Rettungsdienst unverschämt! Soll ich mich Beschweren?
Hallo!
Vor ein paar Tagen haben sich meine Muskeln am Kreuz so stark verkrampft, dass ich im Liegen keine Luft mehr gekriegt habe durch die Schmerzen. Habe daraufhin den Rettungsdienst angerufen. Der Mann in der Notrufzentral hatte auch genau verstanden welche Beschwerden ich habe und hat einen Rettungswagen geschickt. So weit so gut.
Als der Rettungsdienst ankam, erklärte ich meine Beschwerden und die wollten mich ins Krankenhaus fahren. Unten beim Krankenwagen hieß es dann "Da rein!" ohne, dass sie mir helfen die Stufen hochzukommen. Im Krankenwagen musste ich erstmal erfragen ob und wo ich mich hinsetzten sollte. Antwort "Da! Und Anschnallen!" Diese "überzuvorkommende" Atmosphäre hielt sich dann bis zum Krankenhaus.
Dort hat er dann die Tür aufgemacht, mir weder beim Abschnallen noch beim rausklettern geholfen.
Das für mich Schlimmste allerdings kam, als der Krankenhauspfleger fragte was los ist. " Er konnte nicht gut schlafen und hat uns gerufen" Und dabei hat er sich noch ein Blatt vors Gesicht gehalten und gesagt " Keine Ahnung was das soll.. etc.. blabla" während ich halt zwei Meter daneben saß.
Der Krankenhauspfleger sagte mir dann später, dass so ein RTW- Einsatz bis zu 500 Euro kostet und dass ich nicht gleich wegen einer Verspannung den Notruf anrufen soll. Hab mich daraufhin bei ihm und über den Rettungsdienst etwas (zugegeben) laut beschwert, dass das nicht angehen kann, dass ich mich wegen Schmerzen nicht bewegen kann, keine Luft kriege und ich deswegen keinen RTW rufen soll, und dass der Kollege vom Rettungsdienst das nächste mal besser zuhören soll, oder dort sonst nichts verloren hat!
Hattet ihr vielleicht ähnliche Vorkommnisse? Kommt eine Beschwerde überhaupt beim Rettungshelfer an? Oder sehe ich das Alles falsch und ich hätte den Notruf nicht rufen sollen? (war übrigens um 23:30)
34 Antworten
Ich kenne Deine Gemeinde nicht, aber bei uns (Großstadt, ca 1 Mio. Einwohner) gibt es einen Mitarbeiter in der Branddirektion, der sich ausschließlich mit Beschwerden im Rettungsdienst befasst. Er wirkt meist als Vermittler zwischen allen Beteiligten. Solche "Rückläufer" kommen -sofern gerechtfertigt- auch beim betroffenen Personal an.
Leider gibt es auch im Rettungsdienst "schwarze Schafe"; seien es nun "Kollegen", die versuchen, Patienten mit Kostendrohungen einzuschüchtern oder eben solche, die bei Dienstantritt sämtliche Höflichkeitsformen im Spind einschließen. Neben fehlender Motivation für den Beruf und mangelhafter Erziehung dürfte es hierfür ursächlich sein, dass der Rettungsdienst eine Art Monopolstellung hat. Der Bürger kann sich ja nicht aussuchen, welchen Notruf er wählt.
Wende Dich doch an Deine Gemeinde und frag nach, wo man sich beschweren kann. Vielleicht häufen sich ja die Beschwerden über bestimmtes Personal, was dann (hoffentlich) zu Konsequenzen führt. Der Arbeitsmarkt ist schließlich voll von Rettungsassistenten, die auch eine Chance verdient haben.
Den Notruf zu wählen war auch die richtige Entscheidung. Man "darf" den Notruf sogar dann wählen, wenn keine lebensbedrohliche Situation vorliegt. Der Oberschenkelhalsbruch einer älteren Dame zum Beispiel ist an sich nicht lebensbedrohlich, rechtfertigt aber mit Sicherheit einen Transport im RTW. Solange Du beim Notruf nicht wissentlich falsche Angaben gemacht hast wird der Einsatz mit größter Wahrscheinlichkeit bis auf die Zuzahlung von der Krankenkasse übernommen.
Im Übrigen bin ich mir sicher, dass es Menschen gibt, die in der von Dir beschriebenen Situation (krampfartige Schmerzen im oberen Rücken zusammen mit Atemnot) dazu neigen, beunruhigt zu sein. Ob man da noch die Ruhe hat, sich über die zu wählende Art der medizinischen Hilfe (Hausarzt, ärztlicher Notdienst, Krankenhaus, Rettungsdienst) Gedanken zu machen halte ich für fragwürdig. Ob ein Rettungsmittel entsendet wird oder nicht liegt ja letztlich beim Leitstellendisponenten. Er hätte den Anrufer auch an den Notdienst verweisen können. Auf Grund der geschilderten Situation kam er aber zu der Entschiedung, dass ein RTW angebracht wäre. Und genau das sollten wir auch tun. Also hören wir doch bitte auf, hier darüber zu diskutieren, ob der Patient sich in einer Notlage befunden hat. Subjektiv hat er das mit Sicherheit. Ob es objektiv auch so war lässt sich zu Hause vorm PC sicherlich sehr entspannt beurteilen. Aber entscheident ist das Empfinden des Patienten in der Situation.
