Wurzelbehandlung nach Ziehen des Nerves (Pulpaexstirpation)
Hallo!
Wie ist das eigentlich nach einer Zahnnerv Entfernung bei der Wurzelbehandlung? Bekommt man da dann auch noch eine Betäubung? Oder spürt man dann die weitere Behandlung ohnehin nicht mehr? Denke mir, der Hauptnerv unterm Zahn (Unterkiefer) ist ja immer noch da und aktiv....
LG pfluftl
4 Antworten
Es gibt 3 Möglichkeiten der Wurzelkanalbehandlung, entweder alles in einer Sitzung (bei lebenden Zähnen), unter Betäubung die Vitalexstirpation (Instrument: Rattenschwanzfeile), Wurzelkanalaufbereitung, Wurzelfüllung und natürlich die Röntgenaufnahmen, die sind sehr wichtig.
Oder bei abgestorbenen Zähnen Trepanation des Zahnes, Wurzelkanalaufbereitung, 1-3 mal med. Einlage innerhalb von ca. 7-10 Tagen, Wurzelfüllung und die Röntgenaufnahmen.
Oder zuerst eine Devitalisation eines Zahnes und nach einer Woche Wurzelkanalaufbereitung, 1-3 mal med. Einlage innerhalb von ca. 7-10 Tagen, Wurzelfüllung und die Röntgenaufnahmen.
Die Devitalisation wird nicht mehr so oft gemacht, nur wenn der Zahn so schmerzt dass unter Betäubung keine Behandlung möglich ist. Bei der Devitalisation wird ein nervabtötendes Medikament in den Zahn gelegt. Das darf nur 1 Woche im Zahn bleiben.
Wie ist das eigentlich nach einer Zahnnerv Entfernung bei der Wurzelbehandlung? Bekommt man da dann auch noch eine Betäubung?
Wenn der Zahn noch lebt auf jeden Fall mit Betäubung, bei abgestorbenen Zähnen nicht unbedingt nötig.
Oder spürt man dann die weitere Behandlung ohnehin nicht mehr?
Ab der zweiten Sitzung brauchen die meisten Patienten keine Betäubung mehr, auch wenn der Zahn noch aufbissempfindlich ist heißt es nicht dass er während der Behandlung schmerzen wird. Ein Zahnnerv ist oft wie ein Tannenbaum aufgebaut mit kleinen Verästelungen, diese lassen sich in der Sitzung meist nicht komplett entfernen.
Das einzige was der Patient merkt ist wenn der Zahnarzt mit den Hedströmfeilen und Kerr-Bohrern (Wurzelkanalinstrumente) bis an die Zahnwurzelspitze kommt wo der Zahnnerv durchtrennt wurde, auch bei der Wurzelfüllung kann man ein picken merken wenn die Guttaperchastifte eingesetzt werden. Nicht schlimm und gut auszuhalten.
Ablauf einer Wurzelkanalbehandlung
- Röntgen
- Vitalitätsprobe mit einem Eisspray
- Betäubung Infiltrationsanästhesie oder Leitungsanästhesie
- Trepanation des Zahnes
- Versuch der Vitalexstirpation
- Wurzelkanalaufbereitung
- Messröntgenaufnahme
- falls erforderlich 1-3 mal med. Einlage mit zB Calxyl
- Wurzelfüllung
- Kontrollröntgenaufnahme
- nach 6 Monaten Kontrollröntgenaufnahme und evtl Überkronung
Das Thema Wurzelbehandlung ist ein sehr schwieriges Thema, da es selbst in der Fachliteratur unterschiedliche Aussagen zu den einzelnen Bereichen gibt. Gerade was die Anzahl der vorhandenen Wurzelkanäle betrifft. Also nicht immer alles glauben, was da so erzählt wird. Ich verlasse mich da lieber auf Spezialisten. Im Herbst letzten Jahres musste bei mir eine solche Behandlung durchgeführt werden und ich habe mich intensiv darauf vorbereitet und informiert. Perfekt behandelt wurde ich hier: http://www.wurzelbehandlungberlin.de/, von Zahnärztin Dr. Wojcik. Absolut auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und der Technik. Alles in einer Sitzung und ein super professioneller Ablauf. Nicht das ich sagen will, eine Wurzelbehandlung macht Spaß, ganz sicher nicht, schon gar nicht bei einem Angstpatienten wie mir, aber dort hatte ich von der ersten Minute an Vertrauen.
Da muss noch betäubt werden, weil das ansonsten höllische Schmerzen sind, wenn der Wurzelkanal gereinigt wird. Eine Zahnärztin wollte mir mal erzählen, daß das nich ginge und kam mit einem gewellten Aufsatz für den Bohrer an. Nach der 3. Sitzung hatte ich die Schnauze voll, sie kam nich wirklich voran, ich ging nich mehr hin.
Dann ging ich wieder zu meinem alten Zahnarzt, der mir was von Wurzelbehandlung erzählte und ich erstmal in Tränen ausbrach und von meinem bisherigen Leiden erzählte. Er sagte, daß es nich stimme, daß man das nich betäuben kann, setzte eine Spritze und reinigte mir alle 3 Wurzelkanäle (meine Backenzähne haben tollerweise alle 3 Kanäle..) in einer Sitzung, ohne, daß ich nur einen leichten Schmerz verspürte. Den Wurzelkanaleiniger benutzte er mit der Hand (hatte nur einen Widerhaken an der Spitze, war nich gewellt).
Wenn dir dein Zahnarzt also erzählt, daß man es nich betäuben könne, höre dich um nach einem guten Zahnarzt über Bekannte/Verwandte und geh zu ihm für die weitere Behandlung.
Oh ja, danke, gut zu wissen. Dann werde ich sicherlich eine Spritze kriegen. Habe nämlich einen guten und gewissenhaften Zahnarzt, weil er hat gestern beim Zahnnerv ziehen gleich nachgespritzt, als er gesehen hat, dass ich beim Eröffnen des Zahnes schon gezuckt habe.
Mal sehen, ob ich überhaupt eine Wurzelbehandlung dann kriege oder ob der Zahn raus muss... Das wird sich erst Ende der Woche dann zeigen...
Der Zahnarzt wird versuchen die Zahnsubstanz zu retten ;)
Ja, ich weiß, aber wenn das Kauen am Ende der Woche immer noch weh tun sollte trotz entferntem Nerv, dann ist der Zahn höchstwahrscheinlich gebrochen oder gesprungen und muss raus, hat er mir schon gesagt der Doc.... Das war jetzt der letzte Versuch den Zahn zu retten.
Oje, Nerv ziehen scheint für die Fisch gewesen zu sein.... Beschwerdefrei beim Kauen ist was anderes.... :-( Dann bleibt dem Doc echt nur noch die Möglichkeit den Zahn zu reißen... :-(
Das Kauen tut nach wie vor weh, aber einen Unterschied gibt es: Der Schmerz kann durchs Draufdrücken mit dem Finger nicht mehr ausgelöst werden.... Das ist sehr irritierend..... Würde sagen, dass es also nicht erfolgreich war... wusste auch gar nicht, dass beim Kauen anscheinend viel größerer Druck drauf ist als man mit dem Finger verursachen kann....
Der mir die Wurzelkanäle in einer Sitzung reinigte, is Dr. Schmidt in der Zeisigstraße 3 in Hamburg.