Würdet ihr Antidepressiva nehmen, wenn euer Arzt das verschreibt?
Oder würdet ihr versuchen, ohne auszukommen? Hab das Gefühl ich bräuchte sie nicht und hab auch das Gefühl, dass mein Körper schaden durch die tägliche Tablettenzufuhr erleiden könnte.
10 Antworten
Hi,
Das kommt auf die Situation an, also wie schlimm es ist. Wenn man richtig in der Depression drin steckt, dass garnichts mehr geht, man keine Freude mehr hat und langsam drüber nachdenkt, dass alles keinen Sinn mehr hat, dann auf jeden Fall. Schwere Depressionen können zum Suizid führen und dann sollte in jedem Fall versuchen ein Medikament versuchen.
Ich habe auch den Eindruck, das man eher schnell an ein Rezept für solch ein Medikament kommt. Ob jeder der das verschrieben bekommt, dass auch wirklich braucht?
Bei einer ausgeprägten Depressionen, kann man mögliche Nebenwirkungen sehr warscheinlich in kauf nehmen, weil der Nutzen dann überwiegt. Mitunter muss man auch mehrere Mittel testen, bis man eins findet, dass einem hilft.
Wie das jetzt bei dir aussieht, dass weißt nur du. Generell würde ich versuchen ohne aus zu kommen. Andererseits wenn du deswegen extra zum Arzt gegangen bist, scheint es ja auch etwas zu sein, was du bemerkst und eventuell wäre es eine Möglichkeit das Mittel mal für 4 Wochen zu testen. Aber die Entscheidung musst du treffen.
Liebe Grüße 🍀
Hi,
Wenn du mit deinem Arzt oder Facharzt ausführlich gesprochen hast und der der Meinung ist, dass es dir helfen könnte, wäre es vielleicht ein Versuch wert. Aber wie gesagt, dass ist deine Entscheidung. Du müsstest die ja dann nicht für immer nehmen.
Liebe Grüße 🍀
ja, würde ich nehmen.
Wenn man Depressionen hat, weil ein Stoff im Gehirn fehlt und der durch das Medikament geliefert wird, dann ist es klug, die Tabletten zu nehmen.
Wenn ich Diabetes hätte, würde ich auch das fehlende Insulin durch medikamentös zuführen. Kein Problem.
Das was Du über Diabetes schreibst ist richtig. Aber das kannst DU mit dem Hirn nicht vergleichen.
Man ist depressiv. Kein Bluttest wird das je beweißen. Dem Hirn fehlt auch nichts, an irgendwelchen Stoffen.
Zur Behandlung von Depressionen werden selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer (kurz SSRI für Selective Serotonin Reuptake Inhibitor) verabreicht. Diese SSRI führen dazu, dass das Serotonin, das im Gehirn zur Kommunikation zwischen Nervenzellen ausgeschüttet wird, über einen längeren Zeitraum wirken kann. So lässt sich indirekt der Serotoninmangel ausgleichen und der Serotoninspiegel im Gehirn erhöhen.
Mehr zum Thema: https://www.gesundheit.de/krankheiten/psyche-und-sucht/depressionen/serotonin
Doch, manchmal entgleisen Botenstoffe im Gehirn und das kann man medikamentös behandeln.
Natürlich gibt es verschiedene Arten von Depression.
Habe das ja auch alles hinter mir. War zumindest in meiner Gruppe nie ein Thema. Eine verbindliche Verordnung gab es auch nie. Man hatte die Wahl.
Ich verstehe dich gerade nicht. Aber doch, wenn Botenstoffe im Gehirn durcheinander geraten oder ein Mangel herrscht, kann man depressiv werden.
In meiner Therapiegruppe war das so kein Thema. Es gab Patienten, den wurde das empfohlen. Die Einnahme war freiwillig. Die Ursache des Mangels entsteht ja dadurch, dass man durch falsche Denkweise, bzw. diverse Erlebnisse das Gehirn in Schieflage bringt. Eine Therapie ist in der Regel auch ohne Medikamente möglich. Zumindest bei den Psychosomatik Patienten - so weiß ich das zumindest.
Nur weil Du eine Krankheit als Patient kennst, musst Du ja nicht über die Krankheit komplett Bescheid wissen, so wie ein Arzt. (Das gilt auch für Präsidenten, die Covid-19 hatten.)
Wir waren auf der Station über 20 Patienten. Ich war auch noch in anderen psychologischen Gruppen einer onkologischen Kurklinik. Natürlich wurde über gängige Prozeduren auch im allgemeinen gesprochen.
Ich hatte mal Krebs. Deswegen bin ich aber kein Onkologe.