Unfreundlichkeit oder unkorrektes Verhalten, wie geschildert, hat im Rettungsdienst nichts verloren. Letztendlich sind es solche Bagatellfälle, die für Jobsicherheit sorgen, das darf man ruhig mal akzeptieren. Und egal, wie lang die Schicht dauert, irgendwann ist sie auch vorbei. Es zwingt ihn außerdem keiner zu diesem Beruf.
Vor allem hätte er ggf. sogar andere Alternativen wählen können: z.B. Verweis auf den Hausarzt oder ärztlichen Notdienst.
Ein guter RettAss kann das, der ist aber auch professionell freundlich und patientenorientiert.
Eine Beschwerde kann und sollte man durchaus probieren, es wird jedoch nicht viel dabei rauskommen, sofern sich das nicht auffällig häuft - aber das kann man ohne sich zu beschweren eben erst recht nicht wissen.
Es kann natürlich sein, dass die Schilderung sehr einseitig ist, mir liegt es fern den betreffenden Kollegen ohne genauere Kenntnis zu kritisieren.
Hallo, wie ich das sehe, wäre es sicher erst einmal angebrachter gewesen, den ärztlichen Notdienst zu rufen. Da kommt dann ein Arzt, der Bereitschaft hat. Dieser kann dann entscheiden, was zu tun ist, und eine Diagnose stellen. Die Nummer findest Du im Telefonbuch. Dort schildert man, um was es geht, sollte man danach dort der Meinung sein, dass gleich der Rettungsdienst gerufen werden soll, bekommt man das gesagt. Vielleicht hätte auch ganz einfach, eine krampflösende Spritze geholfen. Viele Grüße
Sehr richtig, aber da wären die Mitarbeiter er Leitstelle gefragt gewesen und nicht der Pat. der um Hilfe bittet. Denn der hat nicht in der hand welches Fahrzeug kommt.
Mir ging es so letzte Nacht. Ich wollte früh schlafen, da ich halsschmerzen hatte und schnupfen. Habe grade etwas gedöst als Nackensteifigkeit, nackenschmerzen eingetreten sind. Kurz darauf wurden meine Finger und Zehen Taub und musste mich übergeben. Meine Mutter hat sofort den RTW gerufen. Die kommen an. Schreien meine Mutter an warum sie nicht wissen was ich hätte, kommen dann komplett vermummt zu mir nach oben, halten dann nur eine Hand an meine stirn. Wussten so dann sofort dass ich 37.5 Fieber hätte.... auf dem Weg ins KH wurden dann 38.6 draus. Dann wurde erstma ne viertel stunde diskutiert ob sie mich mit Verdacht auf Meningitis einliefern sollen... (Zitat: Die kriegen wir doch nirgends so unter. Warum kriegen wir immer den Mist) Ich hatte wirklich genug und bereute es schon dass wir angerufen hatten. Außerdem erzählten sie dass ich schon seit tagen Durchfall hätte wo es doch erst vor ner stunde passiert ist. Und motzen derweil mich noch an warum ich nicht früher kam bzw nicht zum hausarzt gegangen bin (11 uhr nachts) im KH haben sie dann erstmal wirklich gemessen. (38.6) haben Hirnwasser abgenommen und nun warte ich schon seit mitternacht darauf wieder aus dem KH zu dürfen.
Ich hatte selber noch nie so einen Fall.
Aber ich bin der Meinung, dass wenn du wirklich schmerzen hattest und der Meinung warst, dass es notwendig ist, den RTW zu rufen, dann ist es auch gerechtfertigt.
Denn man ruft den RTW ja nicht, nur weil es einem ein bisschen schlecht geht. Von daher würde ich mich an deiner Stelle wirklich beschweren, wie man da behandelt wird.
Wer weiß, wie oft die sich so verhalten. Es gibt schließlich auch Leute, die dann beim nächsten Mal den RTW nicht mehr rufen, weil sie so behandelt wurden und dann passiert was schlimmes.
Die Leute sind schließlich da, um zu helfen.
Genau, "die Leute sind schließlich da um zu helfen"
und genau dies wird heutzutage schon etwas falsch verstanden.
Wenn ich nachfrage "warum sind sie den nicht selbst zum Arzt oder in die Klinik gefahren" wenn es den auch wirklich nicht notwendig gewesen ist den RD zu rufen, bekomme ich oft die Antwort "ich bin doch in der Krankenkasse, dafür zahle ich ja auch Beiträge"
super Einstellung, bleibt das so, bleiben auch unsere Beiträge so hoch :-)
Es gibt auch Taxis, aber die müßen ja erst mal selbst bezahlt werden und dann muß ich auch nocht selbst schauen wie ich das Geld wieder von der Krankenkasse bekomme,.....