgens und abends 2 globuli in einem stück karotte, bis das röhrchen leer ist.
und nein. ich glaube auch nicht an homöopathie. manchmal hilft es trotzdem.
wenn das röhrchen leer ist, jeden tag zwei messerspitzen futterschwefel auf das getauchte heu geben. oder besser noch - ebenfalls in einem stück karotte, damit es sicher aufgenommen wird.
vier monate nach behandlungsbeginn hatte dies pony dann wieder fell. und mähne. und die schweifrübe war nicht mehr kahl. alternativ war die euthanasie.
vermutlich unter anderm eine weidegrasallergie.
wenn alles andere nicht hilft, probiert es aus.
wenn nicht, dann halt nicht.