Entzündeter Port - Sepsis?
Hallo,
ich bin neu hier und frage als Angehörige.
Meine Mutter (62) ist seit 1997 Krebspatientin. Es fing mit Brustkrebs an und 2006 wurde festgestellt, dass doch was durchgegangen ist. Seitdem sitzen die Metastasen in Rippen und Wirbelsäule und seit 2015 auch in der Schädeldecke. Aufgrund der Metastasen in der Schädeldecke musste sie nach Bestrahlung auch noch Chemo bekommen, dafür wurde Anfang 2015 ein Port eingesetzt. Anfang August hatte sie dann die letzte Chemo und am 05.10. ging es ihr plötzlich sehr schlecht. Sie hatte Wortfindungsstörungen und die linke Seite tat ihr sehr weh. Als der Neurologe fragte wo denn der Schmerz sitzt konnte sie den Schmerz aber nicht wirklich lokalisieren. (Sie war zum Glück schon im KH wegen Bauchspeicheldrüse kurz vorher) Aufgrund der Symptome ist man erstmal von einem Mediainfarkt ausgegangen, hatte CT gemacht ohne Ergebnis, dann eine Lhyse.
Ihr Zustand verschlechterte sich aber immer mehr. Sie bekam hohes Fieber und konnte garnicht mehr sprechen. Einen Tag später wurde nochmal ein CT gemacht, keine Demarkierung. Sie war auch zwei Tage nicht mehr ansprechbar. Man hatte alle möglichen Untersuchungen gemacht die man macht wenn es um Hirninfarkt usw. geht. Alles ohne Auffälligkeiten. Blut wurde überall abgenommen, auch die Wirbelsäule punktiert. Bei den Blutkulturen aus Port und peripheren Venen kam dann der Befund Staphylokokkos epidermis. Nachdem das richtige Antibiotikum gefunden wurde ging es ihr so nach einer Woche wieder besser. Im Arztbrief steht auch, dass keine Demarkierung eines Infarkts gefunden werden konnte und auch keine Frühzeichen für einen Hirninfarkt.
Jetzt hab ich über Sepsis schon ne Menge im Netz gelesen und auch, dass die Ärzte öfter die Sepsis nicht sofort erkennen da es meist auch andere Krankheitssymptome gibt. Bei Sepsis kann es ja auch Durchblutungsstörungen geben, bei der auch die feinsten Kapillaren verstopft werden können. Wenn das bei ihr so war, war die Lhyse ja richtig, würd ich sagen. Seitdem muss sie zusätzlich zu allen anderen Medikamenten auch das Medikament Ramipril nehmen. Also meiner Meinung nach waren die Symptome wie Hirninfarkt aber eigentlich wurde alles durch die Sepsis ausgelöst.
Danke für Antworten.
Lg, Dani
2 Antworten
Bei einem Staph epidermidis in der Blutkultur aus dem Port und peripher muss man an eine Portinfektion denken, das ist korrekt. Das kann im ungünstigen Fall auch Ausgangsherd einer Sepsis sein, dass ist auch korrekt. Als Quelle für septische Embolien cerebral (arteriell !) ist der Port aber zunächst eher unwahrscheinlich, da er ja im venösen System liegt und ein septischer Embolus zunächst in der Lungenstrombahn stecken bleiben würde.
Über einen möglichen Zusammenhang beider Erkrankungen nachzudenken, ist nachvollziehbar, am man muss natürlich auch den Gedanken zulassen, dass es sich um zwei zeitnahe unabhängige Ereignisse handelt.
Ist der Port noch drin ? Lässt sich leider auch durch i.v. Antibiotika häufig nicht wirklich sanieren.
Eine Sepsis ist eine hochakute schwerwiegende und auch lebensbedrohliche Erkrankung.
Die Krankheitserreger verbreiten sich im gesamten Körper,eben auch im Gehirn.Es droht ein Multiorganversagen.
Meine Mutter ist an den Folgen einer schweren Sepsis(septischer Schock) gestorben.Sie war auch lange gar nicht mehr ansprechbar und war nach dem Aufwachen nicht mehr der Mensch der sie vorher war.Sie war wesensverändert und hatte epileptische Anfälle.
5 Wochen nach der akuten Sepsis ist Sie dann auch verstorben.Die Ärzte sagten,eben an den Folgen die die Erreger im Körper angerichtet haben.
Ein Hirninfarkt war das bei deiner Mutter sicherlich nicht.Die Ärzte hätten das gesehen.Da der Körper deiner Mutter aber sehr in mitleidenschaft gezogen wurde,waren diese Symptome wohl die Folge.
Erfreu dich,dass deine Mama das so gut überstanden hat.Ich wünsche euch weiterhin alles Gute!