Viele Schicksalsschläge? Menschen kommen und gehen?
Momentan durchlebe ich (w/15) die tiefste Tiefphase meines bis jetzt sehr kurzen Lebens und möchte einfach mal meinen Kummer von der Seele reden (Vorsicht: SEHR langer Text) .
Vor nicht allzu langer Zeit sind zwei (darunter sehr nahestehende) Familienangehörige hintereinander verstorben, mein 'bester Freund' hat mich enttäuscht und bei einer ganz lieben Freundin der Familie wurde eine schwere Krankheit diagnostiziert, an der wir sie bald verlieren werden.
Als der erste 'Blitz' einschlug, traf es mich schon durch Mark und Bein, wobei nach dem Schock (der ein paar Monate anhielt) erst die richtige Trauer und der Schmerz kam. Kurz darauf folgte dann der zweite Schlag (dazwischen im Vergleich dazu weniger schlimme Geschehen, wobei Freunde einem in solchen Zeitwn ja auch viel helfen und stützen können) und darauf vor Kurzem der - bis jetzt - Letzte, welcher noch nicht vorüber gagangen ist und das Schlimmste noch kommt....
Ich bin unfassbar oft traurig und weine jeden Tag, aber ich bekomme auch Kraft und weiß, dass das Leben nunmal aus Auf und Abs besteht. Ich bin auch viel reifer (Ansichten, Denkweise) und würde sagen 'geprägt' geworden und die Erinnerungen an schöne Zeiten helfen mir immer wieder aus diesem 'Loch'. Davor war alles perfekt und unbeschwert, wofür man sehr dankbar sein kann. Aber die schlimmen Zeiten machen einen stärker, das habe ich gemerkt.
Aber dadurch, dass immer mehr Menschen gehen und keine neuen mehr in mein Leben treten, werde ich immer einsamer. Ich warte darauf, dass das Leben wieder schöner wird und ich eine Zeit lang wieder nur noch gut gelaunt bin (statt der Abwechslung) - sprich: Ich warte auf die Hochphase, welcher doch irgendwann auch mal wieder kommen muss...
Es ist jetzt nicht so, dass ich den ganzen Tag im Bett liege und weine, denn ich gehe sehr oft raus, habe dann gute Laune und denke mir, dass man das Leben genießen muss, denn es kann sehr schnell vorbei sein.
Aber danach überkommt mich eben diese Einsamkeit und Sehnsucht. Ich wünsche mir sehr, dass endlich jemand neues in mein Leben tritt und für mich da ist, mir Rat gibt und mich zum Lachen bringt- also einen Freund.
Jetzt ein paar Gedankengänge:
Wie lange kann so eine 'Tiefphase' dauern und wann weiß man, dass es wieder bergauf geht? Ohne diese schlimmen Erfahrungen kann man sich doch gar nicht weiterentwickelen, oder?
Gibt es Menschen, die gar keine Schicksalsschläge erleiden?
Wie lange braucht man, um den Tod eines sehr geliebten Menschen zu verarbeiten?
6 Antworten
Solche Trauerphasen können sehr lange dauern und durch die aktuelle Situation noch verstärkt werden.
Kannst du vielleicht erst mal eine Onlinecommunity finden, mit der du ein Hobby teilen oder ein neues Hobby finden könntest?
Dann hättest du ein Projekt und außerdem etwas Kontakt, wenn auch nur virtuell.
Persönlich würde ich dir empfehlen, oft raus zu gehen. Früh morgens, kurz nach Sonnenaufgang oder nachmittags/ abends. Da ist das Licht schöner, man nimmt die Welt anders wahr, hat aber, wenn man eger einsame Wege (Wald, Feldweg, „Schleichwege“, Bach etc.) nimmt, auch Zeit, mal alleine etwas zu weinen und seine Gedanken zu ordnen. Ich bin nach dem Tod eines Familienmitglieds einfach jeden Abend eine Stunde gewalked, mitten in der Stadt, Straße rauf und runter. Das hat mir beim Verarbeiten schon sehr geholfen. Schöner ist es natürlich, wenn man wirklich noch ein Stück Natur abgehen kann.
Schau auch mal in Trauerforen online...
PS Es ist normal, dass in der Trauer eine Phase kommt, in der man Gewissensbisse hat, weil es einem wieder besser geht. Versuche das trotzdem zu genießen, du vergisst niemanden und hast auch ein Recht auf Freude im Leben nach dem Verlust.
Danke für die nette Antwort. Ich gehe auch jeden Tag ein Stündchen raus und an eine kleine Bank neben einem Feldweg, umhüllt von Bäumen, an dem der ganze Kummer und Schmerz herusgelassen wird. Danach fühlt man sich auch schon ein klein wenig besser, aber vergehen wird der Schmerz nie... Ganz liebe Grüße und danke für die Vorschläge
es wird bald besser werden.
halte durch und sei mutig!
Während der Pubertät erlebt man Emotionen sowieso deutlich intensiver. Jeder Mensch durchläuft diese Phasen, in denen er seinen Platz in der Gesellschaft sucht, sich einsam fühlt und nicht wirklich weis wohin. Neue Leute zu treffen ist garnicht so schwer wie man denkt. Bei Hobbys gibt es immer Vereine o.ä bei denen man neue Leute treffen kann, die die selbe Leidenschaft wie man teilt.
Leute kommen und gehen, so ist das nunmal im Leben. Nach der Schule sieht man den Großteil nichtmehr, dabei verliert sich auch so manche Freundschaft.
Auch der Tod ist nunmal Bestandteil unseres Lebens, aber auch der tatsächlich endgültige Verlust von Menschen kann man überwinden, das dauert bei Leuten immer unterschiedlich lang, dafür gibt es keine feste Zeit. Die Zeit zum trauern im Falle eines Todes sollte man sich auch nehmen und damit auseinander setzen um darüber hinweg zu kommen.
Aber wie erwähnt findet man Leute mit denen man selbe/ähnliche Interessen hat oft in Vereinen, AGs an deiner Schule o.ä.
*Nachtrag* Und nein, es gibt keine Leute die nie einen Schicksalschlag erleben. Dafür müsste man schon emotional und psychisch so tot sein, dass das alleine schon Schicksalschlag genug ist ;)
Wie lange braucht man, um den Tod eines sehr geliebten Menschen zu verarbeiten?
Hier sind grundsätzliche Tipps, um mit der Situation umzugehen: Trauer ist bei Menschen verschieden. Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das Telefon kostenlose Seelsorge. Falls Du noch zur Schule gehst: Gibt es an Eurer Schule vielleicht einen Vertrauenslehrer? Dann kannst Du auch mit diesem reden.
Ich bin Christ. Der Glaube hilft vielen Menschen. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott und ein Leben nach dem Tod gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.
Alles Gute
Hallo StilleNutzerin,
was Du beschreibst könnten Symptome einer Depression sein. Ich empfehle daher zu einem Arzt zu gehen und deine Probleme zu schildern. Der Arzt kann dann abklären, ob wirklich eine Depression vorliegt und falls ja welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden sollten. Eine Behandlung kann etwa mittels Medikamenten (Antidepressiva) oder einer Gesprächstherapie erfolgen.
Um so früher eine Depression behandelt wird, desto einfacher ist es. Ich habe auch eine Depression und bin zu spät zum Arzt gegangen. Diesen Fehler solltest Du besser nicht machen! Einen Selbsttest gibt es hier.
Fall Du jemanden zum Reden brauchst, kannst Du mich hier auch gerne als Freund hinzufügen. Ich tausche mich gerne über das Thema aus.
Gruß
Chris