Werden Pilotinnen auch Unfruchtbar?

Hallo,

theoretisch besteht immer die Möglichkeit der Unfruchtbarkeit, da die kosmische Strahlung sehr energiereich ist. Verlässliche Statistiken gibt es aber wohl (noch) nicht, da die Fliegerei in den Höhen, in der die Strahlung eine Rolle spielt, noch relativ jung ist (50 Jahre) und in der Anfangszeit natürlich auch keine Aufzeichnungen gemacht wurden, im Gegensatz zu heute.

Die EU-OPS schreibt dem Luftfahrtunternehmer vor, genaue Aufzeichnungen zur Strahlenexposition der Besatzung zu machen und diese der jeweiligen Luftfahrtbehörde zu melden. Außerdem müssen die Dienstpläne so gestaltet werden, dass bestimmte Grenzwerte nicht überschritten und Ruhephasen zwischen den Flügen gewährt werden.

Was als einigermaßen gesichert angesehen werden kann, ist der Einfluss der Strahlung auf die männlichen Spermien, der dafür sorgt, dass im Mittel Piloten öfters Väter von Töchtern werden. Dieses Phänomen fiel wohl bei der Untersuchung von Militärpiloten auf, die mit ihren Kampfjets ja noch sehr viel höher fliegen als zivile Flugzeuge.

Das aber umgekehrt Pilotinnen öfters Söhne gebären, davon ist nicht die Rede. Auch können wohl keine Schäden bei Neugeborenen festgestellt werden.

Einen Vorteil hast Du als Pilotin: Da Du regelmäßig untersucht wirst (mind. 1 x/Jahr) und auch sonst alle gesundheitliche Hilfe bekommst, ist das Risiko einer unentdeckten Krankheit oder einer Veränderung des Erbgutes relativ gering (wenn auch nicht gleich Null). Eine gesunde Ernährung und moderater Sport sorgen aber dafür, dass der Körper bei der Regeneration unterstützt wird.

Die meisten Piloten gehen ja gesund in die Rente und die EU-OPS erlaubt ja seit kurzem da Fliegen bis 65. Das hätte man nicht gemacht, wenn die Flugmediziner auch nur das geringste Risiko hätten feststellen können.

Gerechterweise muss man aber auch sehen, dass es Frauen im Pilotenberuf noch nicht lange gibt und die absolute Zahl aller Pilotinnen etwa ein Viertel der männlichen Kollegen beträgt. Auch von daher liegen noch keine belastbaren Zahlen vor, einfach weil die Damen noch nicht alt genug sind.

Willst Du wirklich verlässliche Zahlen, Daten, Fakten, dann ist mein Vorschlag, Dich an das DLR zu wenden oder an das Referat L5 (Flugmedizin) beim Luftfahrt-Bundesamt. Bei beiden Institutionen wird man Deine Bedenken ernst nehmen und Dich aus erster Hand mit den heute verfügbaren Infos versorgen.

Das DLR kann Dir wahrscheinlich auch Daten zur Lebenserwartung, Gesundheit oder Erbschäden bei Astronauten geben, die ja der kosmischen Strahlung noch mehr ausgesetzt sind.

Fragen kostet nichts und dann stellst Du Deine Recherchen mal hier ein.

Belastbare Daten gibt es schon,wenn man sämtliche Flugbegleiterinnen mitzählt? Ich kenne zwar keine Statistik aber ich dafür tausende Stewardessen und auch einige Pilotinnen, die Mutter sind. Da Du Deine Familienplanung ja in der Regel bis 37 abgeschlossen haben solltest, würde ich mir wegen der bis dahin akkumulierten Strahlendosis keine allzu große Gedanken machen. Die Strahlendosis kann man acuh ein wenig beeinflussen (Musterwahl, Streckennetz, tiefer fliegen). Die Wahrscheinlichkeit, dass Du aus anderen Gründen kein Kind bekommst (Gendefekte, Krankheiten, kein Mann ;-) ) ist sicherlich hundertfach höher.

Wenn die Unfruchtbarkeit erst "im Alter" einsetzt, ist es bei Frauen ja egal. Ab 45 ist da eh Sense. :D
Bei der Lufthansa gibt es Pilotinnen. Ich glaube nicht, dass die fliegen würden, wenn sie dadurch vorzeitig unfruchtbar würden.