Welche Schuhe sollte ich kaufen bei Lumbo Ischialgie bzw. Ischiasproblemen? Joya, MBT oder Kyboot?

3 Antworten

Ein Piriformis- Syndrom ist nicht von Schuhen verursacht und lässt sich mit Schuhwerk auch nicht behandeln. Da hilft besser (und kostengünstiger) ein guter Physiotherapeut. Das ist genau so eine Geschichte wie das Geschäft mit den völlig überteuerten Matratzen. 

Bei Beschwerden bis in den Fuß macht es vllt. Sinn die Lendenwirbelsäule (LWS) genauer zu untersuchen, gerade dann, wenn die Diagnose von Dr. Google stammen sollte. Ist die Ursache der Beschwerden tatsächlich eine betroffene Nervenstruktur in der LWS, sollte man nicht ewig mit adäquater Behandlung warten falls man keine irreparablen Schäden haben möchte.

MBT- Schuhe sind "Trainingsgeräte" und nichts, was man den ganzen Tag tragen sollte, wenn man viel stehen muss. 

Ein Fersensporn hat mit dem Piriformis- Syndrom ebenso wenig zu tun wie ein MBT- Schuh. Ich verstehe den Zusammenhang nicht.

Das Mittel der Wahl bei einem Sporn sind gescheite Einlagen. Schlimmstenfalls Stoßwellen- Therapie, und als letzte Möglichkeit eine OP. 

Nele

Ellpeg 
Beitragsersteller
 08.05.2017, 21:23

hallo,

hatte ja auch nicht geschrieben, dass ich einen Fersensport habe, aber die Leute mit Fersensporn haben auch Probleme mit Laufen und Stehen, deshalb der Zusammenhang.

Bei mir wurden einige Untersuchungen gemacht und die Ärzte sagen, es ist eine muskuläre Sache. Zu verkrampfte Muskulatur um die Lendenwirbelsäule herum und dabei würde der Ischiasnerv gedrückt. Sie sagen Bewegung, Bewegund und nochmal Bewegung, aber das nützt leider alles nichts bei mir. Physiotherapeuten haben es noch schlimmer gemacht, sie haben mir hinten alles "aufgerissen",  dass dann keinerlei Behandlung für eine Weile mehr möglich war.  Ich kann nicht sitzen und nur sehr schlecht laufen. Kannst Du mir da einen Rat geben?

Ich muss auch nicht viel stehen, bei mir geht es darum, überhaupt den Alltag zu meistern und nicht den ganzen Tag im Bett liegen zu müssen.  Ich brauche Schuhe, in denen ich überleben kann. Meine derzeitigen Schuhe bringen nur noch mehr Entzündungen in den Fuss und zwingen mich in die Knie, weil sie abgelaufen sind und die dadurch unterschiedlich entstandenen Druckpunkte...... Schaumeinlagen bringen nur Linderung, aber machen eben auch kein ordentliches Schuhprofil aus.

Nele235  08.05.2017, 22:08
@Ellpeg

Da stimmt was nicht. 

Lumboischialgie nennt man alles, was man nicht näher bezeichnen kann.

Muskuläre Verspannungen in der Lendenwirbelsäule machen keine neurologische Symptomatik bis in den Fuß, schon gar nicht über einen so langen Zeitraum.

Wären verspannte Muskeln Schuld gewesen, hätten dir Massagen geholfen und nicht "alles aufgerissen". Hast du allerdings ein Problem der LWS, machen Massagen u. U. alles schlimmer.

Ein Piriformis- Syndrom ist nicht in der LWS beheimatet. Jeder gute Physio kann ein solches Syndrom feststellen und behandeln. Das wäre inzwischen auch erledigt.

Was für Untersuchungen wurden gemacht? Muskeln und Bandscheiben sieht man nicht im Röntgenbild. Bist du im MRT gewesen? Was hat es ergeben? 

Hast du eine medikamentöse Beh. ausprobiert? Tabletten? Infiltration? 

Das ist alles derart schwammig, dass ich mich darauf nicht einlassen würde. Wäre es mein Rücken, würde ich eine brauchbare Diagnostik machen lassen, bevor es für die Nervenstrukturen zu spät ist. Das ist doch kein Dauerzustand!

Orthopädische Ambulanz, Neurochirurgische Ambulanz- beides ggf. ohne Termin und dann so lange nachfragen, bis du brauchbare  Antworten hast. Und eine angebrachte Therapie.

 Nele

Ellpeg 
Beitragsersteller
 08.05.2017, 22:57
@Nele235

hallo :-)

die haben Röntgenbilder angefertigt, ein MRT und ein CT wurden gemacht. Es wurde ausser einer Bandscheibenabnutzung von 2 mm nichts gefunden. Wobei aber ein junger Orthopäde meinte, im LWS Bereich wäre schon eine anfängliche Arthrose sichtbar. Das entwickle sich angeblich als Folge der Skoliose, die ich von Geburt an habe.  Das eine Bein ist auch länger, als das andere.

