Kehlkopfentzündung mit starken Schluckschmerzen seit 4 Wochen durch Reflux - was kann ich dagegen tun?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo!

Grundsätzlich ist es durchaus möglich, dass ein Reflux den Kehlkopf schädigt, quasi regelrecht verätzt, und dass dadurch Probleme auftreten. Bei mir ist es auch seit Ende Januar so und ich bin seitdem heiser.

Allerdings hat man dann normalerweise keine großartigen Schmerzen. Schon gar keine Ohrenschmerzen. Zumindest bei mir ist es so, dass ich keinerlei Hals-/Schluckschmerzen habe. "Nur" die Heiserkeit. Ist denn die Diagnose der refluxbedingten Kehlkopfentzündung gesichert? Denn du schreibst nur, der HNO hätte gesagt "es wäre möglich". Das hört sich für mich eher nur wie eine Verdachtsdiagnose an, so dass ggf. dort noch weiter gesucht werden muss. Sowohl in die Richtung Reflux als auch in andere Richtungen. 

Vielleicht solltest du mal eine Magenspiegelung machen lassen. Denn wenn der Reflux bis zu deinem Kehlkopf kommt, kann es sein, dass auch deine Speiseröhre etwas entzündet ist. Ggf. kann der Arzt bei einer Magenspiegelung auch eine Ursache für einen möglichen Reflux finden (z.B. Zwerchfellbruch).

Ich nehme auch Pantoprazol, allerdings 2x40 mg, aber leider wirkt das nicht mehr so gut, weil ich es schon so lange nehme. Deshalb sollen jetzt in 14 Tagen auch erstmal weitere Untersuchungen gemacht werden. Bei mir soll z.B. die Säure im Bereich des Kehlkopfes gemessen werden. Dazu bekomme ich für 24 Std. eine kleine Sonde am Kehlkopf platziert, die dann kontinuierlich die Säurekonzentration misst. Aber zumindest in Deutschland gibt es diese Technik noch nicht oft, ich habe Glück, dass mein Gastroenterologe diese Technik hat. 

Grundsätzlich solltest du dich also meiner Meinung nach um weitere Untersuchungen bemühen. Sowohl im Hinblick auf möglichen Reflux (also internistisch/gastroenterologisch) als auch auf andere Erkrankungen im Bereich HNO.

Ansonsten kannst du natürlich mal die Standard-Tipps bei Sodbrennen ausprobieren (falls du das noch nicht getan hast):

Das ist z.B. schlafen mit erhöhtem Kopfteil, damit die Säure im Liegen nicht hochlaufen kann, Vermeidung von säurelockenden Lebensmitteln (kannst du leicht ergoogeln), kein Alkohol, kein Nikotin, mehrere kleine Portionen essen, statt große und die letzte Mahlzeit vor 18 Uhr. Vielleicht merkst du dann selber schon, ob es besser wird oder nicht. 

Ich drücke dir die Daumen, dass die Ärzte rausfinden, was es ist!

Gute Besserung! Lexi

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – leide seit 2009 unter starkem Reflux, viel Erfahrung

ich31 
Beitragsersteller
 03.05.2016, 18:10

Danke für eine Antwort. Das mit dem erhöhten Schlafen mache ich seit ca einer Woche sowie die Ernährungstipps auch.

Was mich irgendwie stutzig macht, ist, dass das ganze im Anschluss an eine Erkältung angefangen hat. So dass man als Laie doch eher glaubt es könnte durch Viren oder Bakterien ausgelöst sein. 

Vielleicht ist ja auch der Kehlkopf durch den Reflux gereizt und so konnten Viren/Bakterien leichter sich dort festsetzen.

Das mit dem Reflux, sagte sowohl meine HNO Ärztin, als auch der Arzt in Deutschland, so dass ich doch irgendwie davon ausgehe, dass da was dran ist. Oder noch mal zu einem anderen Arzt gehen? 

