Wie groß ist die Chance, nach einer Wurzelbehandlung im Unterkiefer eine Taube Lippe zu bekommen?
Also:
Bei mir hat sich ein Zahn entzündet. Dieser soll mittels einer Operation an der Wurzel gerettet werden. Problem ist nur, das der Zahn im Unterkiefer liegt. Die Zahnärztin kommt nur stockend mit Folgen der OP. Sie meinte, das eine Folge sein könnte, das die Lippe nach dem Eingriff taub sein könnte und das dauerhaft bleiben kann.
Wie groß ist die Chance, das der Gefühlsnerv beschädigt wird?
5 Antworten
Welcher Zahn ist das ?
Frontzahn oder Backenzahn ?
Ich gehe davon aus dass Du von einer Wurzelspitzenresektion schreibst denn das ist eine Operation an der Wurzel.
Du wist auf jeden Fall eine Leitungsanästhesie bekommen, dann wird ein Quadrant betäubt sein.
Von einer dauerhaften Lippentaubheit hab ich noch nie gehört dafür müsste der ZA bei der Betäubung Deinen Zahnnerv treffen, das würdest Du bei der Betäubung merken.
So etwas hab ich allerdings noch nie erlebt dass der Nerv bei der Betäubung getroffen wurde, der ZA tastet vorher den Wangenmuskel im UK ab bevor er die Spritze gibt.
Ich hab es mal erlebt dass ein Patient Probleme damit hatte dass die Betäubung nicht vollständig rausgegangen ist, dies ist aber kein dauerhafter Zustand.
Wichtiger wäre es zu überlegen was aus dem Zahn werden soll wenn die WSR nicht erfolgreich wird oder wenn sich erneut eine Zyste an der Wurzelspitze bildet, vllt brauchst Du dann eine Brücke, besprich dies beim nächsten mal mit Deinem ZA, welche Kosten dann auf Dich zu kommen könnten.
Ich würde mir den Zahn an Deiner Stelle aber auf keinen Fall ziehen lassen, ich hatte im UK 3x eine WSR an einem Frontzahn, danach war alles in Ordnung, das war vor 10 Jahren.
Im OK wird die Injektion direkt über dem Zahn gegeben also immer ein Pickser für 2 Zähne, im UK erfolgt eine Leitungsanästhesie dabei wird hinter der Zahnreihe in die Wange eingespritzt, damit ist dann auch ein Quadrant betäubt.
Im Ok hält die Betäubung 3 - 4 Std.
Im UK kann sie bis zu 6 - 7 Std. anhalten wobei sie von Std. zu Std. immer weniger wird.
Wenn Du über einen längeren Zeitraum keine Betäubung mehr bekommen hast kann sie einen Tick länger anhalten.
Beschreibung
Eine Wurzelspitzenresektion ist ein operativer Eingriff der in Lokalanästhesie durchgeführt wird und in etwa 60-80% der Fälle erfolgreich ist. Eine Wurzelspitzenresektion ist das letzte Mittel um einen Zahn zu erhalten und kommt bei folgenden Symptomen (Anzeichen) zur Anwendung:
- Beseitigung von Eiter- oder Zystengewebe an der Wurzelspitze
(apikales Granulom, apikale Zyste) - Aufzweigungen von Wurzelkanälen die eine korrekte Wurzelbehandlung verhindern
- stark gekrümmte Wurzeln, die eine korrekte Wurzelbehandlung unmöglichen machen
- verschlossene Wurzelkanäle, die eine korrekte Wurzelbehandlung verhindern
- abgebrochene Wurzelkanal-Aufbereitungsinstrumente
Der zeitliche Aufwand einer Wurzelspitzenresektion ist abhängig von der Anzahl der Wurzeln des Zahnes, beziehungsweise wie viele Wurzeln eines Zahn reseziert (gekürzt) werden müssen. Eine Wurzelspitzenresektion läuft im Normalfall wie folgt ab:
- Örtliche Betäubung
- Inzision (Einschneiden des Zahnfleisches) mit einem Skalpell
- Ablösen der Schleimhaut vom Kieferknochen
- Freilegen der Wurzelspitze
- Resektion (Kürzen) der Wurzelspitze
- Entfernen des entzündeten Gewebes
- Aufbereiten des Wurzelkanals von retrograd (rückwärts) mit Ultraschall
- Verschluss der gekürzten Zahnwurzel
- Verschluss der Wunde mit einer Naht
Also ich hatte schon beides: oben und unten. Es ist oben sowie unten taub geblieben. Oben musste die Kieferhöhle mit eröffnet werden, weil die Wurzel soweit hoch ging. Ich durfte deshalb zehn Tage nicht schnauben. Ich will Dir ja jetzt keine Angst machen, aber zu mir haben sie auch gesagt, dass das eher unwahrscheinlich ist, aber es hat nicht gestimmt. Die Wahrscheinlichkeit der Taubheit ist im Unterkiefer höher als im Oberkiefer. Nimm Dir am Besten gleich einen Kühlakku mit und schlucke dreimal täglich Arnikakügelchen wegen der Schwellung. Fahr nicht selber Auto sondern lass dich hinbringen und abholen. Schlafe mit erhöhtem Oberkörper, dann schwillt es auch nicht so an. Lass Dich, wenn Du einen Job hast, wo Du viel reden musst, krank schreiben, bis die Fäden gezogen sind.
