Wie genau wirkt Xanax?
Ich habe von meinem Artz Xanax verschrieben bekommen, da es aber wohl sehr stark abhängig machen kann, habe ich mich bisher nicht getraut es auszuprobieren.Ich zähle mal ein paar Beispiele auf, also Beispiele meiner Ängste:
- traue mich nicht zum zahnarzt zu gehen, aus angst vor schmerzen
- bezahle an der kasse nur mit scheinen, weil an der kasse stehen für mich eine drucksituation darstellt, ich denke dann immer daran dass der hinter mir ungeduldig wird, und habe dann angst mich zu verzählen oder zu blamieren
- versuche , kontakt zu nachbarn zu meiden, weil ich mich dann dazu gedrängt fühle, ein gespräch zu beginnen (smalltalk) was ich aber überhaupt nicht kann
- falls ich mal einen dringenden termin habe, und spät drann bin, weil ich z.B nicht rasiert bin oder finde ich sehe nicht gut aus, lasse ich den links liegen
- wenn ich zu fuß in der stadt unterwegs bin, fühle ich mich ständig von allen beobachtet und versuche deswegen hauptstraßen zu meiden und gehe stadtdessen nebenwege, auch wenn es umwege sind
- benutze beim autofahren nie die hupe, obwohl es manchmal angebracht wäre (wenn z.B jmd an der grünen ampel pennt), weil ich keine aufmerksameit auf mich lenken will
Würden diese Tabletten bei all dem wirklich helfen? Wären alle diese negativen Gedanken und Ängste wie weggeblasen, oder wie kann ich mir das vorstellen?
5 Antworten
Das musst du für dich selbst ausprobieren.
Ich denk aber auch bei vielen solchen Medikamenten das es nur ein Placebo Effekt ist, also das es eine Sache des Verstandes ist und du es dir quasi einredest das es hilft.
Ich weiß das es schwer ist, aber versuch einfach mal viele deiner Ängste zu überwinden, dass ist wirklich eine Sache die ich einem Rate, da ich, wenn ich Ängste habe sie versuche zu überwinden.
Das ist gerade das schwere, aber es klappt vielleicht und du wirst sehen deine Ängste brauchen nicht da sein und du kannst Stolz auf dich sein.
Hi Jeann97,Xanax ist ein atypisches Neuroleptikum und wird auch bei Erregung-und Angstzuständen verordnet.Neben Wirkungen sind u.aSedierung,Schwindel und auch Unsicherheit bei Gehen.Diese NW müssen nicht bei jedem auftreten.Bis zur Wirkung können einige Tage vergehen.Leider passiert es nicht,dass Gedanken und Ängste "wie weggeblasen sind ".Ob dieses Xanax wirklich das Richtige ist,wird sich herausstellen.Wenn es nicht wirkt,bitte Rücksprache mit dem verordnenden Arzt.LG Sto
Da bist du in dem Forum wohl leider falsch :/ solang dir hier nicht zufällig jemand mit entsprechenden medizinischen Kenntnissen über den Weg läuft sieht's schlecht aus. Du solltest am besten zu deinem Apotheker gehen und ihn nach der Wirkweise und etwaigen Nebenwirkungen fragen, der sollte dir am besten weiterhelfen können :)
p.s.: vielleicht wäre bei deinen Problemen eine Therapie angebrachter, Psychopharmaka sind meiner Meinung nach wirklich keine dauerhafte Lösung
Für mich klingt das ein bisschen nach Sozialphobie (ohne eine Diagnose stellen zu wollen, es klingt nur ein bisschen danach). Ich würde einen Psychotherapeuten kontaktieren. Xanax kann kurzfristig helfen, weil es die Angst löst, aber es ist keinesfalls eine langfristige Lösung, weil es eben abhängig machen kann. Daher besser lernen, mit diesen Situationen umzugehen (und zwar nicht so, dass Du immer ausweichst).
Hallo,
um deine eigentliche Frage zu beantworten: Xanax
(Wirkstoff: Alprazolam) ist ein Medikament aus der Gruppe der
Benzodiazepine (kein atypisches Neuroleptikum, wie von stonitsch
geschrieben) und wirkt angstlösend. Von daher ist es schon gut denkbar,
dass deine Ängste, wenn du dieses Medikament nimmtst, damit erst einmal
besser werden, zumindest kurzfristig.
Aber, und das ist ein dickes Aber:
Du
hast ganz Recht, Xanax ist nicht unproblematisch, weil es - wie alle
Benzodiazepine - ein erhebliches Abhängigkeitspotential hat. Außerdem
hilft das Medikament nur so lange du es einnimmst. D.h., dass es nur
eine kurzfristige Lösung ist, weil der langfristige Dauergebrauch von
Benzodiazepinen abhängig macht und noch eine ganze Reihe an anderen
Problemen mit sich bringt (z.B. verminderte kogntive Leistungsfähigkeit,
also Dinge wie Konzentration, Merkfähigkeit und Gedächtnis lassen nach;
ein generell verflachtes emotionales Erleben, nicht nur bezogen auf die
Ängste; ein erhöhtes Risiko für frühe Demenzentwicklung und noch viel
mehr).
Aus der Ferne Diagnosen zu stellen ist nicht möglich,
dennoch würde ich bei deinen Schilderungen zunächst die Hypothese
aufstellen, dass die von dir geschilderten Probleme zum einen in
Richtung "Soziale Phobie" gehen (deine Punkte 2-6) und vielleicht liegt
parallel auch eine "Spezifische Phobie", in deinem Fall eine Angst vor
zahnärztlichen Behandlungen, vorliegt (dein Punkt 1). Vielleicht bist du
auch ganz generell ein ängstlicher Mensch.
Falls "nur" die Angst vor
Zahnarzt-Behandlungen zu behandeln wäre, wäre Xanax für die
Zahnarzt-Termine m.E. zu rechtfertigen - so häufig ist das ja nicht. Man
könnte es aber auch verhaltenstherapeutisch oder hypnotherapeutisch
behandeln.
Für die Behandlung einer Sozialen Phobie (deine Punkte
2-6, was nach deinem Hauptproblem klingt) aber wäre Xanax m.E. wirklich
nur in absoluten Ausnahmefällen vertretbar. Hier wäre in erster Linie
eine Psychotherapie angezeigt, wobei im ersten Behandlungsversuch an
eine Verhaltenstherapie zu denken wäre. Unterstützend könnte man auch
mit Antidepressiva aus der Gruppe der SSRIs (z.B. Sertralin,
Handelsnamen: z.B. Zoloft oder Gladem; Escitalopram, Handelsname: z.B.
Cipralex; Paroxetin, Handelsnamen: z.B. Seroxat, Tagonis, wobei ich
persönlich Paroxetin aus Gründen vermehrter Nebenwirkungen nicht wählen
würde) oder ggf. auch mit dem SSNRI Venlafaxin (Handelsname ist z.B.
Trevilor) behandeln. V.a. bei einer schwer ausgeprägten Symptomatik ist
die Kombination aus Psychotherapie und medikamentöser Behandlung
sinnvoll, aber auch dann, wenn die Psychotherapie allein nicht hilfreich
war oder jemand keine Psychotherapie machen möchte oder kann. Im
Gegensatz zu Benzodiazpinen machen Antidepressiva nicht abhängig und
können längerfristig eingenommen werden.
(vgl. auch: https://www.dgppn.de/.../user...leitlinien/S3-LL_Kurz_Angststörungen_2014.pdf)