Wie am Besten über Krankenschwestern beschweren.
Hallo, mein Vater liegt seit 27 Tagen in einem Klinikum. Jeden Tag hat er sich bei mir über was anderes beklagt. Anfangs dachte ich noch, er übertreibt etwas, heute aber war ich tatsächlich mal mittendrin. Die Stationsärztin sagte, dass er sofort "klingeln" soll, wenn er merkt, dass die Schmerzen langsam wieder anfangen. Er solle auf keinen Fall mit Schmerzen da liegen. Die Nachtschwester hat dann vermutlich vergessen, ihm seine Schmerz- und Schlaftablette zu bringen. Vielleicht hat er auch schon geschlafen und sie wollte ihn nicht wecken und hat schon im Voraus vermerkt, dass sie ihm die Tabletten gegeben hat. Nachts wurde er dann wach, weil er starke Schmerzen hatte und erst 45 Minuten, nachdem auch noch die drei anderen Zimmernachbarn nach der Schwester klingelten, kam sie dann endlich, hat aber nur kurz den Kopf reingestreckt, das rote Licht ausgeschaltet und ist wieder weg. Am nächsten Tag haben sich meine Eltern dann beschwert und wurden von einer anderen Schwester dann noch angefahren: "Ich glaube meiner Kollegin! Warum mussten Sie das denn jetzt der Stationsärztin sagen?". Nach der Beschwerde ging es tatsächlich wieder mal gut eine Weile. Als ich meinen Vater vorhin noch besuchen wollte und meine Mutter abholen, sah ich, dass diese Vakuumflasche keinen Unterdruck mehr hat (siehe Bild; dieser blaue "Ziehharmonika-Böppes" ist normalerweise ganz flach). Mein Vater hat dann nach der Schwester geklingelt. Die Auszubildende kam dann sofort, der hab ich diesen Böppes dann auch noch erklärt und sie musste dann eine "richtige" Schwester holen, weil sie das erst in 2 Jahren machen darf. Die andere kam dann und meinte zu mir, dass das normal sei. Dann hab ich ihr nochmal erklärt, dass das die ganze Zeit eingedrückt war und dass heute Mittag bei der Physiotherapie der Schlauch mit einem "Knall" abging und der Therapeut das nur wieder zusammengestöpselt hat (ist keine elektrische Pumpe). Sie wollte dann wissen, seit wann die Flasche dran wäre und ist rausgegangen zum nachschauen. Meine Mutter rief ihr noch hinterher, dass die Flasche vom Montag wäre. "Ich schau trotzdem nochmal..." antwortete sie und ging ins Schwesternzimmer. Sie kam dann wieder mit einer Kollegin (diese in Straßenklamotten) und sagte: "...das mit der Krankengymnastik ist ja schon ein paar Stunden her..." und die Dame in Straßenkleidung sagte: "Sie waren doch bestimmt vorhin auf Toilette und dabei...". Meine Mutter hatte sie dann unterbrochen und gesagt, dass JEDER in dem Raum mitbekommen hat, wie das passiert ist. Die Dame in Straßenkleidung hatte so einen verächtlichen, arroganten und hochnäsigen Blick drauf, dass ich mich echt zusammenreißen musste.
So, anscheinend bringen ja die Beschwerden bei der Stationsärztin nur kurze Zeit was. Kann mir jemand sagen, wie man sich hier am Besten beschweren sollte? Danke schonmal.
7 Antworten
fast alle Kliniken haben beschwerdemanagement bzw Stellen. Einfach mal bei Info am Eingang fragen
In allen Kliniken gibt es Bewertungsbögen und auch Beschwerdestellen für Patienten.
Glauben ist nicht Wissen !! Diese Sachen sind dafür da und die solltest du in Anspruch nehmen. Nichts wandert in den Papierkorb. Außerdem gibt es für Krankenhäuser auch Bewertungen im Internet.
Hallo @ JGraunke,
Ja, damit sie ein reines Gewissen haben, unter dem Motto, jeder hat bei uns die Möglichkeit sich zu äußern.
Erinnert mich an den Sack Reis in China.
