Wieso stellen viele Ärzte nur ungern BtM-Rezepte aus?

4 Antworten

Betäubungsmittel unterliegen deshalb so strengen Vorschriften und Gesetzen, weil es keine Bonbons sind, die man aus Lust und Laune einwirft. Die Nebenwirkungen sind zahlreich und potentiell sogar lebensgefährlich. Auch Abhängigkeiten können je nach Mittel schnell entstehen. Und eine Abhängigkeit ist das letzte, was ein Arzt für seinen Patienten will.

Inwiefern man bei der angesprochenen Patientin eventuell zu vorsichtig war oder ob die ärztliche Skepsis Gründe hatte, weiß man als Laie doch nicht. Eventuell bekommt sie ja andere Medikamente, die mit dem Morphium unschöne Wechselwirkungen haben könnten. Wenn du in solchen Fällen als Angehöriger genaueres wissen willst, frag nach, lass dir die Gründe erläutern - und sei dabei aber bitte auch offen für die Argumentation der Ärzte!

Palliativmediziner sind da nicht so ängstlich Morphium etc zu verordnen.
Die anderen Ärzte sind da oft sehr zurückhaltend und vorsichtig weil sie damit wenig Erfahrung haben.
Und der Gesetzgeber macht es ihnen auch nicht leicht die nötigen Mengen zu verordnen.
Besonders viele Hausärzte sind da überfordert....

Der Aufwand zum Verordnen ist höher, dazu kommt die Angst vor Nebenwirkungen. Viele Kliniken installieren inzwischen palliativmedizinische Dienste - das sind speziell weiter gebildete Ärzte und Pflegekräfte, die man in solchen Fällen zur Beratung dazu holen kann. Wobei man sich dann natürlich eingestehen muss, das man nicht alles selber kann.

PS: Es ist inzwischen sogar schon viel besser geworden, früher war der Umgang mit BTM noch viel rigoroser.

Erst einmal:

der Arzt entscheidet, ob ein Patient BTM bekommt.

Zweitens:

wenn du das im KH miterlebt hast, heißt das noch lange nicht, daß die Ärzte dort für die Patientin nicht alles getan haben, was nötig war. Es wird seine Gründe gehabt haben.

Man sollte weder über andere urteilen noch über die Methoden, die Ärzte anwenden oder nicht, da mann nie als Außenstehender die genaue Handlungsweise kennt.