Warum werde ich beim Arzt nach meinem Beruf gefragt?
Egal ob Zahnarzt oder Orthopäde. Ich fühle mich dann immer sehr schlecht, weil ich denke der ist nicht so engagiert wenn ich sage ich bin gerade arbeitslos.
10 Antworten
Solchen Fragen beantworte ich grundsätzlich nicht, warum tust Du es? Lasse es doch einfach offen .... niemand zwingt Dich dazu.
Da manches Krankheitsbild eben durch eine gewisse Tätigkeit hervorgerufen wird. Der Arzt will desweiteren nicht nur behandeln sondern auch vorbeugen. Ich hatte mal eine starke Schwellung an der Hand die ich mir beim Basketball zugezogen hatte, als die Schwellung nicht abklang und ich keine körperlich stark beanspruchende berufliche Tätigkeit ausübe musste er etwas anderes vermuten. Am Ende kam raus, dass es ein bakterieller Infekt war. Durch sportliche und berufliche Tätigkeiten findet man einfach viel einfacher heraus woran es liegen könnte. Wenn Du plötzlich einen Ausschlag am ganzen Körper hast und Du angibst Du arbeitest im Chemiwerk, kann es vielleicht daran liegen usw...
Das hat was damit zu tun, damit die Ärzte wissen, mit welcher Krankenkasse sie abrechnen müssen.
Das wissen sie anhand meiner Krankenkassenkarte.
Das hat mit dem Beruf nicht wirklich was zu tun.
Dann fragen sie nach der Kasse...
Nein, Mamaschatzi, so solltest Du das nicht sehen. Der Arzt erstellt vor der Untersuchung des Patient eine sogenannte Anamnese. Das ist eine notwendige und systematische Bebfragung des Patienten, die dem Arzt über viele Dinge Aufschluß gibt: neben dem Alter des Betreffenden auch über dessen soziale und familiäre Gegebenheiten, um das Umfeld des Patienten zu erfassen, aus dem er kommt und in dem er sich befindet (dabei werden auch familienanamnestisch wichtige Aspekte wie Erkrankungen mit möglicherweise erblicher Veranlagung oder familiärer Neigung erfaßt - davon gibt es eine ganze Menge und würde hier bezüglich der Frage zu weit führen), ebenso ist die Frage nach der beruflichen Tätigkeit wichtig (körperliche Belastung, veränderter Tag- und Nachtrhythmus bei Schichtarbeitern, eventuelle Allergene oder krankmachende Stoffe, denen der Patient ausgesetzt ist, auch psychisch relevante Anforderungen usw.). Auch ist es für den Arzt wichtig, einen Patienten, der unter dem seelischen Druck einer Arbeitslosigkeit leidet, besser verstehen zu können, was sehr oft zur Ursache von Erkrankungen führen kann, auch wenn es zunächst gar nicht so ausschaut... Oftmals ist es sogar wichtig, dass sich der Arzt ein Bild über die ökonomische Situation/Sicherheit seines Patienten machen kann, doch nicht um abzuwägen, wieviel er ihm "abknapsen" und "aus der Tasche ziehen" könnte, sondern um auch diesbezüglich psychisch relevante Verhaltensweisen als sozial belastend einordnen zu können. Diese Dinge sind zu Beginn eines Arzt-Patienten-Gespräches wichtig, vor allem, wenn der Arzt dem Patienten zum erstenmal begegnet. Dann geht es über in die Anamneseerhebung bezüglich der durchgemachten Kinderkrankheiten, früheren Erkrankungen, Operationen, Unfälle, eventuell bekannte Allergien usw. usw. Gegenüber einer Patientin wird der Arzt nach der Anzahl ihrer Kinder, dem jeweiligen Schwangerschafts- und Geburtsverlauf sowie zurückliegender Fehlgeburten fragen. Dies alles ganz gewiß nicht, um "Gesprächsstoff" zu haben, über den er erste Kontakte zu dem Patienten knüpfen kann, das wäre absurd und unsinnig und für beide Seiten nichtsbringend. Es steckt da schon eine ganze Menge mehr dahinter und meist kommen dann auch Dinge zur Sprache, die für die aktuelle Erkrankung wichtig sind, auf die man sonst aber gar nicht gestoßen wäre. Alles in allem vergehen darüber wenige Minuten, die Informationen sind wichtig, bleiben Teil des individuellen Arzt-Patienten-Gesprächs und gehen an Dritte nicht weiter (Schweigepflicht des Arztes). ...
Manche Krankheiten enstehen durch Streß im Beruf. Rückenschmerzen durch langes Sitzen oder körperliche Arbeit. Ich denke deswegen fragen sie nur nach, um nach der Ursache der Beschwerden zu forschen ....
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