Leberwerte: leicht (AST, ALT) bis moderat (GGT) erhöht Ultraschall -> alles o.k. (Leber, Galle, Gallenwege, Pankreas)?

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Das Vorgehen ist soweit korrekt. Nochmal testen nach einer längeren Abstinenzphase, da dies auf den ersten Blick die greifbarste Ursache einer Transaminasenerhöhung ist. 

Urso so "aus der Hüfte" ist natürlich quatsch. Leberschonkost auch, sowas gibt es nicht.

Basisprogramm zur Abklärung einer unklaren Transaminasenerhöhung:

  • Hepatitisserologie (bei Ihnen negativ)
  • Ultraschall (bei Ihnen unauffällig)
  • Medikamenten- / Alkoholanamnese (wird geprüft)
  • Ausschluss Autoimmunhepatitis
  • Ausschluss Hämochromatose
  • Ausschluss PBC, PSC
  • Ausschluss Mb. Wilson
  • Ausschluss Alpha-1-PI Mangel.

gadiit 
Beitragsersteller
 03.01.2017, 09:01

Danke für den sehr ausführlichen Kommentar!

Nun, dann warte ich mal drei Monate bis zum nächsten Blutbild.

Was mich etwas überrascht: Wieso gibt es so etwas wie "Leberschonkost" nicht? Ich verstehe das in dem Sinne, dass man weglässt oder reduziert, was als belastend "gilt", also fettig, gebraten, etc. Und nicht in dem Sinne von Nahrungsergänzungsmitteln.

GeraldF  03.01.2017, 11:37
@gadiit

Sie können davon ausgehen, dass selbst in minderwertigen Lebensmitteln (Fertigtiefkühlkost, Fleisch aus Massentierhaltung, hoffnungslos überzuckerte Fertigprodukte etc.) keine unmittelbar für die Leber toxischen Konzentrationen an Giften vorhanden sind. Die Zubereitung der Nahrung spielt praktisch gar keine Rolle, das ist der Leber eigentlich egal, denn Sie erhält alles ja bereits in kleinsten Fragmenten durch die Verdauungsprozesse im Magen und Dünndarm. 

Die "Schonkosten" sind ein historisches Überbleibsel aus Zeiten, in denen man es nicht besser wusste. Man macht damit nichts falsch, aber helfen tut es auch nicht.

"Schonkost" im Sinne des Weglassens potentiell toxischer Substanzen ist natürlich korrekt. In erster Linie Alkohol und bestimmte Medikamente, theoretisch auch bestimmte Pilze.

gadiit 
Beitragsersteller
 02.04.2017, 17:51
@GeraldF

Hallo Gerald,

habe gestern neue Infos zu meiner Leber gepostet.
Wenn dir dazu was einfällt, würde ich mich sehr über
deinen Beitrag freuen.

Lg

Hallo,

drei Monate später melde ich mich nun wieder - mit den Ergebnissen einer neuen Blutanalyse. Wie zuvor weiterhin null Alkohol; die letzten drei Wochen vor der Analyse mit Silymarin begonnen (auf Befürwortung zweier befreundeter, sehr tüchtiger Allgemeinmediziner).

GOT und GPT unverändert (80-85 bzw. 110-115),
GGT schlechter (536, zuvor 301). 

Hmm, was hat sich ggf. ereignet?

Vergiftungen würde ich mal ausschließen wollen. Einige mögen vielleicht auf Spritzmittelrückstände in Lebensmitteln hinweisen, aber ich sehe das nicht so angespannt (sicher gibt es aber Ausnahmen).

Medikamentenvergiftung? Ich nehme nichts - außer - ebenfalls ca. drei Wochen vor der Analyse mit Ramipril (2,5 - 5,0 mg) begonnen wegen Bluthochdruck. In selten Fällen (1:100) soll es für schlechte Leberwerte verantwortlich sein. Habe leider nirgendwo (im Internet) finden können, für welche Leberwerte und in welchem Maß.
Ramipril habe ich inzwischen abgesetzt, da ich mit täglich 1 h intensiven Sports wesentlich besseren Erfolg bei der Blutdrucksenkung habe.

Andere Leberwerte (Billirubin, LDH, alk. Phosph., Albumin, Prot. ges., PT) sind wie beim letzten mal unauffällig. Neu hinzugenommene Werte (Colinesterase, Lipase, Homocystein, Cholinesterase) ebenfalls unauffällig. (GLDH wollte ich eigentlich auch machen lassen, bot aber das Labor nicht an.)

Auffällig eine deutliche Änderung der Cholesterin-Werte.
In der Vergangenheit (2011, 2014, 10/2016, 12/2016)
HDL um 80, LDL um 130, Triglic. 80-110, Gesamt um 250, jetzt
HDL 110, LDL 163, Triglic. 64, Gesamt 286 - und neu hinzu genommen:
oxid. LDL mit 235 leider sehr hoch.

Ggf. auch ein möglicher Einfluss von Ramipril?
Das wenige, was ich im Netz gefunden habe: "... Ähnlich positive Effekte auf Triglyzeride und HDL-Cholesterin sind für Ramipril beschrieben." Ok, das könnte bei mir passen. Aber LDL sollte es doch senken ...

Nun, ich hab' jetzt einen Termin bei einem Internisten und hoffe,
dass sich das Problem dann einkreisen lässt.

Bitte aber gerne auch von euch Kommentare und Meinungen!

Zur Vervollstädigung kurz aus dem ersten Posting wiederholt:

53 Jahre, männl., 1,80 m, 77 kg,
Leber, Galle, Gallenwege, Pankreas  ... ok (Ultraschall)

bzw. ergänzt

Herz und "Zub." ok, allerdings eine Carotis verengt (Kontrolle in 2 Jahren,
also doch schon länger höhere ox. LDL?)

Blutdruck wohl schon seit Jahr(zehnt)en hoch bei Stress, Ärger (wie beim Vater, wir beide vom Typ Choleriker). 

Relativ sportlich, 2/3 körperliche Arbeit im Freien, 1/3 am Computer,
m.M.n. ausgewogene Ernährung, viel Obst, viel Gemüse, auch roh, Knoblauch, Zwiebel, recht wenig Fleisch und Wurst (vom Schwein),
aber viel Käse, Nüsse, auch Snaks, rel. viel Zucker (Marmelade, Schokolade), rel. viel Gebratenes.

Wenn die Galle wirklich zu wenig Gallensaft ausschüttet, kann man da auch mit einem

- Leberwickel nachhelfen.

Um die Leberwerte zu verbessern:

- Ahornsirup (z.B. mit Joghurt)

- Original Dijon Senf (z.B. Saucen und Salatsaucen damit anmachen).