Fehlender Dornfortsatz - geringe Spaltbildung - was tun bei Schmerzen ?
Meine Tochter (15) klagt schon sehr lange und immer wieder über heftige Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich. Nachdem unser bisheriger Orthopäde und diesbezüglich nich zufrieden stellen konnte (er sagte dass sie eine Skoliose hätte und ein paar verschobenen Wirbel die er wieder zurechtrückte und einmal manuelle Therapie verschrieb) haben wir nun einen anderen Arzt aufgesucht der sich wohl im Wirbelsäulenbereich relativ gut auskennt. Dieser stellte anhand von zwei Röntgenaufnahmen fest, dass bei meiner Tochter im Lendenwirbelbereich der Dornfortsatz fehlen würde und sich somit quasi ein kleiner Spalt in der Wirbelsäule befinden würde. Er meinte, dass man da nichts machen könnte und sie lernen müsse mit den Schmerzen klar zu kommen (ggf.Schmerztabletten) und sich mit ca. 20 Jahren der Schmerz meistens verabschiedet. Ansonsten ist der Rücken meiner Tochter nach Aussage des Arztes in Top-Form (tolle Rückenmuskulatur aufgrund ihres Sportes -Turnen und Showtanz- und gerade Wirbelsäule - nur ein leichter aber nicht bedenklicher Hohlrücken). Nun konnte meine Tochter schon wieder zwei Nächte nicht schlafen, da sie wieder so starke Rückenschmerzen hatte (Mittwoch war sie nach langer Zeit mal wieder im Turnen). Im Grunde hat uns der Arzt eigentlich gut aufgeklärt aber wie das halt so ist stellt sich dann doch später die ein oder andere Frage doch noch. Leider finde ich diesbezüglich im Internet keine Seite die über das Problem des fehlenden Dornfortsatzes aufschlussreich informiert und Ratschläge gibt. Vielleicht kann mir hier jemand eine Seite empfehlen oder kennt sich mit dieser Diagnose aus und hat uns einige Ratschläge was meine Tochter bei den Rückenschmerzen machen könnte. Bitte nur ernstgemeinte Antworten und Ratschlage. Vielen DANK :-) !!
3 Antworten
Hallo Sommerbiene,
ich habe zwar noch nie davon gehört das bei einer Wirbelsäule die Dornfortsätze fehlen aber gut ich kenne den Befund nicht! Ich kann mir nur vorstellen das es hier doch um eine idiopathischen Skoliose.also grob gesagt um eine Wachstumsstörung der Wirbelsäule geht!.
Welche Aufgabe haben nun Querfortsätze und Dornfortsatz ?
- sie sind Ansatzpunkte für Muskel und Bänder
So sind im und an Dornfortsatz Bänder befestigt
- Zwischendornfortsatzband
- Überdornfortsatzband
Nun stabilisieren diese Bänder und die angesetzten Muskeln die Wirbelsäule. An den Dornfortsätzen setzen Bänder (Ligamentum interspinale beziehungsweise Ligamentum supraspinale) an sowie ein Teil der Rückenmuskeln. Wie die Querfortsätze bilden sie Hebel, die die Wirkung der verbundenen Muskeln unterstützen. Man kann sie leicht am Rücken als feste Erhebungen tasten.
Nun schreibst Du vom Lendenwirbelbereich sind alle Lendenwirbel betroffen?. Die Muskulatur trägt dazu bei, dass die Wirbelsäule stabilisiert wird.
Die Schmerzen Deiner Tochter sind mit der Aufgabe saqen wir einmal überbelastet. Ich weis nicht was Du dagegen tust außer Schmerzmittel (welche?). Bei solchen Schmerzen kann man z.B. mit Wärme reagieren um sie zumindest etwas zu mildern.es gibt da Moorpackungen mitunter in Discounter sie kann man erwärmen in der MIcrowelle bzw. im heißen Wasser. Im Normalfall tut da Wärme gut wenn das gar nicht funktioniert könnte man es auch einmal ausnahmsweise mit einem Kühlpack probieren. Aber egal ob Kühlpack oder Moorpackung immer ein Tuch dazwischen nicht direkt auf die Haut.
Ich weiss nun nicht was die Ärzte Euch gesagt hat ob Deine Tochter damit leben muss. Ihr solltet zwingend in eine Schmerzambulanz gehen. Genau so wenig weiss ich ob Du z.B. etwas von Prof. Dr. Jürgen Harms gehört hast.
Das Problem nach ca. einem Jahr können Schmerzen chronisch werden. Ich weis nicht ob Du schon einmal in einer Klinik warst die da entsprechende Erfahrungen gemacht hat Ich könnte Dir evtl. eine Klinik nennen, falls ....
Da ich allerdings nicht weis ob Du in München oder auf Helgoland wohnst, ist das ein wenig schwierig. Da müsste man zumindest das Bundesland wissen.
Dies einmal grob zu den Zusammenhängen.die ich dazu sagen kann so viele Fakten hatte ich ja nicht !
- Lendenwirbelsäule ,fehlende Dornfortsätze, Schmerzen
Jetzt ist ein stabile Wirbelsäule vor allem im Lendenwirbelbereich (Lordose) wichtig. Da die Belastung im Bereich der Lendenwirbelsäule schon heftig ist. Bei einer Fehlbelastung kommt es natürlich zu Schmerzen.
