Kontrastmittel bei MRT verweigern?
Ich (w/19) soll wegen meinem Tinnitus ein MRT machen lassen und habe nun bald einen Termin. Ich hatte vorher noch nie ein MRT. Mir wurde gesagt ich soll noch meine Nieren-/Kreatininwerte besorgen. Ich gehe mal von aus, dass sie diese Werte brauchen, um sicherzugehen, dass sie mir Kontrastmittel verabreichen können. Meine Frage wäre jetzt, ob meine Vermutung richtig ist oder ob sie das vielleicht bei jedem Patienten sagen, egal ob sie es im Endeffekt in Erwägung ziehen das Mittel zu verabreichen oder nicht. Da ich mir auch so oder so kein Kontrastmittel spritzen lassen möchte, wäre nun auch die Frage, ob ich dann nicht nochmal anrufen sollte, um denen Bescheid zu sagen, dass ich mich jetzt schon dagegen entscheide. Dadurch würde ich mir ja zumindest den unnötigen Gang zum Hausarzt sparen.
Und eine weitere Nebenfrage an die, die in der Medizin arbeiten oder eigene Erfahrungen haben wäre, ob man auch ohne Kontrastmittel gut klarkommt oder nicht. Würde der Prozess dann länger dauern? Oder bleiben Sachen wie z.Bsp. ein kleiner Hirntumor dann unentdeckt?
Danke schon mal im Voraus an die, die sich Zeit nehmen mir zu antworten.
Soll das komplette Hirn -, oder nur das Ohr/die Ohren mit der MRT untersucht werden?
Meine Ohrenärztin meinte ich brauch ein Schädel MRT, also gehe ich mal davon aus das beides untersucht wird, da es ja auch von einem Tumor kommen kann
4 Antworten
Es kommt immer auf die Untersuchungsmodalität drauf an. Wenn es nur um Knochen ginge, dann wird in der Regel kein Kontrastmittel verwendet. Bei Verdacht auf einen Tumor verwendet man Kontrastmittel, um diese besser darstellen zu können, denn Tumore nehmen meist viel Kontrastmittel auf im Vergleich zum umliegenden Geweben. So kann man auch eine Zyste von einem Tumor unterscheiden. Generell wägen die Ärzte immer ab, also wenn sie sagen, dass du Kontrastmittel brauchst, dann haben sie auch ihre Gründe dafür, denn manche Befunde stellen sich ohne Kontrastmittel unklar bis gar nicht im MRT dar.
Tendenziell wollen sie immer, dass man die Nierenwerte mitbringt, damit sie entscheiden können, bekommt der Patient jetzt Kontrastmittel oder nicht. Die wären also schon ab, ob der Vorteil signifikant höher ist als das Potentielle Risiko. Es wird also standardmäßig von den Patienten verlangt, ihre Nierenwerte mitzubringen, denn es kommt nur selten vor, dass jemand die Kontrastmittelgabe ablehnt, denn die meisten Patienten sehen das genauso wie die Ärzte. Aber klar, muss respektiert werden, wenn jemand das nicht möchte.
Du kannst es mal versuchen mit anrufen
Das kommt auf die Verdachtsdiagnose an und welche Strukturen dargestellt werden sollen. Bei vielen ist dazu auch ein Kontrastmittel nötig. Da die meisten Kontrastmittel über die Nieren ausgeschieden werden, ist deren Funktion zu überprüfen. Der Kreatininwert sollte 0,9 mg/dl nicht übersteigen.
Gibt es einen bestimmten Grund, weswegen du auf gar keinen Fall ein Kontrastmittel bekommen möchtest? Bei deiner Verweigerungshaltung solltest du aber wissen, dass - je nach Fragestellung - ohne Kontrastmittel nicht unbedingt alles zu sehen ist und ggf. wichtige Dinge ohne KM nicht abgebildet/dargestellt werden können. Das würde dann u.U. bedeuten, dass das MRT sinnlos wird.
Du solltest in der Praxis anrufen und sagen, dass du das nicht möchtest. Das spart dir dann ggf. nicht nur den Weg zum Hausarzt, sondern eventuell auch den Weg zum MRT (und jemand anderes freut sich, dass er schneller einen Termin bekommt).
Die Nierenwerte werden wegen der möglichen Gabe eines Kontrastmittels benötigt.
Wenn Du Dir auf gar keinen Fall ein Kontrastmittel geben lassen möchtest, solltest Du schnellstmöglich in der Radiologischen Praxis anrufen und das dort bekannt geben.
Wenn dadurch bei dieser Fragestellung die MRT nicht sinnvoll ist, könnte der Termin einem anderen Patienten weiter gegeben werden.