Sodbrennen habe ich und hatte ich allerdings nie. Ich hoffe einfach, dass es bald besser wird, denn die Schmerzen sind echt (vor allem ohne Schmerztabletten) unerträglich und ich bin was das betrifft nun wirklich nicht empfindlich.

Dir auch alles Gute und gute Besserung!

Hooks  03.05.2016, 23:50
@ich31

Möglich wäre auch noch, daß durch das Antobiotikum Deine Darmflora gestört wurde und dadurch die B-Vitamine nicht mehr richtig aufnehmen kann. So wie neue Schübe bei Neurodermitis o.ä. auch nach AB kommwn. Dann wäre eine Besiedlung mit den richtigen Darmbakterien wichtig, mir haben damals die Darmflora plus select Kapseln von Dr. Wolz geholfen, das waren endlich die richtigen Sorten (8). Ja, und dann der B-Komplex. Ratiopharm oder lichtenstein, von beiden gibt es m.W. Produktinformationen bei medizinfuchs.de

Hooks  03.05.2016, 23:46

Ja, und dann auch unbedingt Fett zu Beginn einer Mahlzeit essen und Eiweiß am Ende! Denn Eiweiß festigt den Muskel zwischen Magen und Speiseröhre, Fett lockert ihn.

Hallo ...,

Dein Kehlkopf kann um die acht Stunden Kontakt mit der Magensäure haben. Das hält der beste Kehlkopf nicht aus.

Also als erste Massnahme wie schon oft hier beschrieben den Lattenrost beim Kopfteil etwas höher stellen. Ja und dann einen Termin bei einem Gastroentrologen machen.

Dass heisst man muss abklären ob hier eine OP im Bereich der Kardia (Mageneingang nötig und sinnvoll  ist.Oder ob man etwas mit Medikamenten erreichen kann.

Gruss Stephan

Hallo an alle,

Danke nochmal für alle eure antworten. Das Ergebnis der röntgenuntersuchung vom schlucken hat keine Anzeichen auf reflux ergeben. Alles normal.

Morgen gehe ich zu einer anderen Ärztin. Hoffe so sehr dass es bald besser ist. habe es heute tagsüber ohne schmerz Tabletten probiert aber am Abend dann wieder eine genommen. Ist echt Scheisse. 

Liebe grüsse 


Lexi77  07.05.2016, 12:58

Hallo nochmal! Erstmal danke für dein Sternchen :-)

Wurde bei dir denn schonmal eine ph-Metrie gemacht? Eine Säuremessung in der Speiseröhre? Denn nur weil das Röntgen nichts zeigt, heißt das noch lange nicht, dass du nicht trotzdem einen Reflux hast. Das nennt man z.B. auch den sog. stillen Reflux (kannst du mal nach googeln). Oder sieh dir auch mal diese Seite an: http://www.hno-weilheim.de/HNO-Zentrum_Fuenf-Seen-Land/Stiller_Reflux.html. Hier wird sogar auch von Problemen mit den Ohren gesprochen. Diese dort erwähnte ph-Metrie direkt am Kehlkopf wird bei mir in 1 1/2 Wochen gemacht. Hier ist der Link zur Seite der Firma, die diese Technik entwickelt hat. http://neumedpro.de/restech-dx-system/ Dort gibt es auch eine Ärzteliste (allerdings bis auf eine Ausnahme nur deutsche Ärzte).

Also lass nicht locker und vielleicht mal eine "normale" ph-metrie oder eine Messung direkt am Kehlkopf machen. 

Oder google mal nach speziellen Reflux-Zentren. Hier in Deutschland gibt es die an immer mehr Kliniken. Die haben meist entsprechende Erfahrung und auch eine entsprechende Ausrüstung für die notwendigen Untersuchungen. 

Ich drücke dir die Daumen, dass du einen Arzt findest, der dir helfen kann. Alles Gute!

Hooks  06.05.2016, 22:10

Probiere doch mal eine Woche lang den -B-Komplex!