Migräne tut was sie will?
Ich wurde vor 3 Jahren mit Migräne (mit und ohne Aura) diagnostiziert, und mir wurde erklärt was es ist aber irgendwie kommt es mir komisch vor. Oft habe ich wochenlang keinen Anfall und aufeinmal sehe ich schwarz, werde blass, leicht müde und schwitze. Es kommt auch immer so überraschend. Oder ich habe 2 Wochen jeden Tag einen Anfall. Was ich auch bemerke ist, das die Schmerzen immer anders sind. Mir wurde gesagt es sollte ein Muster vorliegen wo es immer weh tut, aber einmal tut es mir an der Seite links weh, einmal am ganzen Kopf, dann wieder nur auf einer Stelle usw. Und diese Anfälle dauern so lange. Ich habe mich informiert aber bekam kaum Infos davon raus.
Kann mir vielleicht jemand sagen ob es so normal ist, oder wie ich Anfälle verringern oder milden könnte? Ich nehme jeden Hinweis, Tipp und Ratschlag an.
1 Antwort
Hallo TheRealOne,
möglicherweise hast du nicht nur Migräne, sondern auch manchmal Spannungskopfschmerzen. Das ist bei mir auch so. Die Migräne kann sich aber im Laufe der Zeit auch verändern. Sie muss nicht immer genau gleich ablaufen.
Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen Migräne und Spannungskopfschmerzen:
- Bei Migräne sind die Kopfschmerzen meistens einseitig.
- Spannungskopfschmerzen betreffen beide Kopfseiten.
- Bei Migräne verschlimmert sich der Kopfschmerz auch schon bei kleinsten Bewegungen / körperlicher Anstrengung. Man hat während einer Attacke ein ausgeprägtes Ruhebedürfnis.
- Bei Spannungskopfschmerzen hilft Bewegung an der frischen Luft gegen den Kopfschmerz.
- Dauer einer Migräneattacke: wenige Stunden bis zu 3 Tagen.
- Dauer von Spannungskopfschmerzen: zwischen 30 Minuten und 7 Tagen.
- Bei Migräne können Übelkeit und Erbrechen auftreten und auch Lärm- / Lichtempfindlichkeit.
- Bei Kopfschmerzen vom Spannungstyp tritt Übelkeit und Erbrechen normalerweise nicht auf und auch keine Geräusch- / Lichtempfindlichkeit.
- Eine Migräneattacke schränkt die normale Aktivität und die Konzentrationsfähigkeit meist extrem ein.
- Bei Spannungskopfschmerzen muss das nicht unbedingt der Fall sein.
- Eine Migräneattacke ist meistens begleitet von Appetitlosigkeit und manchmal sogar Abscheu vor Lebensmitteln.
- Spannungskopfschmerzen haben normalerweise keinen Einfluss auf das Essverhalten.
- Bei Migräne wirken „normale“ Schmerzmittel meistens nicht, sondern oft nur spezielle Migränemittel (Triptane).
- Bei Spannungskopfschmerzen helfen die üblichen Schmerzmittel, wie z. B. Ibuprofen normalerweise gut.
Hier im Video (Länge: 4 Minuten) wird es gut erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=0yf6a3cRyvY
Mir hilft bei meiner Migräne die Vorbeugung. Es gibt bestimmte Migräneauslöser (Trigger), die Migränepatienten vermeiden sollten:
- Trinken: Zu wenig zu trinken kann eine Migräneattacke auslösen. Deshalb soll man täglich mindestens 2 Liter (am besten Wasser oder Tee) trinken. Bei sportlicher Tätigkeit mehr.
- Essen: Ein Absinken des Blutzuckerspiegels kann eine Attacke auslösen. Deshalb soll man darauf achten, regelmäßig, über den Tag verteilt, zu essen (keine Mahlzeit auslassen). Für Migränepatienten ist es besonders wichtig, dass sie Kohlenhydrate zu sich nehmen (Kartoffeln, Reis, Nudeln, Vollkornprodukte, Müsli mit Haferflocken,…). Keinen Zucker, keine Fertigprodukte mit Geschmacksverstärkern!
- Schlafen: Ein regelmäßiger Schlaf-/Wachrhythmus (und ausreichend Schlaf) kann Migräneattacken vorbeugen. Man sollte möglichst immer zur gleichen Zeit abends schlafen gehen und morgens aufstehen (auch am Wochenende).
- Stress: Stress kann ein Migräneauslöser sein – meistens beginnt eine Attacke erst nach dem Stress, in der Entspannungsphase. Regelmäßige Entspannungsübungen und regelmäßiger, leichter Ausdauersport (Schwimmen, Wandern, Fahrradfahren) beugen Stress vor.
- Sport: Bei jeder Sportart soll man eine Überanstrengung vermeiden, denn die kann eine Attacke triggern.
- Alkohol und Nikotin: Bei Migränepatienten können auch schon geringe Mengen einen Migräneanfall auslösen, wenn sie nicht daran gewöhnt sind.
- Bei Frauen Hormonschwankungen: Menstruation oder eine Pille mit Pillenpause.
- Wetterumschwung/Luftdruckveränderungen: Das kann man leider nicht beeinflussen.
LG Emelina
Video über Migräne: