Wie kommt man damit klar, dass seine Mama ganz plötzlich und unerwartet verstorben ist?
Hallo ihr Lieben,
ich weiß garnicht wo ich anfangen soll...mein Name ist Tanja und ich bin 25 Jahre alt.
Am 13.11.2014 bekam ich diesen einen schrecklichen Anruf morgens um 4 Uhr, meine Mama ist im Krankenhaus und wird reanimiert...meine Stiefmutter hat mich sofort hin gefahren, ich hatte noch Hoffnungen, aber nach einer Stunde des Warten wurde mir diese schlagartig genommen, meine über alles geliebte Mama ist an einem Hinterwandinfarkt verstorben...in diesem Moment starb ein Teil von mir mit ihr und meine Welt steht seit diesem Tag still...meine Eltern haben sich früh scheiden lassen und ich bin bei meinem Vater aufgewachsen, aber trotzdem war und bin ich ein absolutes Mamakind, sie war die einzige auf der Welt, die mich immer verstanden und unterstützt hat, egal in welchem Punkt, ich konnte mit ihr immer über alles reden, sie war meine beste Freundin...ich begreife bis heute nicht was passiert ist, es will einfach nicht bei mir ankommen, dass ich sie hier auf Erden niemehr wieder sehen soll, ihre Hand nicht mehr halten kann, ihre zarte Wange nicht mehr küssen darf und ihr nicht mehr in diese warmen Augen sehen kann...ich habe das Gefühl ich bin völlig alleine ohne sie...es sind zwar viele Menschen für mich da, aber niemand kann mir jemals das geben was sie mir 25 Jahre lang gegeben hat, ich kann mit niemandem reden wie ich es mit ihr konnte und ich habe das Gefühl ich darf mit niemandem über sie reden, so als ob sie alle vergessen wollen...doch dabei wäre es mit so wichtig mit jemandem über meinen Schmerz zu reden, aber niemand interessiert sich dafür...noch nicht mal mit meinem Vater kann ich wirklich reden, denn er ist eher ein sehr kühler Mensch, der Gefühle nicht wirklich zulassen kann und erst recht nicht zeigen kann...mein Leben ist so leer ohne Mama und ich weiß nicht wie ich das alles schaffen soll...sie war mein Dreh- und Angelpunkt, die Festung die mich gehalten hat und der wichtigste Mensch in meinem Leben...ich weiß, dass der Tod zum Leben dazu gehört, ich hatte oft mit Mama über dieses Thema geredet, das ist mir alles bewusst, aber wie wird man damit fertig, wenn der Menschen, der einem das Leben geschenkt hat und einen bedingungslos von Beginn an geliebt hat mit nur 53 Jahren gehen muss??
Ich verstehe die Welt nicht mehr und es kommt einfach nicht bei mir an, es fühlt sich so an, als stände sie morgen wieder vor der Tür...ich lebe in dieser Seifenblase in der alles ok ist, so schaffe ich es durch den Tag, aber wenn ich abends zur Ruhe komme bricht alles über mir herein...
10 Antworten
Ach, du Arme... ich kann dich so gut verstehen, mir ist das auch zugestoßen... ich war 22 und meine Mutter 58 Jahre alt... plötzlicher Herzinfarkt... es ist schlimm, um so schlimmer, weil es so unvorbereitet kommt... man glaubt, man kann so gar nicht weiter leben....
Bei mir ist das Ganze schon über 30 Jahre her, aber diesen Schmerz vergisst man nie. Aber er wird mit den Jahren sanfter, ist besser zu ertragen. Vielleicht ist dir das wenigstens ein kleiner Trost, auch wenn es deinen Verlust nicht kleiner macht. Mir fehlt meine Mama nach so langer Zeit manchmal immer noch... aber ich denke nicht mehr permanent daran, nur noch in bestimmten Lebenssituationen.
Ich weiß nicht, ob man dir in so einer Situation wirklich helfen kann. Ich hatte damals meine Geschwister, wir konnten wenigstens miteinander trauern. Aber es gibt einige - wie ich finde, gute - Internetseiten, die dir zumindest ein paar Tipps geben, wie du die Trauerbewäligung angehen kannst. Zum Beispiel die hier: http://www.palverlag.de/Trauerarbeit.html
Wenn du bei Google "Trauerbewältigung" eingibst, findest du noch mehr hilfreiche Seiten.
