Wegen Übergewicht keine Beamtenlaufbahn?
Hallo, ich möchte eine Ausbildung zur Beamtin im mittleren Verwaltungsdienst machen. Habe am Donnerstag Termin beim Amtsarzt und wenn alles zufriedenstellend ist bin ich drin. Ich bin Diabetikerin Typ 1, der Personalchef meinte, dass das eigentlich kein Problem sei. Mein Problem ist jetzt halt, dass ich übergewichtig bin. Ich wiege 110 kg bei eine Größe von 1,70 m. JA, ich weiß das ich übergewichtig bin und habe in letzter Zeit auch 3 kg abgenommen. Ich soll halt zu dem Termin vom Arzt meinen Hb1c-Wert mitbringen, dann habe ich auch noch das von dem Klinikum angefordert und da steht drin, dass ich seit meiner Pubertät übergewichtig bin und bla bla halt. Daraufhin habe ich dort angerufen, bei der Frau die mich immer betreut hat und sie meinte, dass ich eh nie Beamtin werd, weil ich zu fett bin. (Ihre Worte!) Stimmt das jetzt wirklich, dass ich nicht eingestellte werden, weil ich so übergewichtig bin?
9 Antworten
vieles haben die Vorschreiber schon gesagt. Ja, es gibt gewisse einschränkungen wenn eine Verbeamtung angestrebt wird.
Denn anders als bei Angestellten, muss der Staat bei Krankheit die sehr lange Weiterzahlung des Gehaltes tragen (der Staat ist der Steuerzahler!) und dann die Pension bei vorzeitigem Ausscheiden wg. Krankheit. .. Bei Angestellten bezahlt der Angestellte selber KV, bekommt Krankengeld bei Ausfall und dann Rente (EU), die er natürlich auch vorher vom eigenen Geld erarbeitet hat.
Daher werden verbamtungen abgelehnt, wenn schon bei Einstellung zu erwarten ist, das eine chronische Krankheit (z.b. zucker) vorliegt, die noch durch ungesunde lebensführung verstärkt wird. zb bei zucker können dann noch spätfolgen dazu kommen.
dann bleibt dir aber immer noch das angestelltenverhältnis.
http://www.berufsstart-im-oeffentlichen-dienst.de/meldungen_rh_ix_5
"Mens sana in corpore sano", forderten die alten Römer. Kein dummer Gedanke. Auf den gesunden Geist in einem gesunden Körper sollten Auszubildende und besonders Beamtenanwärter im öffentlichen Dienst auch 2700 Jahre später noch achten. Die medizinische Tauglichkeit für den öffentlichen Dienst erstreckt sich bis in Ernährungs- und Sportgewohnheiten des jeweiligen Bewerbers hinein, da er seine Aufgaben möglichst uneingeschränkt zu erledigen hat - im Falle der Beamten auf Lebenszeit.
Starkes Übergewicht infolge hohen Fett- und Zuckerkonsums, Bewegungsmangels und Vorerkrankungen kann zur Nichteinstellung oder gar Kündigung führen, wo Auswirkungen der Folgeerkrankungen auf die Dienstfähigkeit erwiesen sind oder befürchtet werden müssen.
Hallo,
Übergewicht kann grds. ein Grund sein, dass eine Verbeamtung ausgeschlossen ist. Besteht eine Schwerbehindertenausweis? Wenn dann ein Arzt bestätigt, dass das Übergewicht eine Folge der Diabeteserkrankung kann, kann es eine Chance geben, da man aufgrund der Schwerbehinderung nicht diskriminiert werden darf. Schwerbehinderte müssen sogar bevorzugt eingestellt werden.
Ggf. gibt es hier noch genauere Infos:
http://www.beamtentalk.de/beihilfe-reisekosten-etc-f4.html
Gruß
RHW
Bei einer Verbeamtung auf jeden Fall genau überlegen, ob man eine gesetzliche oder private Krankenversicherung wählt. Ggf. dann hier noch einen Kommentar einstellen.
Das ist Quatsch! Natürlich kannst du eigestellt werden, so wie jeder andere auch. Sonst gebe es ja nur noch dünne Menschen im Beruf.
Kommt auf den Arzt an! Es kam schon vor, dass Verbeamtungen abgelehnt wurden, weil jemand einen zu hohen BMI hatte, und Diabetes ist eigentlich auch ein Grund für viele, sich gegen eine Verbeamtung auszusprechen (hier sehe ich sogar das größere Problem, als bei deinem Gewicht). Mit einem wohlwollenden Arzt und spitzenmäßigen HBA1-Werten könnte es klappen.
Notfalls musst du den Job halt erstmal als Angestellte machen und dich dann später, wenn du etwas abgenommen hast, nochmal untersuchen lassen. Wenn du bei der Untersuchung Pech hast, solltest du dich mal an Personalrat und/oder Beamtenbund wenden. Viel Glück!