Welche Brille nach Katarakt-OP bei Einstellung auf Fernsicht. Wer hat Erfahrungen oder wer ist Augenarzt oder Augenoptiker?
Hallo, Bei mir steht eine OP des Grauen Star an. Ich bin ca 60 Jahre alt. Beidseitig ca -8dpt. Angenommen, man erreicht bei mir eine sehr gute Sehschärfe für die Ferne.
In welcher Entfernung zu mir hin beginnt das Bild deutlich unscharf zu werden?
Welche Dioptrie benötige ich dann zu normalen Lesen?
Welche Tiefenschärfe habe ich dann beim Lesen mit Lesebrille bei gutem Licht? Oder anders: Kann ich mit einer einfachen Brille im Bereich zwischen 30..60cm bei gutem Licht einigermaßen scharf sehen? Stichwort Tiefenschärfe/Schärfentiefe.
Schön wäre es, wenn betroffene von ihren Erfahrungen berichten könnten. Den Versprechungen von Augenkliniken -auch bzgl. Multifokallinsen- traue ich nicht über den Weg.
Bitte spart Euch Antworten wie "Das kann Dir alles Dein Augenarzt sagen". Ich war dort, er hat es so festgestellt, wir haben kurz über die OP gesprochen. Aber die wichtigen Fragen sind jetzt aufgetaucht und ich will ihn nicht schon wieder löchern.
Viele Grüße K.
4 Antworten
Wenn man vor der Kataraktoperation mit -8 dpt kurzsichtig ist, dann besteht mit der Kataraktoperation die Möglichkeit diese Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Wenn sie Multifokallinsen gegenüber abgeneigt sind dann kommt die Monofokallinse in Frage. Hier gibt es grundsätzlich 3 Möglichekiten die FEhlsichtigkeit zur korriegieren:
1. Man lässt es so wie es sit und sie sind nach der OP weiterhin bei - 8 dpt
2. Man reduziert die Kurzsichtigkeit auf ca -2 bis -3 dpt dann könnten sie ca im Abstand von ca 30 bis 50 cm ohne Brille lesen, bräuchen aber für die Ferne eine Fernbrille
3. Man Zielt auf 0 dpt, dann könnten Sie in die Ferne ohne Brille scharf sehen, jedoch bräuchten für die Nähe eine Lesebrille.
Nehme zwar an, dass Du schon längst eine Brille hast, möchte Dir für alle Fälle trotzdem antworten: falls Du nach der OP rechtsichtig bist, also 0dpt für die Ferne brauchst, benötigst Du eine Lesebrille von 2.50dpt (nach der Formel ein Meter geteilt durch 0.4m = 2.50dpt). Wenn Du eine Hornhautverkrümmung hast, sollte diese auch korrigiert werden, damit Du einen besseren Visus erreichst. Zum Sehen in allen Entfernungen, also auch PC neben dem Lesen bleibt die Gleitsichtbrille die optimale Lösung (hätte in der Ferne eben 0.0dpt, aber man muß nicht nach PC- und Lesebrille suchen und diese wechseln.Liebe Grüße von Simone
Vor einem Jahr hatte ich die OP; der Augenarzt hat das ganz wunderbar hingebracht:
Führungsauge rechts -0,5 dpt
Auge links -1,5 dpt.
Damit aknn ich ganz problemlos zu Fuß oder mit dem Fahrrad ohne Brille unterwegs sein und auch Lesen ganz kleiner Schriften bei einigermapen gutem Licht geht problemlos.
Zum Autofahren habe ich eine ganz leichte Brille. Und zum Lesen im Bett eine Lesebrille.
Ich bin happy!
Hallo nematode, muss aus Erfahrung nun auch meinen Senf dazu geben. Bin ebenfalls kurzsichtig - zwar nicht so stark wie du, hatte aber den Vorteil, dass ich mittlerweile super ohne Brille im Alter lesen konnte (trotz Gleitsichtbrille). Nach einer Netzhautablösung und Not-OP, bei der mir zusätzlich eine Kunstlinse eingesetzt wurde, die auch die Sehkraft auf die Ferne verbessern sollte, kann ich dir nur sagen:
je besser die Sehkraft in die Ferne wird, desto höher wird deine benötigte Dioptrien-Zahl für den Leseanteil - also deine Lesebrille. Ich hatte auf dem operierten Auge ungefähr 2 Dioptrien mehr als auf dem anderen für die Ferne (wegen meiner Kurzsichtigkeit). Nun sehe ich mit beiden Augen ungefähr gleich gut/schlecht. Aber auf die Nähe/beim Lesen sehe ich mit dem operierten Auge dafür entsprechend unschärfer. Von Lichtempfindlichkeit allerdings, was manchmal der Fall sein soll, merke ich nichts.
Meine OP ist mittlerweile 1,5 Jahre her und es hat bei meiner speziellen OP fast 1 Jahr gedauert, bis die endgültige Sehschärfe einigermaßen hergestellt war.
(undeutlich wird alles, was näher als 6m ist; weiter weg als 6m ist alles praktisch "im Unendlichen".)