Warum wird Kefir nach ein paar Wochen, wenn man ihn täglich neu macht, so bitter?
Ich habe schon öfters Phasen gehabt in denen ich Kefirpilze hatte und den Kefir täglich getrunken hab. Mit ein paar Früchten ist das schon lecker. Nur in der Vergangenheit ist mir recht schnell die Lust daran vergangen weil nach ein paar Wochen das Kefirprodukt einfach nur noch bitter schmeckt. Ich hab dann immer aufgehört, den Kefir in einem Beutel mit etwas Milch eingefroren und irgendwann wieder rausgeholt.
Mir scheint das Problem ist dass sich das Produkt verändert. Ich setze den Kefir in einem Glas an, kann also reinschauen. In der ersten Woche ist es einfach nur weiß. Unterschiedlich hart, je nachdem wie lange der Kefir steht. Aber in den kommenden Wochen ändert sich das. Der Kefir wird zwar immer noch zu Kefir aber im oberen Bereich im Kefir kann man dann so ganz klare Flüssigkeit sehen. Die ist da mitten im Kefir. Wenn man nicht aufpasst und die nicht weggießt schmeckt der Kefir ekelhaft bitter und es ist kein wunder dass ich bei Zeiten keine Lust mehr hatte obwohl ich alles genauso gemacht hatte wie immer.
Der Kefir selbst wird auch nicht mehr so fest wie sonst.
Da der Kefirpilz schon einiges gewachsen ist habe ich halt einen Teil weggenommen und eingefroren, den Rest weiter angesetzt. Trotzdem das selbe Ergebnis. Auch ein anderes Glas hat nichts geändert.
Was kann das sein? Haben sich die Pilze bzw Lebewesen im Pilz verändert und produzieren jetzt etwas anderes?
Wie kann ich sicherstellen dass ich immer das richtige Ergebnis bekomme? Ich lasse übrigens kein Metall an Kefir und Pilz falls das jemand fragen will.
Auch ansonsten sehe ich keine Änderung dahingehend wie ich den Kefir ansetze und wie er steht, Temperatur usw. Deshalb vermute ich dass es einfach etwas mit der Zeit zu tun hat.
Weiß jemand was das Problem ist?
3 Antworten
Was ist Kefir? Das sind verschiedene Bakterien, Hefen, Proteine, etc. Wenn sich durch deine Arbeitsweise die Auswahl der Lebwesen verändert, dann ändert sich auch das Produkt.
Molke schmeckt nicht bitter.
Leider ist das Einfrieren über lange Zeit ein Problem, wie du ja auch an deinem bitteren Kefir bemerkst. Es gibt eine grossartige Seite über Kefir auf englisch: du findest sie wenn du Dom's Kefir googlest. Er hat wirklich alles rund um Kefir ausprobiert und schreibt, dass einfrieren in Flüssigkeit gar nicht geht und ohne Flüssigkeit höchstens 2 Monate. Danach sind alle Hefe-Komponenten kaputt und du kannst damit noch Dickmilch oder sowas ähnliches produzieren aber es ist kein Kefir mehr!
Wahrscheinlich ist der Pilz einfach zu groß.
Versuch es mal mit mehreren kleineren Stücken.
Wie schon geschrieben hab ich das auch schon probiert. Es ist nur noch die Hälfte, der Kefir wird kaum fest aber die Flüssigkeit ist trotzdem da. Wenn auch etwas weniger, ich schätze das liegt aber nur daran dass der Pilz an der Menge Milch länger arbeiten muss.
Also weniger Pilz nehmen hat nicht geholfen.
Meiner Erfahrung nach, ist der Kefir relativ heikel. Wenn man die Milch nicht wirklich täglich, höchstens nach 48 Stunden wechselt kann er seine Bakterien-Hefen-Zusammensetzung ändern. Er säuert dann die Milch zwar noch an, sie wird auch dick, aber es riecht nicht mehr frisch hefig typisch nach Kefir. Dies kann auch leicht passieren, wenn er eingefroren war. Da hilft nur eine neue Kultur kaufen/schenken lassen, er erholt sich nicht wieder. Ich habe diesbezüglich viele Versuche gemacht! Bitter sollte er schon gar nie schmecken, nur sauer. Molke ist nie bitter, da waren "falsche" Bakterien am Werk.
Wegschmeißen muss man nicht. Ich habe ein wenig experimentiert und gefunden dass, wenn sich weiße, klare Flüssigkeit bildet dann ist die bitter und macht den Kefir ungenießbar. Wenn man die wegnimmt, kann man mit dem Löffel machen (aber aufpassen dass man es nicht vermischt), dann ist der Rest des Kefirs ganz normal und schmeckt super. Kefir den ich vom einfrieren wiedererwecke ist, nach dem zweiten Ansetzen auch ganz normal.
Ich glaube das hat einfach was mit der Schnelligkeit der Umwandlung zu tun. Mag sein dass sich irgendwann falsche Bakterien entwickeln aber verloren ist der Kefir noch nicht wie ich finde. Diesmal hat der Kefir bis zuletzt gut geschmeckt. Die Menge an heller, bitterer Flüssigkeit variiert ein wenig mit der Menge der Milch so dass ich glaube das ist einfach ein Zustand der nach der normalen Umwandlung kommt. Wenn man zu zeitig rangeht ist der Kefir noch nicht umgewandelt, kommt man zu spät entsteht schon langsam die durchsichtige Flüssigkeit. Aber mittlerweile ist das kein Problem mehr.
Der Kefir hat bis zuletzt geschmeckt, jetzt ist er aber erstmal wieder eingefroren. Diesmal nicht weil es nicht mehr schmeckte sondern weil man es nicht ewig haben will.
Ich glaube ich weiß jetzt was das Problem ist. Die klare Flüssigkeit ist Molke. Wenn man den Kefir in einer Schüssel macht kann man versuchen mit einem Löffel die Molke abzuschöpfen. Wenn man auf den Kefir drückt hält der Kefir zusammen und die Molke kommt nach oben. Nur wenn man möglichst viel der Molke entfernt hat bleibt der Kefir normal schmeckend. Sonst wird er umso bitterer je mehr Molke drin ist.
Es scheint auch gut zu sein den Kefir nicht mit klarem Wasser abzuspülen sondern nur einfach abtropfen zu lassen und dann den nächsten Kefir machen. Der Kefir wird dadurch scheinbar schneller fertig.
Aber das Problem ist die Molke. Man muss aufpassen dass sie sich beim Verarbeiten nicht mit dem normalen Kefir vermischt.
Einfrieren mit ein wenig Milch ist übrigens auch über Jahre kein Problem. Habs getestet.