Wo kann ich Aranin (homöopatisches Mittel) beziehen?

5 Antworten

Hallo HajoPier,

Aranin D12 enthält lebend zermahlene "Schwarze Nachtspinne" in einer Verdünnung von 1:1000 000 000 000. Das ist eine Verdünnung, die 10 000 mal unter der Verunreinigung unseres normalen Trinkwassers mit Arsen liegt.

Eine Wirksamkeit in irgendeine Richtung, die über Placeboeffekte hinausgeht, ist von einem solchen Mittel nicht zu erwarten - und konnte auch niemals nachgewiesen werden.

Mittel dieser Art sind deshalb auch nicht wie normale Arzneimittel zugelassen, sondern nur als Mittel einer "besonderen Therapierichtung" ohne Nachweis einer gezielten Wirksamkeit registriert (also "angemeldet"). Das sieht man z.B. im Beipackzettel in der Formulierung "registriertes homöopathisches Arzneimittel" (statt "zugelassenes") und dem Fehlen einer eindeutigen Indikation.

Das Mittel ist also ein Placebo. Bei ernsten Erkrankungen kann es gefährlich sein, zu lange mit Placebos an sich selbst herumzudoktern. Es kann zu gefährlichen Therapieverzögerungen kommen. Bitte gehe bei andauernden Beschwerden zu einem richtigen Arzt, der eine saubere Diagnose stellen kann.

Ob man für ein Placebo Tiere lebend zermahlen sollte, ist eine Meinungsfrage, dazu äußere ich mich nicht.

Beziehen kannst Du das Mittel zum Beispiel hier, unter etwas anderem Namen:

http://www.remedia.at/de-at/homoeopathie/schwarze-Nachtspinne/a400124.html

C6 entspricht derselben Verdünnung wie eine D12.

Auch ein Apotheker sollte es bekommen können

Grüße

Astranus  12.11.2014, 10:01

Sorry, aber c6 entspricht NICHT derselben Verdünnung wie D Potenzen, auf keinen Fall. Wenn man das falsche mittel hat, kann das enorme Schwierigkeiten machen

Ich habe mal ein Mittel in C Potenz genommen, ein Schlangengift, das war so aus Jux. Und dann hatte ich immer so Würge-Eindrücke gehabt, als würde echt eine Schlange mich greifen und erwürgen wollen. Mit Atemnot und Herzpoltern. Musste dann einige Zeit nach einem "Antidot" suchen, , es war glaube ich Lachesis. Das hat die Wirkung dann aufgehoben.

mit D Potenzen kann man auch bis D30 kaum was falsch machen. Weil einerseits wirkt es nicht so stark und andererseits lässt die Wirkung schneller nach (bei D 30 kann es aber etwas länger.als einen Tag wirken, manche sprechen auch von einer Woche, habe ich aber so nie gemerkt)

Umso höher die D Potenz, desto weniger Globuli sollte man nehmen, zB D30 alle zwei Tage, D12 kann man bis zu 5 Globuli auf einmal (bzw. hintereinander) nehmen auch mehrmals am Tag (sollte man aber nur wenn man merkt, dass es auch hilft); D15 kann man ein Globuli weniger nehmen sonst im Prinzip in derselben Menge wie d12.

uteausmuenchen  12.11.2014, 14:56
@Astranus

Astranus,

c6 entspricht NICHT derselben Verdünnung wie D Potenzen,

Das ist falsch, das ist absolut dieselbe Verdünnung:

C6 ist 6 mal im Verhältnis 1:100 verdünnt, also Verdünnung

1: (100 * 100 * 100 * 100 * 100 * 100) = 1: 1 000 000 000 000

D12 ist 12 mal im Verhältnis 1:10 verdünnt, also Verdünnung

1:(10 * 10 * 10 * 10 * 10 * 10 * 10 * 10 * 10 * 10 * 10 * 10) = 1 : 1 000 000 000 0000

Wie gesagt: dieselbe Verdünnung

D15 ist dagegen um das Tausendfache verdünnter. Da hilft es wohl kaum ein Globulum mehr oder weniger zu nehmen.

mit D Potenzen kann man auch bis D30 kaum was falsch machen.

Das ist leider auch nicht richtig. Gerade in den niedrigen D-Potenzen, die in Deiner Beschreibung als absolut harmlos eingestuft werden, sind ja die angegebenen Wirkstoffe tatsächlich noch enthalten. Und das kann bei den Potenzen unterhalb der D6 zu allergischen Reaktionen oder Wechselwirkungen mit anderen Mitteln führen. Genau deshalb müssen diese Potenzen tatsächlich zugelassen werden.

In der hier diskutierten D12-Potenz und höher sind das aber alles Placebos, von denen keinerlei Gefahr ausgeht. Keine dieser Potenzen konnte je eindeutig und reproduzierbare Effekte über Placebo nachweisen.

Ich habe mal ein Mittel in C Potenz genommen, ein Schlangengift, das war so aus Jux. Und dann hatte ich immer so Würge-Eindrücke gehabt, als würde echt eine Schlange mich greifen und erwürgen wollen.

Ganz offensichtlich ein Nocebo-Effekt: Giftschlangen erwürgen niemanden, Würgeschlangen haben kein Gift.

Du hast das Mittel vermutlich nicht verblindet eingenommen. Über die Erwartungshaltung und die Assoziation "Schlange" kann es dann genau zu solchen Eindrücken kommen. Vielleicht hattest Du aber auch was Falsches gegessen. Wer kann das im Nachhinein wissen? Nicht alles, was nach der Einnahme des Mittels passiert, passiert deshalb. Das ist der große Irrtum.