Wenn du niemanden zum Reden hast, ist auch der oft auf diesen Seiten angebotene Rat, sich an die Telefonseelsorge zu wenden, sinnvoll.
Ich wünsche dir für die nächste Zeit ganz viel Kraft... und erlaube es dir, zu trauern!
Ich habe leider keine Geschwister mit denen ich das alles zusammen verarbeiten kann, mit denen ich reden kann und die mich verstehen, weil sie das selbe durchmachen müssen...Mama hätte gewollt, dass ich stark bin und meinen Weg gehe, aber es kommt mir momentan so unmöglich vor irgendwelche Ziele zu finden...vielen Dank für deine lieben Worte
es ist immer schwierig, all diese emotionen zu sortieren. aber das ist normal und gehört zum prozess der trauer dazu. vielleicht hilft dir ein anderer blickwinkel etwas weiter ... du warst in den letzten momenten in der nähe eines geliebten menschen - mehr kann niemand tun. das gefühl, es würde sonst niemanden interessieren kommt immer, aber selbst die menschen, die dir kühl erscheinen, so wie dein vater, machen dies in sich mit sich selbst aus. ich selbst habe 99 meine mutter und im april 14 mei nen vater verloren, beide viel zu früh und völlig unerwartet. denk an schöne momente, auch wenn das erst recht weh tut, klammer dich nicht and das, was noch hätte sein können, sondern halte das fest, was war. es wird leichter, es werden aber auch immer wieder momente kommen, die dich aus der bahn werfen - und genau das ist eigentlich auch gut so. ich merke daran, das ich die geliebten menschen nicht vergesse und im herzen trage, auch wenn ich manchmal das gefühl habe, das tägliche leben lässt die erinnerungen verblassen. mach spaziergänge, schau in die wolken, stell dir vor wie sie von da oben stolz auf ihre große tochter ist und dir mit jedem sonnenstrahl zulächelt und dir sagt, das es andem ort wo sie jetzt ist, gut ist, warm und geborgen. diesen ort findest du nicht im himmel - dieser ort ist in deinem herzen und den hast du immer bei dir. lass die wärme deines herzens auch für dich strahlen, dich erwärmen und stell dir vor, wie frei und unbeschwert die vögel über den himmel fliegen.... ich wünsch dir alles gute, diese schwere zeit geht vorbei und die erinnerungen werden dann einfach nur noch schön und tun auch nicht mehr so weh. lass dir zeit, alles für dich zu verarbeiten, es gibt keinen zeitrahmen für trauer. stell dir immer mal wieder vor, wenn es schwierig wird, welchen rat sie dir wohl gegeben hätte - daran wirst du auch ein stückweit wachsen. und die tränen lass zu, sie reinigen nicht nur die seele sondern auch die gedanken, klären das herz und machen platz für licht, wärem und liebe.
Danke!
Deine Worte zum sehr gut in dieser schweren Zeit, vielen Dank, du hast das so schön formuliert...
DAS ist ganz eindeutig ein Fall für einen Therapeuten/Psychologen. Nichts für die nachtaktive Community hier...
Da wäre wirklich gut, wenn du mit jemanden Sprechen könntest. Auch wenn es ein Psychologe ist. Denn du brachst jemand, der dir nur zuhört....da ist. Diesen "Schmerz" Hilflosigkeit wirst du noch ein kleine Ewigkeit in dir haben. Aber es wird nachlassen, mit der Zeit. Denk daran, deine Mutter ist immer bei dir! Auch jetzt! In deinem Herzen..........
Das ist schlimm aber das Leben geht nun mal weiter und zum Leben gehört auch der Tod, jeder von uns wird mal den Löffel abgeben ob heute, nächste Woche oder in 40 Jahren. Das wichtigste ist meiner Meinung nach diese begrenzte Zeit so sinnvoll und schön es geht auszunutzen.