Erneute OP bei fehlerhafter Verheilung Fraktur kleiner Finger sinnvoll?
Ich habe mich im Juni bereits an euch gewendet, weil mir die Behandlung meiner Fraktur damals sehr seltsam vorkam.
Lange Rede, kurzer Sinn - das ungute Ergebnis seht ihr am angehängten Bild O.o
Die Optik wäre mir egal, wer schaut schon auf meinen kleinen Finger, allerdings habe ich immer wieder - teils sehr starke - Schmerzen. Vor allem bei feuchtem Wetter geht es kaum ohne Schmerzmittel.
Zudem bin ich sehr eingeschränkt - beim Musizieren schaffe ich manche Griffe nicht mehr, was natürlich frustrierend ist - und wenn ich etwas festhalten muss, komme ich schnell an meine Grenzen.
Jetzt ist mal wieder Entscheidungszeit: Ein Orthopäde sagt operieren und Entfernung der Absplitterung, der andere würde die Sehne oben abtrennen, anders befestigen und auf keinem Fall die Absplitterung entfernen.
Der Physio, bei dem ich wg HWS bin würde auf keinem Fall operieren lassen, der Ergotherapeut, der 20 Behandlungen gemacht hat (dann bekam ich kein neues Rezept) würde es befürworten.
Meine (neue) Hausärztin sagt, lieber noch mal sechs Wochen Schiene ertragen und danach vielleicht Ruhe, schickte mich aber zu oben erstgenannten Orthopäden.
Und ich Laie stehe mal wieder ratlos (oder mit zu vielen Ratschlägen?) zwischen allen Stühlen. Was meint ihr?
Anbei ein Foto von der aktuellsten Röntgenaufnahme und Finger seitlich u von oben...
Vielen Dank schon mal für´s Lesen und liebe Grüße
2 Antworten
Die erste Frage ist ganz einfach zu beantworten: eine nochmalige Schiene für sechs Wochen würde nichts bringen, sondern eine Besserung nur verzögern. Die Knochen sind schief zusammengewachsen und das kann - logisch - eine Schiene auch nicht wieder geradebiegen.
In Deiner Überschrift schreibst Du "erneute OP" - Deiner ersten Frage entnehme ich jedoch, dass nicht operiert, sondern nur geschient wurde. Was ist jetzt zutreffend?
Du hast recht plastisch beschrieben, welchen Zwängen Du Dich ausgesetzt siehst: Probezeit, nicht "schon wieder" krank sein, die lieben Kollegen mit ihren Bemerkungen, ... ich vermute also, Du hast den Finger nicht sechs Wochen geschont, wie empfohlen, sondern bist früher wieder arbeiten gegangen, hast die hinderliche Schiene bald weg gelassen und Deinen Finger nicht mehr sonderlich geschont. Richtig?
Das Ergebnis hast Du - und wir - nun vor Augen. Eines steht fest: so kann und darf das nicht bleiben. Du merkst ja, wie behindert Du dadurch bist (Musik... und wer weiß, wo sonst noch), und wegen der Schmerzen kannst Du nun auch nicht den Rest Deines Lebens immer nur Tabletten schlucken. Also: dass operiert werden sollte, steht für mich außer Frage.
Wenn Du Dich dazu entschließt, wäre der einzige kompetente Ansprechpartner für Dich der Chirurg, der auch die Operation durchführt! Alle anderen - auch der Orthopäde - haben gut reden - richten muss es der Chirurg. Er entscheidet auch, nach welcher Methode.
Mein Rat wäre also: Nimm Kontakt mit dem Chirurgen (bevorzugt Handchirurgen, wie auch @walesca empfiehlt) auf, der dann auch tatsächlich operiert. Und: nimm das Ganze zügig in Angriff (trotz Deiner Zwänge...!), je eher der Finger gerichtet wird, desto besser.
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen, Deine Gedanken etwas zu sortieren. :o)
Wenn du nicht Zeit deines Lebens mit Einschränkungen und Schmerzen sein möchtest, dann solltest du dich zur Operation entschließen. Allerdings musst du das erst mit einem Arzt absprechen, der diese Operation durchführen kann. Der Orthopäde scheint mir da nicht geeignet zu sein (ohne ihm zu nahe treten zu wollen). Es ist ein chirurgischer Eingriff und deshalb solltest du dich an einen Chirurgen wenden.
Liebe Evistie,
vielen Dank auch dir für die schnelle Antwort. Du hast natürlich recht - nicht wieder OP, sondern jetzt OP wäre die korrekte Frage gewesen.
Die Schiene wollte der damalige Hausarzt noch viel schneller abmachen, als mir wohl gewesen wäre - nachdem ich noch einmal (in der dritten Woche) um eine Krankmeldung gebeten hatte, wurde ich "gnädiger Weise" noch einmal krankgeschrieben und kam mir schon vor wie der letzte Arbeitsvermeider.
In der Woche drauf hat er dann beschlossen, ich soll jetzt in die hiesige chirurgische Praxis, wenn ich immer noch über Schmerzen klage und musste mir noch anhören, dass das nicht normal ist... Daraufhin musste ich dann weitere 10 Tage auf einen Termin warten.
Der Chirurg Nr. 1 meinte nur (so nach dem Motto "Hätte, hätte Fahrradkette), dass die Schiene viel zu locker angelegt gewesen wäre und wenig bewirkt habe und ein kleiner Draht gleich in der Notaufnahme viel mehr Sinn gemacht hätte und schickte mich erstmal in die Ergotherapie. Der Finger war absolut versteift und ich habe meine Übungen ganz vorbildlich und konsequent gemacht.
Aber so wie er aussieht - naja...
Kennt jemand von euch auch die Aussage, dass sich erst etwas beruhigen muss und erst dann operiert werden sollte? Langsam ist mein Leidensdruck echt hoch genug, dass ich mir noch mal Schiene antun würde. Aber es wäre natürlich praktisch, wenn die erste Fehlzeit vielleicht schon mal im Weihnachtsurlaub läge...
Und wenn der ganze Aufwand dann völlig umsonst war? Das Wort "Verschlimmbessern" kam vom Physio und der hiesige Chirurg Nr. 2 aus der Praxis meinte, es wäre nur für die Optik und nicht für die Funktion, aber die ist mir ja nicht so wichtig.
Echt ätzend, ich weiß einfach nicht, wem ich vertrauen soll, nachdem die erste Runde "Arzt vertrauen" schön in die Hose ging.
Aber ich bin echt froh, dass es euch und diese Seite gibt und meine Gedanken von euch etwas sortiert werden!
Dankbare Grüße
Rainbow