Ich drück Dir die Daumen und fühle mit Dir, da ich weiß, wovon ich rede. Gemacht werden muss es auf alle Fälle, denn aus so einer Entzündung kann ein Abzess entstehen und dann wird es erst richtig schlimm.
LG - Gartenfee1971
riskanter wäre der Oberkiefer. Da könnte die Kiefernhöhle tangiert werden und eine weitere grössere Entzündung wäre die Folge.
Lass Dich aufklären über Alternativen zur Wurzelbehandlung. Von Lippentaubheit hab ich noch nie gehört, muss sehr selten sein.
Ich hatte letztes Jahr eine Wu-beh. im Unterkiefer nach längerem informieren und abwägen - ohne negative Folgen.
Die Chance das der Nerv beschädigt wird besteht halt.
Aber die Chance das du von einem Auto Überfahren wirst besteht auch..............
Wenn du Starke Schmerzen hast gibt es ja kaum eine Alternative zur Wurzelbehandlung. Kannst es Natürlich mich Antibiotika und Entzündungshemmer versuchen aber wenns nach 4 Wochen nicht Besser wird brauchste die Wurzelbehandlung oder Zahn raus. Versuch mal Antibiotika wenn die Schmerzen auszuhalten sind.
Wenn das eine Regelrechte OP war, kann sein, dass die Betäubung erst nach paar Tagen wirklich nachlässt. Das kann man am anfang nicht von etwaigen während der OP unterlaufenen ärztlichen Kunstfehler unterscheiden. Und das ist eben das Stichwort: Normalerweise sollte kein Taubheitsgefühl nach der OP zurückbleiben. Hatte sowas selber durchgemacht, allerdings nur ambulant. War auch paar Tage gut betäubt, weshab sich die Schmerzen im erträglichen Rahmen hielten. Was bei einer Zahnwurzelbehandlung fast zwangsläufig passiert, dass die im Kiefer befindlichen Nerven durchtrennt werden. Das hatte mir mein Zahnarzt im Vorhinein erklärt. NUn brauche ich nicht btäubt zu werden, wenn er da bohren wollte. Die Lippe sollte jedoch - wenn alles Gut geht - selstverständlich nicht dauerhaft taub bleiben, obwohl diese Möglichkeit - als Risiko - leider besteht.
Mit etwas Glück kann sich das Problem nach einigen Monaten bessern. Ich würde das Problem mit deiner Krankenkasse besprechen. Für mich scheint das zuviel des guten zu sein. Scheinbar hat dein Zahnarzt sein Handwerk nicht im Griff. Vielleicht könntest du eine Entschädigung bekommen, wenn sich der Schaden als dauerhaft erweisen sollte?
Die OP am Unterkiefer ist ca. 1,75 Jahre, die am Oberkiefer 3 Monate her. Da ich mit dem Arzt der Unterkiefer-OP nicht zufrieden war, habe ich mir für die Oberkiefer-OP einen anderen Kiefernchirurgen gesucht. Ich glaube nicht, dass ich Schadenersatz bekomme, schließlich muss man ja unterschreiben, dass man über Risiken und Folgen belehrt bzw. aufgeklärt wurde. Das habe ich getan, denn sonst hätten die OP's ja gar nicht stattgefunden.
Der Haftungsverzicht deckt die üblichen Risiken zwar ab, jedch nicht offensichtliche Kunstfehler. Ob deine Beschwerden sich als soche qualifizieren lassen - kann ich nicht abschätzen. Da sollte man erst klären, wa man maximal herausholen kann und von wem. Ist die Summe wert, gerichtlich beigetrieben zu werden, dann kommen die Fachgutachter ins Spiel. Diese sind jedoch nicht billig.
Tja, bei mir ist das Risiko leider Wirklichkeit geworden. Rechts unten und links oben, also diagonal. Das ist ein total blödes Gefühl. Und wenn man mal mit Suppe sabbert, merkt man das nicht mal. Das ist dann voll peinlich.