Nun sollte dies in der Regel ein Arzt hier Orthopäde erklären zusammen mit den Folgen.
http://www.medizinfo.de/ruecken/anatomie/wirbelsaeule.shtml
So das muss erst einmal reichen
VG Stephan
Ob es sich um eine Spondylolyse also (Spaltbildung der Gelenkfortsätze) oder doch um eine "Spina bifida" handelt ist schwierig einzuschätzen. Bei Spina-bifida-Patienten kommt eigentlich immer zu Entleerungsstörungen Darm/ Blase.
Das heißt es muss ein Arzt abklären um was es real hier geht.
Hallo Stephan, Danke für Deine ausführliche Antwort. Das Schmerztagebuch werde ich auf jeden Fall einmal ausdrucken damit das meine Tochter führen kann...... Also als Schmerzmittel geb ich ihr Nurofen für Jugendliche. Den Tipp mit der Wärme werde ich mir merken und ihr weitergeben - werden wir künftig vor den Schmerzmitteln wählen (hätte ich auch selber drauf kommen können....) Ansonsten bin ich für jeden Klinik- Arzttipp dankbar - wir wohnen in Ba-Wü an der Grenze zu Bayern (quasi zwischen Stuttgart und München). Werde auch nochmal mit meinem Hausarzt Kontakt aufnehmen..... Lieben Dank nochmal.....
Hallo Sommerbiene,
wenn Deine Tochter das Nurofen bekommt als Schmerzmittel Wirkstoff Ibuprofen (NSAR) dann sollte sie schon ein Magenschutzmittel nehmen. Aber das wirst Du schon wissen.
Wenn ich Dir einen Rat zu einer Klinik geben darf dann würde ich Dir raten einmal mit dem Kind nach Karlsbad - Langensteinbach zu fahren. (ca. 180 km).
Fachabteilung, Orthopädie, Chirurgie, Wirbelsäulenchirurgie Guttmannstr. 1, 76307 Karlsbad Telefon: 07202 61-0 (Zentrale)
Sicher ist das bei Dir nicht gerade bei Dir um die Ecke allerdings wenn es um die Wirbelsäule geht würde ich schon.
In Pforzheim (Wilferdinger Höhe) gibt es die Arcus-Klinik (siehe unter Sportklinik.de)
Wenn Dir das alles zu weit ist in Markgrönnigen gibt es noch eine entsprechende Klinik. Ich würde die SRH- Klinik eindeutig vorziehen! Allerdings wenn man einen Termin hat in einer der Kliniken muss man Geduld mitbringen. Es kann auch einmal passieren das es etwas länger dauert trotz Termin! (Unterlagen wie Röntgenaufnahmen ... udgl. wären nicht schlecht bei einer Zweitmeinung! Viel Erfolg in der Hoffnung das es evtl. eine Lösung gibt.
Leider finde ich diesbezüglich im Internet keine Seite die über das Problem des fehlenden Dornfortsatzes aufschlussreich informiert und Ratschläge gibt.
Vielleicht handelt es sich um eine Spina bifida occulta? Frag das mal Deinen Wirbelsäulenspezialisten. Wenn Du selbst googeln willst, gibt Wikipedia unter "Spina bifida" noch am meisten her.
Ich kann verstehen, dass Dich die Aussage des Arztes nicht befriedigt. Deshalb würde ich an Deiner Stelle eine Zweitmeinung einholen, ggf. ein Universitätsklinikum aufsuchen.
Als Hexenschuss wird in der Umgamgsprache sehr starke akute Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule bezeichnet. Ärtze sprechen bei einem Hexenschuss auch von Lumbago oder einer aktuen Lumbalgie. Ein Hexenschuss ist in der Regel durch urplötzlich auftretende, sehr heftige, stechende Rückenschmerzen, meist im Lendenwirbelbereich zu erkennen . Diese Schmerzen sind meißt so heftig, dass sich der Erkankte anfangs kaum bewegen kann und eine Schonhaltung einnimmt. Die Folge sind starke Bewegungseinschränkungen bis hin zur Bewegungsunfähigkeit.
Die Behandlung von einem Hexenschuss richtet sich zum einen nach dem Ausmaß der Beschwerden und zum anderen nach der Ursache der Erkrankung. Grundsätzlich wird der behandelnde Arzt zunächst versuchen, die Ursache des Hexenschuss festzustellen und zu beheben. Lässt sich jedoch nicht eindeutig feststellen, wodurch der Hexenschuss ausgelöst wurde, oder ist die Ursache nicht ohne weiteres behandelbar, steht die Therapie der Schmerzen im Vordergrund.
Zu den Behandlungsmaßnahmen, die dann – je nach Schwere der Schmerzen – zum Einsatz kommen, gehören insbesondere die medikamentöse Behandlung mit schmerzlindernden, entzündungshemmenden oder muskelentkrampfenden Mitteln, die vorübergehende Schonung und Bettruhe zur Entlastung des Rückens sowie die Wärmebehandlung mit Kompressen oder Wärmflasche zur Entspannung und Lockerung der Rückenmuskulatur.
Diese Soforthilfemaßnahmen kann der Betroffene nach einem Hexenschuss auch selbst ergreifen. Erst wenn die Schmerzen länger als drei Tage anhalten, ist eine Selbstbehandlung nicht mehr möglich und man sollte einen Arzt aufsuchen.
Quelle: http://operation-wirbelsaeule.de/krankheiten/hexenschuss/
Noch etwas zum Thema http://www.heilberufe-ausbildung.de/Knochen_Gelenke/Wirbelsaeule.htm