Wie lange muss man bei Hodenkrebs ins Krankenhaus?
Wenn man Hodenkrebs hat und eine Behandlung macht. Muss man dann für paar wochen/tage im Krankenhaus bleiben, oder kommt man immer selbst dahin und bleibt da für paar Stunden
3 Antworten
Hier spricht ein Mann von Fach.
Also die Primärbehandlung ist die Operation. Also Entfernung des betroffenen Hoden. Es kann aber auch sein, dass nur ein Stück vom Hoden raus geschnitten wird und eine Histologische Untersuchung gemacht wird. Aufenthalt jedemnach 1 - 2 Wochen.
Wenn das Ergebnis feststeht von der Histologische Untersuchung, kann eine Chemotherapie folgen. Ich bekam 3 Zyklen (1 Zyklus = 21 Tage). Davon war ich 5 bis 7 Tage im Krankenhaus. 14 Tage Pause. Dann wieder 5 bis 7 Tage Krankenhaus 14 Tage Pause usw. Jedemnach wie weit die Metastasen gestreut haben, kann eine zweite OP erfolgen. Dir retroperialen Lymphadenektomie. Entfernung der befallenen Lymphknoten. Das ist ein relativer großer Eingriff. Hoffe, du bleibst davon verschont. Nachdem das alles überstanden ist, kommt eine 3-wöchige medizinische Rehabilitation.
Jedemnach wie weit es bei dir fortgeschritten ist, kann man mindestens ein halbes Jahr krank geschrieben sein. Würde auch einen Antrag stellen auf Gleichstellung (Antrag auf einen Behindertenausweis). Ich bekam insgesamt Grad der Behinderung von 90.
Für weitere Fragen kannst du mir gerne schreiben.
Danke sehr.
Das hängt vom Stadium und der Behandlung ab. Im besten Fall (z.B: Seminom 1 low risk mit active surveillance) ist es mit der Orchiektomie getan; man kann nach 3 Tagen nach Hause und muss dann alle paar Monate zur Kontrolle.
Falls eine weitere Behandlung nötig ist, gibt es unterschiedliche Behandlungsstrategien, die je nach Art Stationär oder auch Ambulant vorgenommen werden können.
Es gibt verschiedene Arten von Hodenkrebs. Die häufigste Art ist das Seminom, ein Tumor mit sehr guten Heilungschancen (ca. 90%), sofern er rechtzeitig erkannt wird und noch keine Metastasen vorhanden sind. Der stationäre Aufenthalt zur Operation und Nachbehandlung dauert ca. 1 Woche. Anschließend wird vorbeugend in der Regel 1 x pro Woche ambulant eine Strahlentherapie verabreicht. Sofern keine Komplikationen auftreten, verläuft der Heilungsprozess schmerzfrei und unspektakulär mit ambulanten Kontrolluntersuchungen 1 x monatlich, später dann nur mehr vierteljährlich.