Wie gesagt, laut Ärzte ist das eine Muskelsache, aber ich stimme mit Dir überein. Wenn dem so wäre, wäre das schon lange vorrüber.   Sämtliche muskulären Probleme die ich in der Vergangenheit hatte, waren binnen von Wochen allerspätestens wieder weg.

Kann es aber nicht doch sein, dass da "nur" der Nerv gedrückt wird, weil der Piriformis Muskel sich zu stark verkrampft und somit verkürzt hat?

Nele235  09.05.2017, 10:29
@Ellpeg

Zu hohe Muskelspannung ist nicht gleichbedeutend mit Verkürzung. Selbst wenn es so wäre, wäre das behandelbar und kein Problem mehr.

Bei einer angeborenen Skoliose kommt es über die Jahre hin zu Fehlbelastungen. Das ist eine ganz andere Ausgangssituation als bei Menschen mit gesundem Skelett.

Hast du eine anatomische Beinlängendifferenz oder ist sie Folge der Skoliose/ des Beckenschiefstandes?

Ich glaube, ich würde trotz allem den o.g. Weg gehen, alle Unterlagen mitnehmen und eine Orthopädische Fachklinik konsultieren oder entsprechende Fachambulanzen für eine Zweitmeinung. Selbst wenn ursächlich nicht behandelbar ist, gibt es doch einige Möglichkeiten der Schmerztherapie, die deine Lebensqualität positiv verändern könnte.

Wenn es dir primär um Schuhwerk geht, kann ich dir aus eigener Erfahrung empfehlen, gute Laufschuhe anzuschaffen. Sie sind gut gedämpft, haben meist auch eine herausnehmbare Einlegesohle, viele sind waschbar (muffeln also auch nicht) und machen Laufen und Stehen erträglich. Ich habe mehrfach Laufschuhe der Marke Salomon gekauft und tägl. getragen und war damit überhaupt nicht zufrieden, weil sie für den Preis einfach nichts ausgehalten haben (ich laufe tgl. etwa 12 Stunden damit, bd. Paare waren nach nicht einmal 6 Wochen kaputt). Danach habe ich asics gekauft und liebe sie seitdem. (Alles spezielle Läuferschuhe).

Nele

Ellpeg 
Beitragsersteller
 10.05.2017, 22:31
@Nele235

ob das eine echte oder unechte Beinlängendifferenz ist, kann ich nicht sagen.   Ich erinnere mich aber daran, dass schon in der Kindheit Ärzte davon gesprochen hatten.

Mit meinen Unterlagen auf Kliniken zuzugehen, macht doch aber nur Sinn, wenn meine Ärztin von Anfang an eine Einweisung ausstellt oder? Oder befassen sich die Kliniken durchaus erst mal auf eigene Kosten sozusagen mit Fällen und bieten einem dann daraufhin an, bei ihnen in Behandlung zu gehen, entweder ambulant oder stationär?  Hast Du da konkrete Erfahrungen ?

Nele235  11.05.2017, 06:50
@Ellpeg

Du kannst dich an die Fachambulanzen in den Kliniken wenden. Dazu brauchst du (meistens) einen Überweisungsschein von deinem Hausarzt. 

Klinikambulanzen haben den Vorteil, dass Ärzte dort einfach mehr sehen und sich ggf. auch noch im Team beraten können, wenn es mehrere Möglichkeiten gibt. 

Der Nachteil ist, dass- wenn du länger dort in Behandlung bist- es sein kann, dass du jedes Mal einen anderen Arzt hast.

Ob eine stationäre Behandlung nötig ist, bekommst du dort gesagt. Sie können auch eine Reha- Maßnahme vorschlagen und einleiten etc. 

Nele

Ihr könnt mir auch gerne ganz andere Schuhe oder generell andere Lösungen empfehlen!  


Kauf dir Joggingschuhe mit maximaler Dämpfung. Im Sportgeschäft wird man dich genau beraten, wenn du angibst, wofür du die Schuhe brauchst.

Ellpeg 
Beitragsersteller
 08.05.2017, 22:52

"normale" Sportschuhe, die im Vergleich zu Nicht-Sportschuhen erheblich weicher sind, sind aber viel zu hart momentan für meinen Fuss.  Wenn man Ischias-Schmerzen hat, hat das alles einen ganz anderen Massstab. :-(

Barbdoc  08.05.2017, 22:56
@Ellpeg

Ich kenne nichts besseres als die beschriebenen Joggingschuhe, aber mach was du willst.

Ellpeg 
Beitragsersteller
 08.05.2017, 23:01
@Barbdoc

ok danke für den Tipp ich werde mal sehen, was ein Sportgeschäft diesbezüglich für Schuhe anbietet. Viell. sind die ja weich genug :-)