Gruß
Sich bei Ärzten etc. zu beschweren ist sinnlos, den in der Regel läuft der Pflegedienst unabhängig vom ärztlichen Dienst.
Wesentlich besser ist es, sich bei dem Beschwerdemanagement zu melden. Dafür sind die da! Falls es sowas an der Klinik nicht geben sollte, dann bei der Stationsleitung bzw. eine Stufe höher in der Hierarchie bei der Pflegedienstleitung bzw. Pflegedirektion.
Ihr könnt euch direkt beim Chefarzt beschweren. Das ist der direkte Vorgesetzte.
Außerdem hat jede Klinik eine med. Leitung. Außerdem könnt ihr bei der Krankenkasse schriftlich Beschwerde einreichen.
Auch wenn sie euch verächtlich ansieht....geigt ihr die Meinung. Klar ist dein Vater nicht der einzige Patient und die Schwesetr haben viel zu tun...aber es ist ihr Job und sie werden dafür bezahlt ihre Arbeit zu machen. Und die Arbeit besteht aus PATIENTEN und nicht aus Ausreden!
Hallo,
eine ganz schwierige Situation.
Die (eigene) Erfahrung hat gezeigt, auch wenn die Beschwerde berechtigt ist, wird die "Behandlung" nachher, danach immer schlechter.
Meiner Frau wurde damals gesagt, beschweren sie sich bitte erst, nachdem ihr Mann wieder aus dem Khs. raus ist.
Die einzige Hoffnung die ich habe, wenn du die Möglichkeit hast, sprich mit dem Leitenden Arzt dieser Abteilung.
Ganz wichtig: alle Vorfälle schriftlich festhalten, nach dem Namen fragen usw.
Oft wird das Personal dadurch "hellhörig" und ändert sich.
Gute Besserung.
Ach so, mein Krankenhausaufenthalt bearbeitet jetzt der RA.
Gruß
Ja, genau den Gedanken habe ich auch... Wenn man sich jetzt beschwert, muss er es ausbaden... Aber selbst eine Azubine zur Krankenschwester hat schon gesagt, dass man sich bei der Krankenkasse beschweren kann. Mit der leitenden Ärztin haben wir schon 2x geredet und auch einmal mit ihrem Vorgesetzten. Die Schwestern haben dann den Kopf gewaschen bekommen, haben meinem Vater aber dann tatsächlich angeschnauzt und gefragt, warum er sich beschwert hat. Dann gings wieder ein paar Tage gut...
Leider ist es traurig und nicht befriedigend.
Aber wie du bereits erkannt hast., halte alles genau fest und wende dich dann erstmal an die Kasse. Kannst ja auch mal bei der Ärztekammer anrufen und um Rat fragen, weiß aber nicht genau, ob die dir helfen können.
Wäre ein Versuch.
Versuche es deinem Vater trotzdem so angenehm wie möglich zu machen, aber das machst du bestimmt.
Nur so als Beispiel, als meine Frau sich über die mangelnde Pflege beschwerte, sagte man ihr, sie wäre doch Hausfrau, und könnte doch tagsüber bei mir im Khs. sein, und mich pflegen.
Gruß
Du wirst es nicht glauben... Ich sorge die ganze Zeit dafür, dass meine Mutter morgens zum Krankenhaus kommt und Abends hole ich sie ab... Ich hab tatsächlich auf der Homepage des Krankenhauses etwas gefunden. Es gibt ein "Qulitätsmanagement" welches mit 3 Leuten besetzt ist. Dazu gibts noch eine ehrenamtliche Patientenfürsprecherin. Die macht sogar Termine am Krankenbett.
Nun ja, wenn du diesen Weg gehen willst, mach es.
Aber bedenke, schriftlich festgehaltene Punkte unterstützen deine Glaubwürdigkeit.
Wenn möglich, sprich erst mal vorher mit diesen Leuten, nicht gleich auf die Station.
Nebenbei, ich glaube dir, das du deine Mutter hin und zurück fährst.
Also, viel Glück. Berichte dann mal.
Gruß
Ja, die habe ich auch schon gesehen... Allerdings glaube ich nicht, dass die sich jemand durchliest... Vermutlich werden nur die 5-Sterne-Bewertungen ans schwarze Brett gestellt...