Dito... Aber deutlich näher dran, als jemand der keinen hatte... Aber bei Krebs blick ich auch nicht durch... Da ist meine NTX Baustelle plausibler...
Ich habe die halt machen lassen... Finde, kann man mit Depression aber nicht vergleichen.
Nein, das ist falsch.
Klar, Therapie ist immer gut, ich sage nichts dagegen.
Ich habe auch keine falsche Denkweise gehabt, mir ging es durch ein Ereignis, durch äußere Umstände schlecht und ich wollte mir diese Zeit erleichtern.
Das habe ich dann auch getan. Es ging primär darum, dass ich schlafen kann.
Wenn DU aber Antidepressiva aber als Schlafmittel "missbrauchst" - dafür ist es nicht gedacht und auch nicht zugelassen. Ärzte machen das gerne, weil die eigentlichen Schlafmittel abhängig machen. Sie geben Antidepressiva in geringer Dosis, deutlich unterhalb der eigentlichen Wirkdosis. Du hast daruch keinerlei Nebenwirkungen und die eigentlich antidepressive Wirkung bleibt aber aus.
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/antidepressiva-als-alternative-zu-benzodiazepinen/
Aus dem selben Grund hat man mir das auch angeboten. Ich habs natürlich genommen. Funktioniert einwandfrei.
Ich weiß nur, was DU schreibst. Und DU hast geschrieben, dass man Dir Antidepressiva gegen Schlafstörung verschrieben hat. Das hat man bei mir auch.
Da wird Antidepressiva sogenannt Off Label verschrieben. Man verschreibt ein Medikament für etwas, für was es ursprünglich nicht gedacht war. Die Dosis ist im diesem Fall deutlich geringer als es im Beipack empfohlen ist. Der Vorteil ist, das Antidepressiva in der Dosis jederzeit wieder abgesetzt werden kann und nicht süchtig macht. Im Gegensatz zu gängigen Schlafmitteln.
Ja. Ich wollte etwas, dass mich schlafen lässt. Das habe ich bekommen.
Ich habe doch geschrieben, dass es mir aus einem bestimmten Grund sehr schlecht ging, wieso sollte man mir da keine Antidepressiva verschreiben?
Da hat der Arzt gleich ein dämpfendes gewählt damit ich schlafen kann.
Da gibt es differenzierte Meinungen. Es kommt auf die Art der Therapie an. Da ich stationär war und die Therapiersitzungen engmaschig, hat man mir von einem Antidepressiva, das auch als Solches eingesetzt wird abgeraten. Wie gesagt, bei mir wurde Antidepressiva auch lediglich als Dämpfer und schlaffördernd verschrieben. Die Dosis betrug nur 1/10 der empfohlenen. Du musst dich mal schlau machen über Off Label Verschreibungen.
Da schnallst Du ab, wieviele Medikamente für Dinge verschrieben werden, wofür sie eigentlich gar nicht gedacht waren...
Und wenn DU schlafen kannst ist das schonmal die halbe Miete.
Nö, ich habe gleich eine hohe Dosis bekommen.
Mir hat es geholfen. Wie gesagt, ich brauchte es auch.
Ja.
Das wollte ich auch weil ich der Meinung war, dass ich es für eine zeitlang brauche.
Für mich ist der Konsum von Antidepressiva reine Buchhaltung:
- Was ist schlimmer? Die Beschwerden der Erkrankung oder die Nebenwirkungen der Medikamente?
- Rechtfertigt die Wirksamkeit die Nebenwirkungen?
Diese Fragen muss schlussendlich jeder für sich beantworten.
Ab einer gewissen Intensität der Beschwerden sind Antidepressiva fast unumgänglich. Dazu müssen sie jedoch erst mehrere Wochen lang täglich eingenommen werden um die Wirksamkeit und die längerfristigen Nebenwirkungen beurteilen zu können. Zudem gilt: Wenn ein Antidepressivum nicht anschlägt heisst das nicht, dass grundsätzlich kein Antidepressivum wirksam wäre. Medikamentenwechsel bzw. mehrere Versuche mit unerschiedlichen Medikamenten sind also eher die Regel als die Ausnahme.
Ich persönlich muss Antidepressiva nehmen, ich habe keine andere Wahl. Ginge es allerdings ohne Medikamente, würde ich liebend gerne darauf verzichten.
In der Regel wird die Einnahme empfohlen.
Die Einnahme liegt bei Dir. Du solltest es deinem Arzt aber sagen. Damit der bescheid weiß.
Vielen Dank.. Bei mir hat es eher mit einer anderen psychischen Krankheit zu tun, daher kann ich oft nicht abschätzen, ob ich Tabletten nehmen sollte. Habe sie auch schon gekauft.. Muss ich mal schauen. Liebe Grüße zurück ☺️