Verschreiben Ärzte ihren Patienten manchmal Placebos?

5 Antworten

Hallo,

Die Medikamente die ein Arzt verschreibt, sind normalerweise ohne Placebo- Wirkung. Zumindest nimmt der Arzt an, dass dir die Medikamente helfen und auch die Wirkstoffe sind dafür enthalten, dass es dir besser geht. Lediglich bei psychischen Substanzen kann ich mir vorstellen, dass es sich oft nur um einen Placebo- Effekt handelt. Schließlich wirken solche Medikamente auch nur auf die Psyche.

LG

Woher ich das weiß:Recherche

Nur wenn es abgesprochen ist.

Alles andere wäre illegal.

zzzZZZ111222 
Beitragsersteller
 24.07.2021, 19:13

Wie kann man das (außerhalb von Medikamententests während der Entwicklung und Zulassung von Medikamenten) absprechen? Dann ist es doch kein Placebo mehr, wenn der Patient weiß, dass es ein Placebo sein soll?!

atm77  24.07.2021, 19:14
@zzzZZZ111222

Doch, natürlich.

Placebos wirken auch wenn der Patient Bescheid weiß.

ich hab das in einem einzelfall mal gehört.

aber eigentlich ist das unethisch, weil der arzt dem patienten was vorlügt - das darf er nicht. der arzt ist verpflichtet, den patienten vollumfänglich über die behandlung aufzuklären. "das hilft, ich sag ihnen aber nicht, was das ist" ist verboten. es spielt auch keine rolle, ob der patient sterbenskrank oder psychisch krank ist. wenn der patient die info nicht versteht, dann hat zumindest der gesetzliche betreuer des patienten, der in so einen fall erforderlich ist, das recht, informiert zu werden und um seine einwilligung zur behandlung gebeten zu werden.

ps: die kassen bezahlen nur wirksame medikamente - der patient müßte also für ein medikament selbst zahlen - das per definition nicht wirkt und was man ihm so sagen müßte - damit ist die wahrscheinlichkeit niedrig, dass er es kauft.

außerdem gibt es für die ärztliche behandlung leitlinien und ich kann mir nicht vorstellen, dass die die behandlung mit placebos beinhalten. wenn ein arzt sich daran nicht hält, dann kann das für ihn berufsrechtliche konsequenzen haben.

Rendric  24.07.2021, 19:22

Wer sagt, dass der Arzt lügt? Der Arzt kann doch klar sagen, dass er ein Medikament verschreibt, dass keine Wirkung hat. Lediglich einen Placeboeffekt. Diesbezüglich muss man keinen Patienten belügen.

Schokolinda  24.07.2021, 20:57
@Rendric

kann er machen. das allgemeine verständnis vom placebo ist aber, dass man als behandelter nicht weiß, dass man ein scheinmedikament erhält.

Rendric  24.07.2021, 21:09
@Schokolinda

Äh nein. Auch Placebo-Medikamente haben einen Beipackzettel. Behandelte wissen sehr wohl, dass in Placebo kein Wirkstoff drin ist. Das macht der "Wirkung" keinen Abbruch.
Ja, es gibt natürlich auch Fälle, da wissen es die Behandelten nicht. Kenne ich aber tatsächlich nur bei Menschen in Pflegeeinrichtungen, denen auch ein Betreuer zur Seite gestellt ist. Ist ethisch denke ich eine andere Sachlage.

Schokolinda  24.07.2021, 21:28
@Rendric

äh nein. behandelte sind keine ärzte und apotheker und wenn sie nicht mit misstrauen und dem wissen, wie man sich informiert, gesegnet sind, dann nützt ihnen ein beipackzettel nichts - da steht nämlich nicht drauf "placebo - enthält keinen wirkstoff".

und dass das wissen, dass man ein scheinmedikament erhält, der angeblichen wirkung keinen abbruch täte, das kann man auch anders lesen.

Rendric  24.07.2021, 21:45
@Schokolinda

Du hast recht. Das hatte ich nicht erwartet, dass es im Beipackzettel tatsächlich so nicht drin steht. Kenne ich von vor ein paar Jahren noch anders. Für Laien daher wirklich nicht gleich ersichtlich.

Wenn nur bei Psychischen Krankheiten und eventuell unheilbaren...

Ja, das wird manchmal gemacht. Aber nicht ohne das Wissen des Patienten. Placebo-Medikamente wirken auch, wenn man weiß, dass es nur ein Placebo ist. Spätestens an der Packungsbeilage würde man es ja merken.

Es sei denn natürlich man deklariert das ganze als Homöopathie. So kann man noch einige Menschen behandeln, ohne dass sie merken, dass sie eigentlich gar nicht behandelt werden.