Wie finde ich heraus, ob ich Gluten intolerant bin oder nicht?

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

testen lassen beim allergologen.

wenn du zöliakie hättest, wären deine symptome heftiger.

allerdings gibt es noch einen weiteren stoff im getreide, gegen den häufig eine unverträglichkeit besteht. ein enzym namens ATI

wenn du dich auf gluten testen lässt, lass dich auch gleich auf ATI testen.

hast du eine ATI unverträglichkeit, musst du ALLE normalen getreide meiden, nicht nur glutenhaltige. also kein hafer, kein roggen, keine gerste, kein dinkel, kein emmer, kein grünkern, kein weizen - und wenn möglich auch keinen reis - und natürlich auch keine produkte, die aus diesen getreiden bestehen.

lass dich von deinem hausarzt zum allergologen überweisen.

Hi selinchristin,

ich sehe, die beste Antwort wurde schon markiert, allerdings möchte ich trotzdem noch etwas loswerden:

Man kann nicht pauschal sagen, dass deine Symptome heftiger wären, hättest du Zöliakie. Jeder Mensch ist unterschiedlich und die einen hängen nach dem Verzehr von Gluten tagelang in den Seilen (und auf dem Klo), andere reagieren gar nicht so krass!

Ich kenne viele Betroffene, die eine vom Arzt diagnostizierte Zöliakie haben, sich strikt glutenfrei ernähren, aber 1x im Jahr zu einer wohlbekannten FastFood Kette gehen und "eine Ausnahme" machen – beschwerdefrei. Achtung: Ich sage nicht (!), dass das richtig ist, denn wenn man Zöliakie hat, sollte man sich zu 100% glutenfrei ernähren (Diätunfälle ausgenommen, weil man die nicht verhindern kann, wenn es schlecht läuft). Da gibt es keine Ausnahmen. Ich will damit nur sagen, dass es durchaus Menschen mit Zöliakie gibt, die keine "extremen Symptome" verspüren.

Der Tipp mit dem Allergologen ist auf jeden Fall schon einmal nicht verkehrt. Man kann nachsehen, ob du eine Allergie hast, entweder auf Weizen (das ist relativ häufig) oder auf Gluten (auch das gibt es, davon bin ich betroffen. Zöliakie wurde ausgeschlossen, aber ich reagiere allergisch auf Gluten).

Eine weitere Anlaufstelle ist ein Gastroenterologe. Der kann einen Test auf Zöliakie durchführen. Dabei ist eine Magen-Darm-Spiegelung notwendig, weil eine Biopsie des Dünndarms gemacht werden muss, um eine Zöliakie festzustellen oder auszuschließen. Wichtig ist dabei, dass du dich vor einer solchen Spiegelung nicht glutenfrei ernähren darfst (mehrere Monate, am besten den genauen Zeitraum mit dem Arzt besprechen!), weil das das Ergebnis verfälscht.

Ich hoffe, das hilft dir noch ein bisschen weiter.

LG, Laura

selinchristin 
Beitragsersteller
 21.01.2017, 22:37

okay danke für deine hilfreiche und ausführliche Antwort!! Das hilft mir sehr :) zum Beispiel das mit den Symptomen (extrem oder gar keine) wusste ich nicht. Noch eine Frage: Wenn man z.B. gar keine Symptome verspürt und Gluten unverträglich ist - Warum sollte man sich dann glutenfrei ernähren? LG

Anonym918171  23.01.2017, 10:14
@selinchristin

Gerne :)

Bei einer Unverträglichkeit oder Allergie ist es nochmal anders gelagert, als wenn man Zöliakie hat. Das Immunsystem reagiert dabei auf das Gluten, als sei es ein Eindringling, der bekämpft werden muss. Wenn man da keine großen Symptome hat, ist es wie bei Heuschnupfen oder anderen Allergien auch: Halb so wild.

Hat man aber tatsächlich Zöliakie, muss man sich konsequent glutenfrei ernähren. Hier reagiert nicht "nur" das Immunsystem (auch, aber nicht ausschließlich), sondern das Gluten schädigt gezielt den Dünndarm. Wir haben sogenannte Darmzotten – das sind wie Ausstülpungen der Darmwand, sie machen den Darm quasi "hubbelig" und nicht glatt wie einen Strohhalm.

Durch die Darmzotten werden Nährstoffe besser aufgenommen und die Verdauung funktioniert insgesamt besser, weil die Darmzotten durch ihre Kontraktion beim Transport des Darminhalts weiterhelfen.

Hat man Zöliakie, schädigt das aufgenommene Gluten die Darmzotten. Bei dauerhafter Glutenbelastung sogar so sehr, dass sie sich zurückbilden und der Darm irgendwann tatsächlich "glatt" ist. Dadurch verwertet man die Nahrung schlechter, es kann zu Mangelerscheinungen kommen, die Verdauung funktioniert träger und langfristig betrachtet erhöht das natürlich das Risiko für Folgeerkrankungen, bis hin zu einem erhöhten Darmkrebsrisiko.

Ernährt man sich konsequent glutenfrei, können sich die Darmzotten wieder erholen und alles ist prima.

Natürlich sind das "nur" Statistiken, und gerne neigt man dazu zu sagen "Aber wenn ich doch nichts spüre, was soll sein!". Allerdings spürt man als Raucher die Folgen der Zigaretten idR auch nicht sofort :)

LG

Habe auch eine Gluten Testung gemacht. Negativ. Habe trotzdem Beschwerden und denke, dass die Testung nicht funktioniert hat. Seit dem ich darauf achte, glutenfrei zu essen, ist es schon besser geworden . Aber manchmal tappt man doch in die Falle.

Geh zum Arzt & lass dich testen, dann hast du Gewissheit und Beratung :)

Hallo

Dazu geht man zum Arzt. Wenn du es do it yourself machst oder zu einem Heilpraktiker oder so gehst ist das Ergebnis zu 90% dass du kein Gluten essen darfst...