Apotheke hat Medikament wissentlich bei falscher Person abgegeben, ist das illegal?

6 Antworten

Wenn du mit der Apotheke besprochen hast, dass dir ein Medikament geliefert wird, wäre es das einfachste gewesen, für einen Tag, die Türklingel wieder anzustellen!

Möchtest du unter keinen Umständen die Türklingel, kurzfristig, anstellen, hättest du auf diesen Service verzichten sollen und das Medikament, am nächsten Tag, selbst in der Apotheke abholen sollen.

Du wusstest nicht, dass die Überbringung dieses Medikaments unterschrieben werden muss, die Apotheke wusste nicht, dass du das nicht weißt!

Es ist schon ein großer Service, dass die Apotheke dreimal versucht hat, dir das Medikament zuzustellen! Sie hätten auch abwarten können, bis du dich meldest und nach der Auslieferung fragst.
Der Fahrer oder die Fahrerin werden vermutlich, während der Auslieferung, keinen Zugang zu deiner Telefonnummer gehabt haben, vermutlich war es auch nicht jedes Mal der gleiche Fahrer, der versucht hat das Medikament zuzustellen.

Man kann nicht alle Verantwortung immer auf andere ablenken, du hast ein Medikamenten bestellt, du wolltest es dringend haben und bist nicht anzutreffen gewesen.

Ein Familienmitglied hat eine Unterschrift getätigt und damit war für die Apotheke das Soll erfüllt. Niemand fremdes kann wissen, dass du mit deiner Familie keinen Kontakt mehr gepflegt hast.


ThaliaL 
Beitragsersteller
 12.01.2024, 06:13

Niemand aus meiner Familie hat das Rezept unterschrieben, es wurde wie gesagt einfach so am Tresen bei der Angestellten dortgelassen. Ich frage mich, ob es nicht die Pflicht der Apotheke ist, darüber zu informieren, dass das Medikament persönlich abgegeben werden muss, anstatt zu vermuten, dass ich es weiß. Hätte ich das gewusst, hätte ich selbstverständlich auf den Service verzichtet und es selbst abgeholt. Klar habe ich da selbst auch verpennt, aber wäre es nicht besser gewesen da zu warten bis ich mich melde anstatt es einfach aufgrund von privatem Wissen weiterzugeben?

Charlie69  12.01.2024, 08:00
@ThaliaL

Doch,es wäre auf jeden Fall besser gewesen, das Medikament in der Apotheke zu behalten, bis du dich meldest.

Ich persönlich finde das extrem unangemessen, weiß jedoch nicht wie es da rechtlich aussieht.

Sorry - mal unabgesehen davon, dass besagtes Medikament nur persönlich - gegen Unterschrift - an Dich hätte übergeben werden dürfen, erachte ich es als extrem unangemessen / unverschämt, wenn Du trotz Wartens auf eine derartige Medikamentenlieferung Deine Klingel "dauerhaft" abgeschaltet hast und somit voraussetzt, dass der Bote der Apotheke mehrfach versucht Deine Lieferung zuzustellen.

Aber mach mal eine "Welle" - dann wird Dir diese Apotheke zukünftig eher keine Medikamente mehr ins Haus liefern.


ThaliaL 
Beitragsersteller
 12.01.2024, 06:23

Dadurch, das ich nicht darüber informiert wurde, dass eine Unterschrift und persönliche Annahme erforderlich ist, wusste ich das eben nicht. Hätte ich dies gewusst, hätte ich natürlich die Klingel eingeschaltet oder erst gar nicht um eine Lieferung gebeten.

Liefert die Apotheke vor Ort ein BTM-Rezept aus, muss bei Übergabe unterschrieben werden. Das ist gesetzlich geregelt. Ein Versand von Versandapotheken ist verboten.

Ist dein Medikament nicht lieferbar und muss ein Generikum gegeben werden, so besteht in der Regel kein Problem. Das größte Problem ist, dass BTM muss in einer Opioit-Stelle bestellt werden. Nicht im Arzneigroßhandel. Beim BTM-Rezept bleibt 1 Durchschlag beim Arzt, dass er bei der Opiumstelle abgeben MUSS. Der unterste Durchschlag MUSS die Apotheke abheften, als Nachweis ein BTM berechtigt abgegeben zu haben, ggf, dazu bei Auslieferung auch den Zettel mit deiner Unterschrift. Und mit den gelben Zettel wird abgerechnet. BTM zu bestellen dauert bis 3 mal länger, da es in einer Opioid-Stelle bestellt werden muss und dann erst über den Großhandel in die Apotheke geliefert wird.

Bis vor ein paar Jahren war die größte Opioid-Stelle Deutschlands in Limburg. Mundipharma hat aber Limburg geschlossen und ging nach England. Und für das Büro in Frankfurt liegt keine Genehmigung vor. Limburg war der Ort, der Deutschland weit ideal in alle Himmelsrichtungen mit Straßen angeschlossen ist, fast in der Mitte der Republik. Und das gibt es nicht mehr. Dadurch dauert es länger.

Muss ein Medikament eilig sein, die meisten Opioide müssen nicht vorrätig in der Apotheke sein. Und bestellt werden darf erst, wenn das Rezept vorliegt. Das ist anders, als bei dem rosa, blauen oder grünem Rezept. Auf wird ein BTM nicht auf E-Rezept verordnet.

Da ich diesen Service bereits öfter bei normalen Rezepten in Anspruch genommen hatte, dachte ich, dass wie auch sonst immer das Medikament im Briefkasten landet

Wirklich falsch gedacht.

Es wurde auch von der Apothekerin nichts diesbezüglich erwähnt

Auch falsch gedacht ;) Sie nahm an, du wüsstest es.

BTM Rezepte müssen sogar innerhalb einer Woche eingereicht werden. Strenge Vorschriften!

Am Ende ist doch alles gut verlaufen. Und in Zukunft weißt du Bescheid wie es läuft.

LG

Stell deine Klingel wieder an. Oder rufe vor einer Abholung die Apotheke an, und bestelle das Präparat. Kannst du dann am nächsten Tag selber abholen.