Genau deshalb sind solche Versuche unverblindet nicht aussagekräftig. Man muss verblinden: Der Proband darf nicht wissen, welches Homöopathikum er bekommt - oder ob es ein Placebo ist. Und wenn man es so durch führt, dann erleben die Teilnehmer nur unspezifische Symptome (auch in der Placebogruppe), an denen sich das Mittel nicht identifizieren lässt.

Ein Beispiel siehe hier:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/fruehe-homoeopathie-studie-wir-koennen-doch-gar-nicht-was-wir-behaupten-a-706337.html

" "Vollkommen negativ" verliefen zum Beispiel die zahlreichen Arzneimittelprüfungen, mit denen die berühmten gleichnamigen Versuche Hahnemanns wiederholt werden sollten. Gesunde Versuchspersonen bekamen dabei homöopathische Globuli verabreicht - und sollten dann, entsprechend dem homöopathischen Grundsatz "Gleiches mit Gleichem heilen", genau jene Symptome entwickeln, die das Mittel bei Kranken angeblich bekämpfen kann.

Anders als sonst üblich wurden diese Prüfungen (...) jedoch mit einer Placebokontrolle durchgeführt, also der Kontrolle mit einem Scheinmedikament - und prompt stellten die Ergebnisse die Basis der gesamten Homöopathie in Frage. "Während der Einnahme aus den Placebofläschchen bekamen unsere Prüfer reichlich Symptome, die bis zu 6 Seiten der Protokollhefte bei einigen füllten", (...) Ähnlich katastrophal fielen die Ergebnisse der klinischen Prüfungen aus."

Für Deine Angaben, wie lange die einzelnen Potenzen "wirken", hätte ich gerne eine saubere Quelle. Denn es erscheint schon sehr merkwürdig, dass man zwar nicht nachweisen kann, dass die Potenzen überhaupt besser als Placebo wirken, dass man aber Unterschiede in der Wirkart oder - dauer gemessen haben will.

Grüße

NorbertAust  12.11.2014, 15:18
@Astranus

Ich kann mich nur immer wieder wundern, wie viele verschiedene Einnahmehinweise es für Homöopathika gibt. Diese Angabe hier unterscheidet sich zum Beispiel ziemlich von dem, was die DHU angibt.

http://www.dhu-globuli.de/wissenswertes-zur-homoeopathie/was-sind-globuli/dosierung/

Man sollte meinen, wenn es tatsächlich einen sachlichen Zusammenhang zwischen der Einnahme der Mittel und der beobachteten Änderung gäbe, dass es ein Optimum geben muss. Was sich bestimmen lassen müsste.

Erstaunlich ist auch, dass die Einnahmehinweise jeweils für alle Mittel gelten, egal ob Nosode, Konstitutionsmittel oder individuelle Medikamentierung, ob Mineral oder organisches Material gleich welcher Art. Auch macht es anscheinend keinen Unterschied, ob es sich um ein Mittel handelt, von dem man jeden Tag vergleichsweise große Mengen zu sich nimmt (Natrium muriaticum = Kochsalz oder Lac bovinum = Kuhmilch) oder exotische Stoffe, die hierzulande eher selten sind (dieses Aranin zum Beispiel).

Was schließen wir daraus? Es ist völlig gleichgültig, welches Mittel man wie einnimmt, der Effekt ist offenbar immer der gleiche. Das wiederum lässt nur einen logischen Schluss zu: Die Mittel wirken nicht, sonst müsste man Unterschiede infolge unterschiedlicher Einnahmeweisen feststellen können.

Zur Not kann man es in der Apotheke versuchen, die haben einen Computer wo sie gucken, was für Hersteller es gibt und was das kostet (Aranin D12), aber generell muss das jeweils über den Grosshandel gelistet sein; bei "exotischen" Sachen kann es schon mal sein, dass sie etwas nicht haben

Gewöhnlich kostet eine Apotheke immer mehr als im Internet, aber beim Internet musst du bei einer Sache recht viel Porto zahlen, kommt oft aufs selbe raus, wenn man nur eine Sache kaufen möchte

Habe im Netz auch nichts gefunden

aber d15 ist wohl auch ok, ist kein grosser Unterschied; siehe Beitrag von uteausmuenchen

uteausmuenchen  26.11.2014, 01:34

D 15 ist 1000 fach verdünnter als D12. Um die gleiche Menge Wirkstoff zu sich zu nehmen, muss man also 1000 mal so viele Globuli einnehmen.

Ob das ein großer Unterschied ist, mag jeder selbst beurteilen.

Bennykater  12.11.2014, 15:01

Zwischen einer D12- und einer D15-Verdünnung ist ein gewaltiger Unterschied! Allerdings nicht in der Wirkung, da hättest du Recht. Der ursprüngliche Wirkstoff (in diesem Fall die Spinne) ist dann nämlich weder in dem einen noch im anderen Kügelchen mehr nachweisbar. Da wurde nur noch verdünntes Verdünnungsmittel am Ende auf Zucker aufgesprüht - und wieder verdunstet. Da kann das Tier also tatsächlich höchstens noch "feinstofflich", also "geistartig" wirken. Oder als Placebo, damit ist am ehesten zu rechnen. Wieso die Tiere dafür lebendig zerrieben werden müssen, ist mir allerdings unklar. Sind sie dann noch wirkungsvoller oder was ist der Sinn dabei?

Probiers bei Remedia.at

D12 bedeutet eine Verdünnung von 1:1000 000 000 000, also ein Gramm Wirkstoff auf eine Million Tonnen Zucker. Homöopathische Mittel enthalten also in Wirklichkeit gar keine Wirkstoffe. Mit anderen Worten wenn du unbedingt ein homöopathisches Mittel willst, kauf dir irgendeins, es ist völlig egal was draufsteht.